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Problembehandlung bei hohen Rechendauern
Ein Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit des Computersystems ist das Verhältnis von Rechendauer zu CPU-Zeit bei Rechenläufen des Creo Simulate Gleichungslösers. Ein hohes Verhältnis zwischen Rechendauer und CPU-Zeit kann auf ein Problem bei der Leistungsfähigkeit hinweisen. Dies kann entweder an den Einstellungen für die Ausführung von Creo Simulate oder an Ihrem Computersystem liegen.
Bei Rechenläufen, die den direkten Gleichungslöser nutzen, kann ein Verhältnis von Rechendauer zu CPU-Zeit, das größer als 4 ist, auf ein Problem hinweisen. Bei Rechenläufen, die den iterativen Gleichungslöser verwenden, kann ein Verhältnis von sehr viel mehr als 7 auf ein Problem hinweisen. Der iterative Gleichungslöser hat im Allgemeinen ein höheres Verhältnis zwischen Rechendauer und CPU-Zeit, weil mehr E/A pro Rechenlauf abgewickelt werden als beim direkten Gleichungslöser.
Im Folgenden sind einige mögliche Ursachen für hohe Rechendauern aufgeführt:
Gleichzeitiges Ausführen mehrerer Anwendungen – Hierbei muss es nicht unbedingt zu einem wirklichen Leistungsproblem kommen, sofern die Anwendungen beim Zugriff auf die CPU, auf den Speicher und auf die Festplatte nicht gegenseitig konkurrieren. Ist die Leistungsfähigkeit niedriger als erwartet, überlegen Sie, welche anderen Anwendungen evtl. auch Ressourcen benötigen.
Ermitteln Sie, ob das Problem reproduzierbar ist, wenn Sie den Job erneut ausführen und dabei keine oder nur wenig andere Aktivität auf dem Rechner abläuft.
Zu hohen Wert für den RAM-Speicher des Gleichungslösers (Solram) einstellen
Zu niedrigen Wert für den RAM-Speicher des Gleichungslösers (Solram) einstellen
Start des iterativen Gleichungslösers nach Lauf 3 oder später, anstatt nach Lauf 2 – Sofern Sie nicht eine Problemklasse lösen, die eine konsistent bessere Konvergenz zeigt, wenn der iterative Gleichungslöser erst nach Lauf 3 gestartet wird, starten Sie den iterativen Gleichungslöser immer direkt nach Lauf 2.
Wenn Sie den iterativen Gleichungslöser erst nach Lauf 3 oder später starten, führt dies häufig zu stark angestiegenen Schreib- und Lesevorgängen und stark angestiegener Rechendauer, wobei sich die Anzahl der für die Konvergenz benötigten Iterationen nicht verringert.
Verwendung externer NFS-Festplatten für die Arbeitsverzeichnisse – Schreib- und Lesevorgänge von Festplatten im Netzwerk können bis zu 10 Mal langsamer sein als Schreib- und Lesevorgänge von lokalen Festplatten. Eine lokale Festplatte kann Daten z.B. mit 10 MB/s übertragen, während eine extern montierte Festplatte Daten nur mit 1 MB/s übertragen kann. Verwenden Sie nach Möglichkeit lokale Festplatten.
Verwendung eines nicht auf dem lokalen Rechner befindlichen Auslagerungsspeichers – Ergänzen Sie den lokalen Auslagerungsspeicher, und vermeiden Sie externen Auslagerungsspeicher.
Verwendung von Auslagerungsspeicher oder Festplattenspeicher ohne ausdrückliche Zuweisung – Bei einigen Betriebssystemen kann ein Bereich einer Festplatte dynamisch von temporären Dateien und Auslagerungsspeicher gemeinsam genutzt werden. Durch den Wechsel von dieser Art von dynamisch gemeinsam genutztem Festplattenspeicher zu entsprechend zugewiesenem Auslagerungsspeicher kann die Leistungsfähigkeit enorm gesteigert werden. Sie können die Leistungsfähigkeit auch dadurch erhöhen, dass Sie den Auslagerungsspeicher und die temporären Scratch-Dateien auf getrennten Festplatten ablegen.
Ausführung umfangreicher Jobs mit unzureichendem Rechner-RAM – Die Leistungsfähigkeit vieler Programme leidet, wenn die Auslastung des virtuellen Speichers den verfügbaren RAM-Speicher des Rechners übersteigt. Typischerweise nutzt Creo Simulate jedoch nur jeweils einen kleinen Teil des Speichers. Deshalb kann die Leistungsfähigkeit stabil bleiben, auch wenn die gemeldete Gesamtspeicherauslastung den 2- oder 3fachen Rechner-RAM, manchmal sogar bis zum 5fachen Rechner-RAM, beträgt.
Wenn Sie die Richtlinien für alle Parameter der Einstellungen für den Job beachtet haben und dennoch eine schlechte Leistungsfähigkeit vermuten, vergleichen Sie das Verhältnis von Rechendauer zu CPU-Zeit. Vergleichen Sie außerdem die Speicherauslastung für diesen Job mit zuvor ausgeführten Jobs an ähnlichen Modellen. Stellen Sie sicher, dass alle Rechenläufe auf dem gleichen Rechner und unter den gleichen Auslastungsbedingungen ausgeführt wurden. Ähnliche Modelle sollten über die gleichen Typen von Elementen und Analysen verfügen und den gleichen Gleichungslöser verwenden.
Sind die Verhältnisse von Rechendauer zu CPU-Zeit und von Speicherauslastung zu Rechner-RAM beide hoch, kann es sein, dass Sie mehr RAM-Speicher auf dem Rechner installieren müssen, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern. In einigen Fällen ist es hilfreich, die Solram-Zuteilung zu verringern oder die Größe des zu analysierenden Modells zu verkleinern.
Weitere Informationen zur Verwendung von virtuellem Speicher finden Sie unter RAM, Solram und Auslagerungsspeicher verwalten.