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Vorgehensweise zum Erstellen eines Formaufbaus
Nach der Konstruktion bzw. des Imports eines Kunststoffteils werden Kern- und Kavitätseinlageteile (und weitere Formteile einschließlich Seitenkerne, Stifte, Elektroden usw.) mit Creo Elements/Direct Modeling erstellt. Diese Einlageteile enthalten alle Teiledaten einschließlich Bezugswinkel und Abmessungen, die zum Fertigen der Teile im Spritzgießverfahren und zum Bearbeiten mit Creo Elements/Direct Mold Base erforderlich sind.
1. Zuerst wird das Formteil konfiguriert. Dazu gehört das Benennen der einzelnen Baugruppen und das Bestimmen der Einlageteile für Kern und Kavität.
2. Anschließend wird ein Ausgangs- Formaufbau erstellt. Dazu stehen folgende vier Optionen zur Verfügung:
Ein Standardformaufbau, bestehend aus neun Platten. Die zugehörigen Komponenten werden anhand von ausgewählten Katalogdefinitionen automatisch ermittelt und Platziert. Das Festlegen der Plattendicke und das Auswählen zusätzlicher Komponenten erfolgt vor dem Erstellen des Formaufbaus über parametrisch steuerbare grafische Eingaben. Der 3D-Formaufbau kann dann auf Knopfdruck erstellt werden.
Nicht-Standard. Ausgehend von der Standardgröße eines Formaufbaus können durch Ändern von 4 globalen Parametern nicht standardmäßige Formaufbaugrößen definiert werden. Dabei erfolgt das Festlegen der Komponentenabmessungen durch Auswahl von Standardgrößen. Die Komponentenpositionen werden automatisch angepasst, sodass der Abstand der Komponenten von den Plattenkanten erhalten bleibt.
Nur Platten. Dabei besteht die Möglichkeit, nur die Platten ohne die Komponenten und Komponentenbohrungen zu erstellen.
Es können Plattenbaugruppen erstellt werden, die als Normteile mit Creo Elements/Direct Modeling erzeugte Platten enthalten. Für derartige Baugruppen steht dieselbe Creo Elements/Direct Mold Base-Funktionalität wie für einen Standardformaufbau zur Verfügung.
Es ist auch möglich, eine Kombination aus Standardplatten und Benutzerplatten zu erstellen und anschließend weitere Standardplatten hinzuzufügen.
3. Hinzufügen von Vertiefungen zum Formteil mithilfe der Creo Elements/Direct Modeling Tools. In der Regel werden die Einlageteile für Kern und Kavität (sowie die Seitenkerne) zwischen den festen und den beweglichen Platten platziert und definieren die Einspritzkavität für die Teilegeometrie.
4. Neue Komponente. Der Formaufbau kann durch aus Standardkatalogen abgerufene Komponenten wie Schrauben, Auswerferstifte, Kühlrohre usw. vervollständig werden. Dazu sind zunächst die Merkmale dieser Komponenten einschließlich Abmessungen und Position zu definieren und die Komponenten anschließend in den Formaufbau einzufügen. Sie können Komponenten nach Gruppen hinzufügen. Jede Gruppe enthält Komponenten derselben Abmessungen (Durchmesser und Länge). Komponentengruppen, welche in ein gemeinsam verwaltetes Einlageteil hineinragen, werden automatisch vervielfältigt.
5. Komponente ändern ändern oder Plattenwerk editieren. Nach Auswahl einer Komponente oder der zugehörigen Bohrung in einer der Platten können die Parameter können die Parameter der Komponente und/oder Komponentengruppe geändert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Komponenten zu löschen oder neu zu platzieren. Außerdem können die Attribute der einzelnen Teile eines Formaufbaus beispielsweise die Daten, welche in der Stückliste gespeichert sind) geändert werden. Schließlich ist es auch jederzeit möglich, eine globale Änderung der Plattenabmessungen vorzunehmen.
6. Ausgabe an den Formenbauer. Es besteht die Möglichkeit, sowohl die CNC-Datei als auch die Stückliste (über die Entwurfsroutinen) als integralen Bestandteil des Fertigungsprozesses auszugeben. Zusätzlich zu den Stücklistendaten können Detailzeichnungen über das Modul Creo Elements/Direct Annotation erzeugt werden. So können dem Formenbauer die Konstruktionseinzelheiten der Plattengeometrie einschließlich der zugehörigen Komponenten für die Fertigung zur Verfügung gestellt werden.