Grundsätzlich stellt eine Nullwert-Toleranz eine für die Fertigung ungeeignete Bedingung dar und ist nicht zulässig.

Der für geometrische Toleranz angegebene Wert sollte grundsätzlich größer sein als Null. Eine Nullwert-Toleranz ist ausnahmsweise als geometrische Toleranz (z.B. Position) zulässig, wenn auf diese der Materialbedingungs-Modifizierer der Toleranzzone Ⓜ oder Ⓛ angewendet wurde. In diesem Fall umfasst die Toleranzzone eine Bonustoleranz, da das KE von der angegebenen Bedingung abweicht.

Um dieses Problem zu beheben, sollten Sie entweder die Toleranz auf einen Wert ungleich 0 festlegen oder im Falle einer geometrischen Nullwert-Toleranz die Materialbedingung Ⓜ oder Ⓛ für die Toleranzzone festlegen.

ASME Y14.41-2012 (Abschnitt 9.2.2) gibt an, dass ein angezeigtes Größenbemaßungs-KE immer eine Toleranz enthalten sollte. Daher muss für Größenbemaßungen immer eine Toleranz angegeben sein (d.h. Nennwertbemaßungen sind nicht zulässig) und der angegebene Toleranzbereich muss größer als Null sein.

Eine Ausnahme von dieser Anforderung stellen Rohlingsgrößen-Bemaßungen dar. Toleranzen sind für Rohlingsgrößen-Bemaßungen nicht erforderlich (aber zulässig) (siehe ASME Y14.5-2009, Abschnitt 1.4a). Beachten Sie, dass Regel Nr. 1 für Rohlingsgrößen-Bemaßungen gilt (z.B. keine Formtoleranz, die durch die Grenzwerte für Größe vorgeschrieben wird. Wenn keine Formsteuerung explizit angegeben ist, werden die Grenzwerte für Geradheit, Rundheit (Circularity) und andere geometrische Eigenschaften in der Regel von dem entsprechenden Branchen- oder Behördenstandard vorgeschrieben. Weitere Informationen finden Sie in ASME Y14.5-2009 im Abschnitt 2.7.2.

Der angegebene Toleranzbereich für alle Nicht-Größenbemaßungen (z.B. Versätze und Winkel) muss größer als Null sein. Laut ASME Y14.41-2012 muss eine Toleranz für Nicht-Größenbemaßungen nicht angegeben werden. Diese Meldung wird daher nicht für Nicht-Größenbemaßungen angezeigt, die Nennbemaßungen sind. Es wird empfohlen, Toleranzen explizit für alle Bemaßungen anzugeben.