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Allgemeine Einführung: Dialogfenster WkzgSetup
Der obere Bereich des Dialogfensters Werkzeug-Setup (Tools Setup) enthält die Werkzeugtabelle für die aktuelle Maschine. Die Werkzeugtabelle beschreibt die Beziehung zwischen einem beschreibenden Werkzeugnamen (Name) und seinem Typ.
Wenn Sie im oberen Bereich des Dialogfensters einen Eintrag in der Werkzeugtabelle auswählen, zeigt Creo NC die Werkzeugparameter und die Schnittskizze im unteren Bereich an. Details zum ausgewählten Werkzeug können Sie durch Klicken auf die Registerkarten im unteren Bereich des Dialogfensters Werkzeug-Setup (Tools Setup) anzeigen.
Der untere Teil des Dialogfensters Werkzeug-Setup (Tools Setup) enthält sechs Registerkarten: Allgemein (General), Einstellungen (Settings), Schnittdaten (Cut Data), Stückliste (BOM), Versatztabelle (Offset Table) und Benutzerdefiniert (User Defined).
In der Registerkarte Allgemein (General) befinden sich die Textfelder für die Definition der Werkzeugparameter (Parameter, mit denen alle Bemaßungen des Werkzeugs bestimmt werden). Diese Maßwerte werden zur Berechnung des Werkzeugwegs und des entfernten Materials herangezogen und sollten daher die tatsächlichen Werkzeugmaße und -längeneinheiten exakt widerspiegeln. Ein Teil der Parameter dient zur Definition des Werkzeugquerschnitts. Die tatsächlichen Parameternamen in dieser Kategorie sind abhängig vom Typ (Type) des Werkzeugs. Zusätzlich zu diesen Parametern zeigt die Registerkarte Allgemein (General) auch die Schnittskizze des aktuellen Werkzeugs sowie Textfelder für die Definition der folgenden Werkzeugelemente:
Name ist ein beschreibender Werkzeugname (z.B. BALL125), der das Werkzeug eindeutig mit einem bestimmten Satz von Parameterwerten kennzeichnet. Der Werkzeugname wird in Creo NC durchgehend zur Kennzeichnung des Werkzeugs verwendet. Sie können die Parameter eines Werkzeugs in einer Textdatei speichern und es dann abrufen, um es in einem anderen Fertigungsprozess zu verwenden. Der Name des Werkzeugs dient als Name für diese Parameterdatei. Aus diesem Grund gelten alle Einschränkungen des Betriebssystems hinsichtlich der Dateinamen auch für Name (Leerzeichen oder Punkte sind beispielsweise nicht zulässig). Der Name darf maximal 32 alphanumerische Zeichen umfassen.
 
* Der Werkzeugname darf keine Bindestriche (-) enthalten. Unterstriche (_) sind dagegen zulässig.
Typ (Type) — Wählen Sie einen der vordefinierten Werkzeugtypen in Creo NC aus. Die Werkzeugtypen entsprechen den Typen von NC-Folgen, die in der Arbeitszelle ausgeführt werden; der Werkzeugtyp definiert seinerseits den Werkzeugquerschnitt und bestimmt infolgedessen auch den Satz von Parametern, den Sie für das Werkzeug angeben müssen.
Material – Geben Sie das Material an, aus dem das Werkzeug besteht.
Einheiten (Units) – Längeneinheiten des Werkzeugs. Die Standardlängeneinheiten eines Werkzeugs entsprechen den Einheiten des Rohlings. Änderungen an Einheiten (Units) wirken sich auf die tatsächlichen Werkzeugmaße aus.
Zusätzlich zu den oben genannten Werkzeugelementen können Sie im Bereich Geometrie (Geometry) der Registerkarte Allgemein (General) den Halterdurchmesser, die Halterlänge, Werkzeuglänge und Nutlänge, den Bohrungsdurchmesser, den Korrekturversatz eines gekürzten Kegelsenkwerkzeugs, den Spitzenwinkel für das Bohrwerkzeug und den Spitzendurchmesser angeben.
Die Registerkarte Einstellungen (Settings) umfasst Textfelder zur Definition von einigen Elementen der Werkzeugtabelle sowie verschiedene optionale Parameter für andere Werkzeugeigenschaften (abgesehen von der Geometrie):
Wkzg-Nummer (Tool Number) – Entspricht dem Feld Nummer (Number) in der Werkzeugtabelle, definiert die Werkzeugplatznummer des Werkzeugs.
Versatznummer (Offset Number) – Entspricht dem Feld Versatz (Offset) in der Werkzeugtabelle; enthält einen Wert für das Korrekturlängenregister.
Werkzeug-Korrekturlängen [X-Länge (Gauge X Length) und Z-Länge (Gauge Z Length)] – Optionale Parameter für die Erzeugung von Längenkennzeichen in den Anweisungen LOADTL und REVOLVER.
