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Teile-Eigenschaften editieren
Allgemeine Eigenschaften
Teiletyp
Der Teiletyp wird verwendet, um die Anwendbarkeit von allgemeinen linearen und Winkel-Toleranzen zu bestimmen, die den Toleranzstandard ISO 1101 referenzieren.
Nicht formstabil
Diese Option gibt an, dass das Teil als nicht starres Teil betrachtet werden sollte. Ein nicht starres Teil ist ein Teil, das sich in einem solchen Maße verformt, dass es im Status "Frei" außerhalb der angegebenen Bemaßungstoleranzen und/oder geometrischen Toleranzen liegt.
Wenn diese Option ausgewählt ist, schließt die Anwendung automatisch eine allgemeine Notiz (siehe Eigenschaften und Notizen) mit ein, die die Bedingungen für eine Beschränkung zum Überprüfen der Teilanforderungen beschreibt. Geometrische Toleranzen, die im Status "Frei" verifiziert werden sollen, sollten das Symbol für den Status "Frei" Ⓕ im Toleranzrahmen enthalten. Darüber hinaus wird, wenn das Teil den Toleranzstandard ISO 1101 referenziert, automatisch eine Notiz mit dem Hinweis zum Modell hinzugefügt, dass ISO 10579:2010 aufgerufen wurde.
Bemaßungen und Toleranzen
Toleranzstandard
Die Toleranzstandardeigenschaft wird anhand der Toleranzstandardeigenschaft im CAD-Modell initialisiert. Die unterstützten Toleranzstandards sind:
ASME Y14.5-2009
ISO 1101:2012
Die Anwendung fügt automatisch Notizen hinzu, die die anwendbaren Standards referenzieren. Weitere Informationen finden Sie unter Hinweise zu ASME-Standardreferenzen, Hinweise zu ISO-Standardreferenzen oder Hinweise zu DIN-Standardreferenzen.
Einheiten
Dieser Abschnitt zeigt die Einheiten, die für lineare und Winkelbemaßungen im Modell verwendet werden. Die Anwendung fügt automatisch eine Notiz hinzu, die die linearen Einheiten für das Modell angibt (wie laut ASME- und ISO-Standards erforderlich).
Größen- und Formoptionen
Die Größen- und Formoptionen sind nur auf den Toleranzstandard ISO 1101 anwendbar. Diese Optionen sind deaktiviert, wenn ASME Y14.5 der referenzierte Standard ist.
Unabhängigkeitsprinzip
Das Unabhängigkeitsprinzip besagt, dass jede angegebene Bemaßungs- oder geometrische Anforderung unabhängig erfüllt sein muss, wenn keine bestimmte Beziehung angegeben ist (z.B. MMR, LMR oder Hüllbedingung). Wenn keine Beziehung angegeben ist, gilt eine geometrische Toleranz unabhängig von KE-Größe, und die zwei Anforderungen (Größe und Geometrie) sind voneinander unabhängig. Dies bedeutet Größe und Form, Größe und Orientierung oder Größe und Position sind unabhängige Anforderungen und haben Auswirkung (oder definieren) auf die extreme Berandung des Größen-KE.
Hüllbedingung
Die Hüllbedingung ist eine Möglichkeit, eine Anforderung für gegenseitige Abhängigkeit zwischen Bemaßungstoleranzen (Größe) und geometrischen Toleranzen (Form) anzugeben. Die Hüllbedingung gibt an, dass ein Größen-KE die Hüllbedingung der perfekten Form bei maximaler Materialgröße nicht verletzen kann. Wenn beispielsweise alle tatsächlichen lokalen Durchmesser eines Wellen-KE ihre maximale Größe erreicht haben, muss das Wellen-KE perfekt zylindrisch sein.
Wenn ISO 8015 referenziert wird, wird das Unabhängigkeitsprinzip standardmäßig aufgerufen und erfordert das Aufrufen von ISO 2768 zur Angabe von anwendbaren Allgemeintoleranzen. Bei ausgewählter Option "Hüllbedingung" (Envelope Requirement) wird das Suffix "E" in die Referenz zu ISO 2768 eingeschlossen (z.B: ISO 2768-mH-E) und gibt an, dass die Hüllbedingung zur Standardbedingung für das Größen-KE wird.
