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Methoden der Baugruppenvernetzung
Damit die Netzstruktur des Modells Ihren technischen Vorgaben und Ihrem Konstruktionsprozess weitestgehend entspricht, stehen Ihnen in Creo Simulate zwei Methoden für die Vernetzung von Baugruppen zur Verfügung: flache und hierarchische Vernetzung. Jede dieser Methoden beruht auf eigenen Modellierungsannahmen, hat andere Auswirkungen auf den Arbeitsablauf beim Modellieren und wirkt sich auf unterschiedliche Anforderungen der Produktentwicklung aus.
Hier die beiden Methoden im Überblick:
Flache Vernetzung – Bei der flachen Vernetzung wird eine Baugruppe in Creo Simulate so behandelt, als seien ihre Komponenten, jede für sich genommen, noch nicht vernetzt. Mechanica erzeugt ein einziges, kohäsives Netzmodell für die gesamte Baugruppe und versieht alle aneinander ausgerichteten Flächen und Kanten sowie alle explizit verbundenen Unterkomponenten mit konsistenten Netzen.
Die flache Vernetzung ist relativ einfach durchzuführen und daher bei den meisten Baugruppen die bevorzugte Vernetzungsmethode. Eine flache Vernetzung kommt in Betracht, wenn:
individuelle, zu einem früheren Zeitpunkt erzeugte Komponentennetze für das Netz der aktuellen Baugruppe nicht wichtig sind
Sie die Zahl der explizit definierten Komponentenverbindungen in der Baugruppe möglichst niedrig halten möchten
Ausführliche Informationen zur flachen Vernetzung und ihren Auswirkungen auf das Modell finden Sie unter Flache Vernetzung.
Hierarchische Vernetzung – Bei der hierarchischen Vernetzung nimmt Creo Simulate an, dass einige oder alle Komponenten der Baugruppe Netze aufweisen, die für das Modell als Ganzes wichtig sind. Mechanica erzeugt ein Netzmodell der obersten Baugruppe und nutzt dabei, wo immer dies möglich ist, die Netze der Komponenten. Dabei geht Mechanica folgendermaßen vor:
Es behält alle vollständigen und gültigen, bereits vorhandenen Komponentennetze bei.
Es versieht alle nicht vernetzten und teilweise vernetzten Komponenten sowie alle Lastpfadkontakte mit einem eigenen, konsistenten Netz auf der obersten Baugruppenebene.
Die hierarchische Vernetzung ist eine spezielle Art der Vernetzung, die sich besonders für große, komplexe Baugruppen eignet. Eine hierarchische Vernetzung kommt in Betracht, wenn:
Sie die bereits bestehenden Netze einzelner Komponenten in das Modellnetz einbeziehen möchten
in Ihrem Konstruktionsprozess unterschiedliche Teams an der Vernetzung einzelner Baugruppenkomponenten arbeiten und diese Teams die von ihnen erzeugten Netze zu unterschiedlichen Zeiten aktualisieren. In diesem Fall können Sie durch eine hierarchische Vernetzung entscheiden, welche Netzaktualisierungen in das Modellnetz eingebunden und welche ignoriert werden können.
Sie für einige Komponenten einen bestimmten Netztyp beibehalten und für den Rest der Baugruppe einen anderen Netztyp erzeugen möchten. Sie können beispielsweise für die Landeklappen eines Flugzeugs ein Netz aus dreieckigen Schalenelementen und für die Tragflächen ein Netz aus viereckigen Schalenelementen erzeugen.
Ausführliche Informationen zur hierarchischen Vernetzung, Richtlinien für ihre Verwendung und ihre Auswirkungen auf das Modell finden Sie unter Hierarchische Vernetzung.
Wenn Sie sich für einen Vernetzungstyp entschieden haben, werden sie wahrscheinlich einen Workflow entwickeln, der die für das Netz erforderlichen Arbeitsschritte beinhaltet. Nachdem Sie mit einer bestimmten Vernetzungsmethode zu arbeiten begonnen haben, können Sie trotzdem jederzeit zu der anderen Methode wechseln. Sie müssen lediglich sicherstellen, dass etwaige Anforderungen an die Vernetzung erfüllt sind.
Bedenken Sie, dass Sie flache Netze jederzeit erzeugen können, unabhängig davon, ob Sie mit beibehaltenen oder transienten Netzen arbeiten. Hierarchische Netze hingegen können Sie nur dann erzeugen, wenn Sie Ihre Sitzung für die Verwendung beibehaltener Netze konfiguriert haben.
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