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Konflikte zwischen Koordinatensystemen
Sie können im FEM-Modus Koordinatensysteme für Verschiebungen zu Netzsteuerungen auf Punkten, Kanten, Kurven und Flächen definieren. Da diese geometrischen Objekte zur Definition von Modellierobjekten wie z.B. Randbedingungen, starren Verbindungen und gewichteten Verbindungen gehören, kann es zwischen den verschiedenen Koordinatensystemen zu Konflikten kommen, wenn Sie das Modell an den NASTRAN-Solver ausgeben.
Solche Konflikte können verschiedene Ursachen haben:
Ein Konflikt kann dann auftreten, wenn Sie dieselbe oder eine benachbarte Geometrie zur Definition zweier Modellierobjekte verwenden. Wenn Sie z.B. Randbedingung a anhand einer Fläche und Randbedingung b anhand einer Kante dieser Fläche definieren, kann es zum Konflikt kommen. In diesem Fall erhält Randbedingung b aufgrund der geometrischen Prioritätsregeln den Vorrang vor Randbedingung a.
Ein Konflikt kann auftreten, wenn Koordinatensysteme zwei Bauteilen derselben Baugruppe zugeordnet sind. In diesem Fall hängt es von der Baugruppenhierarchie des Bauteils ab, welches Koordinatensystem Vorrang hat. Die Baugruppenhierarchie ist aus dem Modellbaum ersichtlich.
Ein Konflikt kann auftreten, wenn Koordinatensysteme gleichzeitig einem Bauteil oder einer Unterbaugruppe und einer obersten Baugruppe zugeordnet sind. In diesem Fall können Sie das Koordinatensystem des Bauteils oder der Unterbaugruppe im Dialogfenster Netzsteuerung (Mesh Control) mit Hilfe der Option Ignorierte Netzsteuerung (Ignored Mesh Control) unterdrücken.
Ein Konflikt kann auftreten, wenn Koordinatensysteme, die unterschiedlichen Objekten wie z.B. Randbedingungen und Netzsteuerungen zugeordnet sind, ein geometrisches Objekt oder einen Knoten gemeinsam verwenden.
Ein Beispiel: Sie definieren eine Randbedingung auf einer Fläche mit einem kartesischen Koordinatensystem (Koordinatensystem A) und definieren darüber hinaus ein Koordinatensystem (Koordinatensystem B) für die Verschiebung einer Netzsteuerung auf derselben Fläche. Wenn die Achsen beider Koordinatensysteme parallel verlaufen, das Koordinatensystem B jedoch in Bezug auf das Koordinatensystem A so rotiert wird, dass die X- mit der Y-Achse vertauscht wird, entsteht ein Konflikt. Selbstverständlich kommt es auch bei nicht parallel verlaufenden Achsen zu einem Konflikt.
Creo Simulate prüft Koordinatensysteme für Verschiebungen und versucht, etwaige Konflikte durch Anwendung geometrischer und die Modellhierarchie betreffender Prioritätsregeln aufzulösen. Wenn ein Konflikt nicht aufgelöst werden kann, erscheint eine Fehlermeldung, und die Datenausgabe wird abgebrochen. Sie müssen den Konflikt lösen, damit die Verarbeitung fortgesetzt werden kann. Beim Festlegen der Koordinatensysteme für Verschiebungen an den einzelnen Knoten achtet Mechanica in der folgenden Reihenfolge auf mögliche Konflikte:
Netzsteuerungen – Es wird überprüft, ob Konflikte zwischen Koordinatensystemen für Verschiebungen vorliegen, die zur Definition von Netzsteuerungen verwendet werden, und versucht, etwaige Konflikte durch Anwenden geometrischer und die Baugruppe betreffender Prioritätsregeln zu lösen. Ein unlösbarer Konflikt liegt beispielsweise dann vor, wenn den zur roten bzw. gelben Seite eines Schalenpaars gehörenden Flächen unterschiedliche Koordinatensysteme für Verschiebungen zugewiesen sind. Die geometrischen Prioritätsregeln lauten:
Netzsteuerungen, die einem Punkt zugewiesen sind, haben Vorrang vor Netzsteuerungen, die einer Kante oder einer Fläche zugewiesen sind, die diesen Punkt enthält.
Netzsteuerungen, die einer Kante zugewiesen sind, haben Vorrang vor Netzsteuerungen, die einer Fläche zugewiesen sind, die diese Kante enthält.
Starre oder gewichtete Verbindungen – Es wird überprüft, ob Konflikte zwischen Koordinatensystemen vorliegen, die starren oder gewichteten Verbindungen zugeordnet sind, und versucht, etwaige Konflikte durch Anwenden geometrischer und die Baugruppe betreffender Prioritätsregeln zu lösen.
Netzsteuerungen und starre oder gewichtete Verbindungen – Es wird nach Konflikten zwischen Koordinatensystemen, die Verbindungen zugeordnet sind, und Koordinatensystemen für Verschiebungen, die Netzsteuerungen zugeordnet sind, gesucht.
Randbedingungen – Es wird überprüft, ob Konflikte zwischen Koordinatensystemen vorliegen, die Randbedingungen zugeordnet sind, und versucht, etwaige Konflikte durch Anwenden geometrischer und die Baugruppe betreffender Prioritätsregeln zu lösen. Wenn Sie für ein und denselben Knoten einen freien und einen festen Freiheitsgrad anwenden, hat der feste Freiheitsgrad Vorrang vor dem freien Freiheitsgrad. Das Vorhandensein eines festen Freiheitsgrads hat zudem Vorrang vor den geometrischen Prioritätsregeln, was dazu führt, dass eine feste Randbedingung auf einer Fläche Vorrang vor einer freien Randbedingung auf einem Punkt hat. Ein nicht lösbarer Konflikt kann zwischen partiell festen oder partiell freien Randbedingungen auf benachbarten Objekten auftreten.
Netzsteuerungen, starre oder gewichtete Verbindungen und Randbedingungen – Es wird nach Konflikten zwischen Randbedingungen und Netzsteuerungen sowie zwischen Randbedingungen und Verbindungen gesucht.
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