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Oberfläche durch Erweitertes Ziehen erstellen
Der Basisbefehl Ziehen steht im Menü Freiform zur Verfügung. Seine Steueroptionen (Mit Bahn, Mit Fläche und Konstant) sind auch im Befehl "Erweit. Ziehen" verfügbar. Details zu diesen Optionen finden Sie unter Teile ziehen.
Das Modul Surfacing enthält eine erweiterte Ziehfunktion mit drei zusätzlichen Steuermodi, mit der Option, Flächenteile anstelle von Volumenteilen zu erstellen, und der Möglichkeit, eine beliebige Kantengruppe (innerhalb einer Ebene) als Ziehprofil zu verwenden.
Die folgende Abbildung zeigt die zusätzlichen Steuermodi der erweiterte Ziehfunktion anhand eines einfachen Ziehprofils:
1. ein geschlossenes Profil in einer Arbeitsebene
2. eine Bahn
3. eine führende Doppelbahnkurve
So erzeugen Sie eine Fläche durch erweitertes Ziehen
1. Aktivieren Sie das Modul Surfacing.
a. Klicken Sie auf Datei > Module. Das Dialogfenster Module wird geöffnet.
b. Klicken Sie im Fensterbereich Module unter Lizenziert auf Surfacing.
2. Klicken Sie auf Oberfläche und anschließend in der Gruppe Erw. Flächenkonstruktion auf Erweit. Ziehen. Die Dialogfenster Erweit. Ziehen und Auswählen werden geöffnet.
3. Geben Sie ggf. in das Eingabefeld Teil einen Namen für das Teil ein. Die Option Bahn wird aktiviert und die Auswahlfunktion geöffnet. Wählen Sie die Kanten aus, die die Bahn für das Ziehen festlegen.
4. Klicken Sie auf die Kanten, die die Bahn einschließen.
5. Klicken Sie in der Auswahlfunktion auf Ende. Die Auswahlfunktion wird geschlossen.
6. Das zu ziehende Profil wird automatisch ausgewählt. Falls nötig, können Sie diese Auswahl auf eine der folgenden Arten ändern:
Klicken Sie auf AE, und wählen Sie eine Arbeitsebene aus, die ein geöffnetes oder geschlossenes Profil enthält.
Klicken Sie auf Profil, um die Auswahlfunktion zu öffnen, und klicken Sie auf 2D- oder 3D-Kanten (alle in einer Ebene), die ein geöffnetes oder geschlossenes Profil definieren. Klicken Sie auf Ende, um die Auswahl zu beenden.
7. Wenn Sie beim Ziehen geschlossener Profile ein rohrförmiges Flächenteil erstellen, indem Sie die oberen und unteren Flächen des Ziehvolumens auslassen, deaktivieren Sie Oben+Unt. (Diese Option steht beim Ziehen geöffneter Profile nicht zur Verfügung, weil dabei immer Flächenteile erstellt werden.)
8. Wählen Sie den Steuermodus für das Ziehen aus. Verfügbare Steuermodi:
Mit Bahn: Der standardmäßige Steuermodus. In diesem Steuermodus folgt die Normale des Profils beim Ziehvorgang der ausgewählten Bahn.
Mit Fläche: In diesem Steuermodus folgt die Normale des Profils beim Ziehvorgang einer oder mehreren Kanten einer oder mehrerer benachbarter Flächen.
Konstant: In diesem Steuermodus behält die Normale des Profils beim Ziehvorgang die ursprüngliche Ausrichtung.
2.Führung: Die Ausrichtung und Skalierung des Ziehvorgangs wird durch eine führende Doppelbahnkurve übernommen.
In diesem Steuermodus werden beim Ziehvorgang die Ausrichtung und Skalierung von einer führenden Doppelbahnkurve übernommen. Die Ausrichtung an jedem Punkt auf der Bahn wird von dem Vektor zwischen Bahn und der führenden Doppelbahnkurve vorgegeben. Der Abstand zwischen dem Profil und der führenden Doppelbahnkurve bestimmt den Skalierungsfaktor.
Wenn das Profil beispielsweise ein Quadrat ist, ergeben sich ausschließlich quadratische Querschnitte des Ziehvolumens. Diese müssen jedoch nicht zwangsläufig alle dieselbe Kantenlänge haben.
KonstFührg: Nur die Ausrichtung wird durch die Doppelbahnkurve übernommen. Die Form des Profils bleibt beim Ziehen unverändert.
In diesem Steuermodus wird beim Ziehvorgang nur die Ausrichtung einer führenden Doppelbahnkurve übernommen. Die Form des Profils bleibt beim Ziehen unverändert. Wenn das Profil beispielsweise ein Quadrat mit der Kantenlänge 10 ist, hat das Ziehvolumen ausschließlich quadratische Querschnitte mit der Kantenlänge 10.
Winkel: Das Profil wird beim Ziehvorgang um die Bahn gedreht, bis es einen endgültigen Verdrehwinkel erreicht.
In diesem Steuermodus wird das Profil beim Ziehvorgang so lange um die Bahn gedreht, bis der angegebene Verdrehwinkel erreicht ist. Der Winkel ist der Drehwinkel des Profils am Endpunkt der Bahn.
Bevorz. Richt.: Das Profil wird so an der Bahn ausgerichtet, dass zwischen der 2D-x-Achse und der gegebenen Richtung ein konstanter Winkel gehalten wird. Die Bahn darf dabei in keinem Punkt parallel zur angegebenen Richtung verlaufen.
9. Wenn Sie 2.Führung oder KonstFührg auswählen, wird die Auswahlfunktion wieder geöffnet: Geben Sie jetzt die Kanten an, die die Doppelbahnkurve definieren, und klicken Sie abschließend auf Ende.
10. Wenn Sie Winkel auswählen, wird im Menü ein neues Eingabefeld mit dem Namen Winkel angezeigt. Geben Sie den endgültigen Verdrehwinkel für das Profil ein.
11. Wenn Sie Bevorz.Richt. auswählen, wird ein neues Feld (Bevorz. Richt.) angezeigt; geben Sie die Richtung für das Ziehen an.
12. Klicken Sie auf Vorschau, um eine Vorschau des Ziehvorgangs anzuzeigen.
13. Klicken Sie auf , um den Vorgang abzuschließen.
Optionen
In den oben aufgeführten Beispielen werden für die Ziehvorgänge geschlossene Profile in einer Arbeitsebene verwendet. Dabei besteht die Möglichkeit, wahlweise ein Volumenteil oder ein Flächenteil zu erzeugen. Beim Erstellen von Flächenteilen gehören die oberen und unteren Flächen nicht zum gezogenen Volumen. Dadurch entsteht ein rohrförmiges Ergebnisteil.
Beim Ziehen können jedoch auch offene Profile verwendet werden. Dabei entstehen ebenfalls Flächenteile:
Anstelle eines in einer Arbeitsebene befindlichen Profils kann als Ziehprofil auch eine beliebige Kombination aus in einer Ebene befindlichen 2D- und 3D-Kanten verwendet werden.
Einschränkungen
Die führende Doppelbahnkurve darf die Bahn nicht schneiden.
Die führende Doppelbahnkurve darf nicht zu kurz sein. Die mit der Bahn bewegte Ebene muss die Doppelbahnkurve immer schneiden.
Beim erweiterten Ziehen sollten keine Spiralen (entlang einer Geraden) über die Option "Verdrehwinkel" erzeugt werden. Die hierbei anfallende Datenmenge wäre viel größer als bei dem speziellen Befehl für die Bearbeitung von Spiralen im Freiform-Modul.