Übergröße (Comp. Oversize) – Stellt die Differenz zwischen dem größten gemessenen Durchmesser des Schnittwerkzeugs und dem Nenndurchmesser des Schnittwerkzeugs dar [Wkzg-Durchmesser (Cutter Diameter)]. Legen Sie diesen Parameter fest, wenn der aktuelle Schnittwerkzeug-Durchmesser größer als der programmierte Schnittwerkzeug-Durchmesser ist. Creo NC verwendet diesen Wert für die Hinterschnittprüfung.
Langes Wkzg (Long Tool) – Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, wenn das Werkzeug zu lang ist, um bei der 4-Achsen-Bearbeitung auf den Rotationssicherheitsabstand zurückzufahren. Wenn Sie das Werkzeug als lang kennzeichnen, wird die Werkzeugspitze bei Maschinentischrotationen zum Rotations-Sicherheitspunkt gefahren (im Dialogfenster Operation einrichten (Operation Setup) angegeben).
Kommentare (Comments) – Zeichenfolge, die zusammen mit den Werkzeugparametern gespeichert und anhand von PPRINT mit der Werkzeugtabelle ausgegeben wird. Um diese Kommentare in der Werkzeugtabelle anzeigen zu lassen, wählen Sie die Befehlsfolge Editieren (Edit) > Tabellenkommentare (Table Comments) in der oberen Menüleiste des Dialogfensters Werkzeug-Setup (Tool Setup), und wählen Sie die Option Parameter WKZG_KOMMENT verwenden (Use TOOL_COMMENT parameter). Wenn in der Werkzeugtabelle ein anderer Kommentar angezeigt werden soll als der in der Zeichenfolge Kommentare (Comments) zu einem Werkzeug, wählen Sie die Befehlsfolge Editieren (Edit) > Tabellenkommentare (Table Comments), klicken Sie auf Neuer Kommentar (New Comment), und geben Sie einen neuen Kommentar ein.
Benutzerdefinierter CL-Befehl (Custom CL Command) – Fügt einen CL-Befehl ein, der während des Werkzeugwechsels ausgeführt werden soll. Der CL-Befehl wird vor dem Befehl LOADTL in die CL-Datei eingefügt. In den Notizen sind maximal fünf Zeilen mit benutzerdefinierten CL-Befehlen zulässig.
Auf der Registerkarte Schnittdaten (Cut Data) können Sie Schnittdaten – Vorschub, Drehzahl, axiale und radiale Tiefe – für das Schruppen und Schlichten mit dem Werkzeug abhängig vom Typ und Zustand des Rohlingsmaterials angeben. Bevor Sie die Schnittdaten festlegen, müssen Sie die Material-Verzeichnisstruktur einrichten. Die Schnittdaten (Vorschub, Drehzahl, axiale und radiale Tiefe) für das Schruppen und Schlichten mit diesem Werkzeug, abhängig vom Typ und vom Zustand des Rohlingsmaterials. Diese Daten werden in einer separaten Datei mit demselben Namen wie der Datei mit den Geometrie- und sonstigen Werkzeugparametern gespeichert. Diese Datei befindet sich im entsprechenden Material-Verzeichnis.
Die Registerkarte Stückliste (BOM) enthält Informationen über die Stückliste für das Werkzeug.
Mit der Registerkarte Versatztabelle (Offset Table) können Sie Werkzeuge mit mehreren Spitzen einrichten.
Für Werkzeuge vom Typ DREHEN (TURNING) und EINSTECH-DREHEN (TURN-GROOVING) enthält die Registerkarte Versatztabelle (Offset Table) das Kontrollkästchen Multi-Spitzen und Werkzeugeinblendung aktivieren (Enable Multiple Tips and Tool Flashing). Klicken Sie auf diese Option, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Spitze mit Standardorientierung, und klicken Sie im Kontextmenü auf Flash-Spitze hinzufügen (Add Flashed Tip). Eine weitere Zeile für die Spitze, für die die Orientierung auf Flash eingestellt ist, wird erzeugt. Die neue Zeile hat dieselben Werte für Z-Versatz (Z Offset), X-Versatz (X Offset) und Winkelversatz (Angular Offset). Sie müssen eindeutige Werte für die Versatznummer (Offset Number) angeben.
Zum Auswählen mehrerer Zeilen verwenden Sie die Standardauswahlmethoden. Wenn Sie eine Zeile mit einer Spitze mit Standardorientierung löschen, wird die entsprechende Zeile mit der Flash-Orientierung auch gelöscht.
Die folgenden Spalten auf der Registerkarte Versatztabelle (Offset Table) enthalten Attribute einer Spitze für ein Werkzeug.
Für das Fräsen:
Versatznummer (Offset Number) – Geben Sie eine eindeutige Ganzzahl für eine Spitze an. Dieser Wert in den CL-Daten wird als OSETNO in einer Anweisung LOADTL/TURRET ausgegeben.
Z-Versatz (Z Offset) – Gibt den Z-Versatzwert für eine Spitze an.
Kommentar (Comment) – Fügt Kommentare hinzu, die der Spitze zugeordnet sind.
Ausgabespitze (Output Tip) – Gibt die Spitze an, die für die CL-Ausgabe der Folge verwendet wird. Diese Spalte ist nur für Werkzeugs mit mehreren Spitzen verfügbar.