Wenn die Standardbedingung das Unabhängigkeitsprinzip ist, kann die Hüllbedingung für einzelne Größen-KEs aufgerufen werden, indem das Symbol Ⓔ neben der Bemaßung platziert wird.
Die richtige Verwendung des Unabhängigkeitsprinzips und der Hüllbedingung kann verwirrend sein. Im Allgemeinen sollte die Hüllbedingung verwendet werden, wenn ein Größen-KE mit einem weiteren Größen-KE zusammengebaut wird. Dadurch werden das Zusammenbauen im schlimmsten Fall sichergestellt und maximale Toleranzen für Fertigung ermöglicht. Wenn ein Größen-KE nicht mit einem anderen Größen-KE zusammengebaut ist, sollte das Unabhängigkeitsprinzip berücksichtigt werden.
Allgemeintoleranzen
Die Optionen für Allgemeintoleranzen sind nur auf den Toleranzstandard ISO 1101 anwendbar. Diese Optionen sind deaktiviert, wenn ASME Y14.5 der referenzierte Standard ist.
Längen und Winkel
Die Einstellung gibt die Toleranzklasse für Allgemeintoleranzen für Linear- und Winkelbemaßungen an und wird anhand der Modellklasseneigenschaft im CAD-Modell initialisiert. Wenn Sie die Toleranzklassenbezeichnung in GD&T Advisor ändern, wird die Modellklasseneigenschaft automatisch im CAD-Modell aktualisiert (und umgekehrt). ISO 2768-1:1989 schließt Werttabellen für zulässige Abweichungen für Linear- und Winkelbemaßungen basierend auf der Toleranzklassenbezeichnung und dem Bemaßungswert ein.
Gemäß ISO 2768-1:1989 sind Allgemeintoleranzen für Linear- und Winkelbemaßungen nur für Teile anwendbar, die durch das Entfernen von Metall produziert werden, oder Teile, die aus Blech geformt sind. Wenn der Teiletyp auf "Andere" (Other) festgelegt ist, wird die Allgemeintoleranz für Linear- und Winkelbemaßungen auf "Keine" (None) festgelegt und darf nicht geändert werden.
Geometrisch
Die Einstellung gibt die Toleranzklasse für allgemeine geometrische Toleranzen an. ISO 2768-2:1989 schließt Tabellen für Allgemeintoleranzen basierend auf der Toleranzklasse und der Ausdehnung des anwendbaren KE ein.
Gemäß ISO 2768-2:1989, sofern nicht anders angegeben, sollten Werkstücke, die die allgemeine geometrische Toleranz überschreiten, nicht zur automatischen Ausführung führen, vorausgesetzt, die Funktion wird nicht beeinträchtigt. Anders als geometrische Toleranzen, die explizit angegeben werden, definieren allgemeine geometrische Toleranzen nicht die Anforderungen für das Teil. Außerdem ist die Interpretation von allgemeinen geometrischen Toleranzen, die eine Referenz benötigen (z.B. Rechtwinkligkeit usw.) nicht eindeutig. Beim Auswerten des Beschränkungsstatus einer Fläche berücksichtigt GD&T Advisor daher nur allgemeine geometrische Toleranzen für Form (z.B. Ebenheit, Geradheit, Rundheit und Zylindrizität). Andere allgemeine geometrische Toleranzen werden bei der Auswertung des Beschränkungsstatus ignoriert.
Eigenschaften und Notizen
Diese Registerkarte im Fenster "Teile-Eigenschaften editieren" (Edit Part Properties) enthält eine Schnittstelle zum Verwalten der allgemeinen Notizen für das Modell. Es gibt drei Quellen für die verfügbaren Notizen:
Vordefinierte Anwendungsnotizen: Notizen, die in der Anwendung vordefiniert sind. Weitere Informationen finden Sie unter Vordefinierte Anwendungsnotizen (ASME).
