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3D-Splinekurven
Über die Befehle "Spline erstellen" und "Spline ändern" im 3D-Kurvenmenü lassen sich offene und geschlossene Splinekurven durch Festlegen von Punkten im 3D-Raum erstellen und ändern. Wie bei 2D-Splines fungieren diese Punkte entweder als Interpolationspunkte oder als Stützpunkte der Splinekurve.
Während des Erstell- oder Änderungsvorgangs besteht jederzeit die Möglichkeit, zu entscheiden, ob eine offene Splinekurve entstehen soll, oder ob die beiden Enden der Kurve eine geschlossene Figur bilden. Durch Anlegen eines Tangentenvektors am aktuellen Interpolationspunkt kann die Form der Splinekurve genauer bestimmt werden.
Wie bei anderen 3D-Kurven erfolgt das Festlegen von Punkten im 3D-Raum entweder durch Eingeben der zugehörigen 3D-Koordinaten in die Befehlszeile oder über die Fangfunktion durch Anklicken der betreffenden Geometrie. Bei 3D-Splinekurven besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Punkte direkt durch Anklicken der betreffenden Position mit der Maus im Fenster festzulegen (siehe Eckpunkte im 3D-Raum erstellen).
Durch das Definieren von Punkten, durch welche die Splinekurve verlaufen soll, entstehen Eckpunkte oder Kanten, die dann beim Erstellen der Splinekurve als Ziel für die Fangfunktion dienen.
Das Erstellen von Spline-Kurven erfolgt in Creo Elements/Direct Modeling mit einer dynamischen grafischen Rückmeldung, sodass Formänderungen der Spline-Kurve sofort am Bildschirm mitverfolgt werden können. Wenn die Splinekurve eine nicht gewünschte Form annimmt, besteht die Möglichkeit, den bisherigen Kurvenverlauf schrittweise bis zum Punkt, an dem die Kurve vom gewünschten Verlauf abweicht, rückgängig zu machen, um die Kurve ab dieser Stelle neu zu gestalten.
Die 3D-Spline-Funktionen sind so flexibel, dass sie viele andere Befehle und Funktionen von Creo Elements/Direct Modeling sinnvoll ergänzen. Dies gilt besonders für die Gestaltung von Freiform- und Oberflächen. Hier bieten diese Funktionen alternative und in der Regel effektivere Möglichkeiten zum Ausführen bestimmter Aufgaben. So können damit beispielsweise Oberflächenbespannungen vorgenommen werden, ohne dazu mehrere Arbeitsebenen definieren und positionieren zu müssen
Die Abbildung zeigt ein mithilfe von 3D-Kurven erstelltes Netz für eine Oberflächenbespannung. Bei der Erstellung des Netzes kamen direkte (gerade Linien und Splinekurven) und indirekte (Konvertierung einer Perimeterkante) Verfahren zum Einsatz. Für die Erstellung des gesamten Netzes war keine Arbeitsebene erforderlich.
Freiform-Befehle können ebenfalls zusammen mit 3D-Splinekurven zum Erstellen von Splinekurvenverläufen verwendet werden, beispielsweise beim Ziehen eines Profils, um Kabel- oder Rohrelementen zu einem Modell hinzuzufügen.
So erstellen Sie 3D-Splinekurve
1. Klicken Sie auf 3D-Geometrie und anschließend in der Gruppe 3D-Kurve auf 3D-Spline. Das Dialogfenster Spline erstellen wird geöffnet.
Der Punkt-3D-CoPilot ist aktiv. Verwenden Sie den CoPilot, um Punkte auf der Kurve festzulegen.
2. Geben Sie einen Namen für Teil ein.
3. Wählen Sie einen Modus: Interpolation oder Steuerung.
4. Wenn Sie im Interpolationsmodus arbeiten, wählen Sie im Feld Startbedingung eine Startbedingung aus:
Position: Definiert die Position der Kurve durch das Festlegen von Punkten im Fenster.
Kante: Definiert die Position und die Startbedingung der Kurve in Bezug zu einer vorhandenen Kante.
Fläche: Definiert die Position und die Startbedingung der Kurve in Bezug zu einer vorhandenen Fläche.
Bei Auswahl von Kante oder Fläche können Sie mit der Option Kurvenverbindungsbedingung verschiedene Bedingungen für die Kurve festlegen.
5. Klicken Sie im Darstellungsfenster auf einen oder mehrere Punkte, um Interpolationspunkte festzulegen.
6. Wenn Sie für einen Punkt eine Tangentenbedingung festlegen möchten, klicken Sie auf Tangente, und definieren Sie anschließend mithilfe des Vektor-3D-CoPilot den Tangentenvektor an diesem Punkt. Sie können für jeden Interpolationspunkt der Splinekurve Tangentenvektoren festlegen. Rechtsklicken Sie, und übernehmen Sie durch Klicken auf Akzeptieren die Richtung. Klicken Sie mit der rechten Maustaste, und klicken Sie dann auf "Löschen", um die Tangente vom Interpolationspunkt zu entfernen.
7. Wählen Sie eine Endbedingung:
Position: Es sind keine besonderen Bedingungen festgelegt.
Geschlossen: Erstellt eine geschlossene periodische Kurve.
Kante: Definiert die Position und die Endbedingung der Kurve in Bezug zu einer vorhandenen Kante.
Fläche: Definiert die Position und die Endbedingung der Kurve in Bezug zu einer vorhandenen Fläche.
8. Klicken Sie auf , um den Vorgang abzuschließen.
Weitere Optionen im Spline-Menü:
Zurück 1 Pt: Löscht den zuletzt erzeugten Punkt und geht einen Schritt zurück.
Nächste Kurve: Vervollständigt die aktuelle Kurve und erstellt eine neue.
Krümmungsstetig: Geben Sie die krümmungsstetige Verbindungsbedingung für die erste 3D-Kurve an. Eine krümmungsstetige Bedingung hält dieselbe Tangentenrichtung sowie denselben Krümmungsradius aufrecht. Weitere Informationen finden Sie unter Tangentiale oder krümmungsstetige Bedingung.
Folgen: Der Punkt-3D-CoPilot bewegt sich bei jedem Mausklick im Fenster.
Rückmeld.: Zeigt den Krümmungsradius an.