Zusätzlich enthält die Tabelle für die Werkzeugtypen DREHEN und EINSTECH-DREHEN die folgenden Spalten:
X-Versatz (X Offset) – Gibt den X-Versatzwert für eine Spitze an.
Winkelversatz (Angular Offset) – Stellt die Rotation um die Halterachse für jede Werkzeugspitze des Mehrfachaufgaben-Halters dar. SPITZE (TIP)/SPITZE1 (TIP1) ist die ursprüngliche Position für den Winkelversatz. Dieser Wert kann im Dialogfenster Werkzeug-Setup (Tools Setup) nicht bearbeitet werden.
Orientierung (Orientation) – Gibt an, ob die Orientierung der Spitze Standard oder Flash ist. Eine Flash-Orientierung ist nur möglich, wenn das Einblenden von Werkzeugen aktiviert ist.
Bei Werkzeugen vom Typ Mehrfachaufgabe enthält die Tabelle die folgenden zusätzlichen Spalten. Diese Werte können im Dialogfenster Werkzeug-Setup (Tools Setup) nicht bearbeitet werden.
KORREKTUR_LÄNGE_X (GAUGE_X_LENGTH) – Gibt die Korrekturlänge der Spitze entlang der X-Achse an.
KORREKTUR_LÄNGE_Z (GAUGE_Z_LENGTH) – Gibt die Korrekturlänge der Spitze entlang der Z-Achse an.
In der Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) können Sie benutzerdefinierte Parameter angeben, die dem Werkzeug zugeordnet werden sollen. Die Konfigurationsoption mfg_custom_tool_param_file steuert das Aussehen dieser Registerkarte. Die Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) wird nur dann im Dialogfenster Werkzeug-Setup (Tools Setup) angezeigt, wenn Sie den Wert der Konfigurationsoption mfg_custom_tool_param_file so eingestellt haben, dass diese auf eine gültige benutzerdefinierte Parameterdatei verweist. Die benutzerdefinierte Parameterdatei muss die Erweiterung .xml haben. Wenn Creo NC bei der Auswertung der benutzerdefinierten Parameterdatei einen ungültigen Parameter findet, wird die gesamte Datei ignoriert, und die Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) wird nicht angezeigt. Änderungen an den Definitionen der benutzerdefinierten Parameter können nur durch Editieren der benutzerdefinierten Parameterdatei vorgenommen werden. Klicken Sie in der Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) auf die Schaltfläche UDP-Datei neu laden (Reload UDP file), um diese Änderungen im Dialogfenster Werkzeug-Setup (Tools Setup) zu aktualisieren. Sie können zu diesem Zweck auch das Fertigungsmodell erneut laden.
Die benutzerdefinierten Fertigungsparameter werden im Fertigungsmodell gespeichert. Um alle benutzerdefinierten Parameterdefinitionen aus dem Fertigungsmodell zu löschen, löschen Sie die Konfigurationsoption mfg_custom_tool_param_file, und starten Sie Creo Parametric neu. Wenn Sie das Fertigungsmodell, für das Sie die Werkzeugparameterdefinitionen gelöscht haben, erneut öffnen, werden Sie von Creo Parametric gefragt, ob Sie die bestehenden Definitionen löschen oder beibehalten möchten.
 
* Wenn Sie über eine andere Registerkarte als Allgemein (General) im Dialogfenster Werkzeug-Setup (Tools Setup) zwei Werte für denselben Parameter angegeben haben, hat der über die Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) angegebene Wert Vorrang vor dem vorher eingegebenen Wert. Wenn Sie beispielsweise für den Parameter SPINDLE_SPEED in der Registerkarte Schnittdaten (Cut Data) den Wert 1000 und für denselben Parameter in der Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) den Wert 1500  angeben, wird der in der Registerkarte Benutzerdefiniert (User Defined) angegebene Wert als Spindeldrehzahl für das Werkzeug verwendet.
Nachdem Sie die Details zu einem Werkzeug angegeben haben, können Sie das Werkzeug zur späteren Verwendung in einer NC-Folge speichern. Das Werkzeug wird zusammen mit den Parametern in einer Datei gespeichert, die denselben Namen wie das Werkzeug hat. Diese Datei hat die Erweiterung .xml. Sie können auch Werkzeugparameter im aktuellen Werkzeug-Manager öffnen und editieren, die in früheren Versionen (in Dateien mit der Erweiterung .tpm und .tprm) gespeichert wurden. Im aktuellen Werkzeug-Manager können Sie die Werkzeugparameter jedoch nur mit der Erweiterung .xml speichern.
 
Bei Volumen-Werkzeugmodellen können Sie im Werkzeugmodell auch benutzerdefinierte Parameter hinzufügen.
Das Dialogfenster Werkzeug-Setup (Tools Setup) () ist in der oberen Symbolleiste nicht verfügbar, wenn Sie mit der rechten Maustaste klicken und das Dialogfenster WERKZEUGWEG ABSPIELEN (PLAY PATH) für eine NC-Folge oder eine Operation im Modellbaumfenster aufrufen.