Vom Administrator definierte Notizen: Notizen, die vom Anwendungsadministrator definiert wurden. Weitere Informationen finden Sie unter Anwendungsoptionen.
Benutzerdefinierte Notizen: Notizen, die vom Benutzer für ein bestimmtes Modell definiert werden.
Die Benutzeroberfläche umfasst zwei Listenbereiche, "Angezeigt" (Displayed) und "Nicht angezeigt" (Not Displayed), in denen Sie die Sichtbarkeit der Notizen verwalten können. Beachten Sie, dass möglicherweise einige Anwendungs- oder Administratornotizen erforderlich sind. Eine erforderliche Notiz muss angezeigt werden: Sie können erforderliche Notizen nicht in die Liste "Nicht angezeigt" (Not Displayed) verschieben. Wenn Sie beispielsweise angegeben haben, dass es sich bei dem Teil um ein nicht starres Teil handelt, wird eine Notiz "Nicht starres Teil" (Non-rigid Part) zu der Liste "Angezeigt" (Displayed) hinzugefügt. Dies ist eine erforderliche Notiz für nicht starre Teile und muss angezeigt werden, solange das Kontrollkästchen "Nicht formstabil" (Non-rigid) aktiviert ist.
1. Nach oben (Move up): Verschiebt die ausgewählte Notiz nach oben in der Liste "Anzeigen" (Display). Notizen werden in der angegebenen Reihenfolge im Modell angezeigt.
2. Nach unten (Move down): Verschiebt die ausgewählte Notiz nach unten in der Liste "Anzeigen" (Display).
3. Benutzerdefinierte Notiz hinzufügen (Add a user-defined note): Öffnet das Fenster "Notiz hinzufügen/editieren" (Add/edit Note), damit Sie eine benutzerdefinierte Notiz für das Teil definieren können.
4. Benutzerdefinierte Notiz löschen (Delete a user-defined note): Löscht die ausgewählte benutzerdefinierte Notiz. Diese Option ist deaktiviert, wenn keine benutzerdefinierter Notiz ausgewählt wurde.
5. Benutzerdefinierte Notiz bearbeiten (Edit a user-defined note): Öffnet das Fenster "Notiz hinzufügen/editieren" (Add/edit Note), damit Sie die ausgewählte benutzerdefinierte Notiz editieren können. Diese Option ist deaktiviert, wenn keine benutzerdefinierter Notiz ausgewählt wurde.
6. Auswählen (Select): Verschiebt die ausgewählte Notiz in die Liste Angezeigt: (Displayed:).
7. Auswahl aufheben (Unselect): Verschiebt die ausgewählte Notiz in die Liste Nicht angezeigt: (Not Displayed:).
Notizen können eine Variable und ihren Wert enthalten. Eine Variable kann einen der folgenden Typen aufweisen:
Ganzzahl
Reelle Zahl
Zeichenfolge
Parameter-ID
Die Notiz "Allgemeines Profil" (General Profile) enthält beispielsweise eine Variable vom Typ reelle Zahl mit dem Namen "Toleranz" (Tolerance). Wenn "Allgemeintoleranz" (General Tolerance) in der Liste "Angezeigt" (Displayed) enthalten ist, müssen Sie einen Wert für "Toleranz" (Tolerance) angeben, der mit dem Variablentyp kompatibel ist. Wenn der Variablentyp "Parameter-ID" (Parameter ID) ist, müssen Sie den Parameternamen oder die Bemaßungs-ID (z.B. d11) angeben, der bzw. die im CAD-Modell vorhanden ist.
Nachdem Sie die gewünschten Notizen in der Liste "Anzeigen" (Display) angegeben und auf die Schaltfläche "Akzeptieren" (Accept) geklickt haben, generiert die Anwendung die angegebenen Notizen in der Reihenfolge, in der sie in der Liste "Anzeigen" (Display) aufgeführt sind. Sie können die Reihenfolge in der Liste mit den Nach-oben- und Nach-unten-Pfeilen auf der linken Seite in der Liste "Anzeigen" (Display) ändern.