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Einzugswerttabellen und -formeln
In Creo Elements/Direct Sheet Metal werden Einzugswerttabellen sowie Einzugswertformeln für die Berechnung der Abwicklungslänge eines Blechteils mit Biegungen, 180-Grad-Biegungen und Z-Biegungen bereitgestellt.
In diesem Kapitel werden die folgenden Themen behandelt:
Neutrale Faser - ANSI und DIN
Einzugswertparameter und mathematische Faktoren
Fertigungsstättenübergreifende Standardstrategie
Einzugswertberechnung
Berechnung des 180-Grad-Einzugswerts
Berechnung des Z-Biegungs-Einzugswerts
Formeln für die Einzugswertberechnung
Feste k-Faktor-Formel als fertigungsstättenübergreifende Standardformel verwenden
Neutrale Faser - ANSI und DIN
Die gedachte Ebene, in der die Länge eines Blechteils einschließlich Biegungen gleich bleibt, wird als "neutrale Faser" bezeichnet. Das beiderseits der neutralen Faser befindliche Volumen des Blechteils wird länger bzw. kürzer.
Die Lage der neutralen Faser relativ zur Materialdicke ("T") wird durch einen als "k-Faktor" bezeichneten Parameter bestimmt. Nach ANSI (American National Standard Institute) ist der k-Faktor der Abstand der neutralen Faser relativ zu "T". Nach DIN (Deutsche Industrienorm) ist der k-Faktor der Abstand der neutralen Faser relativ zu "T/2". Die folgende Abbildung veranschaulicht beide Konventionen.
Abbildung 6. Interpretation des k-Faktors für ANSI und DIN
Einzugswertparameter und mathematische Faktoren
Das folgende Diagramm veranschaulicht die geometrischen Parameter und mathematischen Überlegungen, die in der Berechnung des Einzugswerts enthalten sind. Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet sowohl den standardmäßigen ANSI-k-Faktor als auch den DIN-k-Faktor.
Abbildung 7. Einzugswertberechnung
Beispiele für Einzugswerttabellen werden in der Datei sha_demoshop.lsp bereitgestellt, die im Lieferumfang von Creo Elements/Direct Sheet Metal enthalten ist. In dieser Datei sind auch die Namen von Einzugswertformeln und/oder Formelzeiger angegeben. Die zugehörigen Einzugswertformel-Beispiele sind in der Datei sha_demoshop_func.lsp enthalten und vollständig dokumentiert.
Wenn eine :ALLOWANCE_FORMULA in einer Biegeprozesstabelle angegeben ist, berechnet Creo Elements/Direct Sheet Metal die tatsächliche Abwicklungslänge mithilfe der entsprechenden Einzugswertformel oder mit einer Tabelleninterpolationsmethode. Die folgenden vordefinierten Einzugswertformeln werden in der Beispieldatei sha_demoshop_func.lsp bereitgestellt:
DIN-basierte Formel für Einzugswertberechnung
Formel mit festem k-Faktor
Lineare Interpolationsmethode
Formel für Einzugswertberechnung in Rollenprozessen
Fertigungsstättenübergreifende Standardstrategie
Wenn Creo Elements/Direct Sheet Metal keinen prozessabhängigen Einzugswert findet oder keine Einzugswertformel für einen bestimmten Prozess festgelegt ist, wird eine fertigungsstättenübergreifende Standardformel gesucht, die in der Fertigungsstätten-Definitionsdatei im Eintrag :ALLOWANCE_FORMULA angegeben ist. Im Beispiel sha_demoshop.lsp wird diese fertigungsstättenübergreifende Standardmethode durch den folgenden Eintrag implementiert:
; fall back strategy for allowance values
:ALLOWANCE_FORMULA sh_bend_allowance_din
Ausführliche Informationen zu dieser Formel finden Sie unter Formeln für die Einzugswertberechnung .
* 
Wenn ein Werkzeug in der Biegeprozesstabelle nicht verfügbar ist, prüft die Formel sh_bend_allowance_din, ob der aktuelle Biegeprozess einen k-Faktor enthält. Wenn ein k-Faktor gefunden wird, wird die Einzugswertformel für den Rollenprozess statt der fertigungsstättenübergreifenden Standardformel verwendet.
Die Z-Biege- und 180-Grad-Biegewerkzeuge verwenden benutzerdefinierte Standardformeln. Diese Formeln werden in den :OFFSET_FORMULA- bzw. :HEM_FORMULA-Einträgen festgelegt. In der Demofertigungsstätte wird der :HEM_FORMULA-Eintrag nicht verwendet. Ausführliche Informationen finden Sie unter Berechnung des 180-Grad-Einzugswerts und Berechnung des Z-Biegungs-Einzugswerts.
Einzugswert-Fehlerbehebung
Die Rückgabeeigenschaften der Formeln für die Einzugswertberechnung können verwendet werden, um im Fall von DFM-Regelverstößen einen Fehler zu kennzeichnen.
(setf *sha-severity*
'(:tdb-shop-missing :high
:material-not-found :medium
:using-fallback-strategy :low
:tdb-table-missing :medium
:tdb-tool-missing :medium
:tdb-entry-missing :medium
:DFM_rule_violation :low
:tool-overlap :low
:unacceptable-deformation :medium
:not-manufacturable :high
)
)
Die setf return_values-Anweisung in jeder Formel zur Einzugswertberechnung legt fest, wie Fehlerbedingungen interpretiert werden. Jede dieser Anweisungen besteht aus Folgendem:
Kopfzeilen-Zeichenfolge (die im eingeblendeten Feld mit der Fehlermeldung als Kopfzeile angezeigt wird) mit einer Beschreibung der Fehlerbedingung.
Fehlertyp (wird der oben gezeigten Liste *sha-severity* entnommen); Informationen dazu, wie das Problem vermieden werden kann.
Ein Beispiel einer solchen setf return_values-Anweisung für die DIN-Einzugswert-Berechnungsformel wird unten gezeigt.
(setf return_values (list :warning-headline "WARNUNG: Verstoß gegen Fertigungsregel (DFM)"
:error-type :DFM_rule_violation
:error-message "Verhältnis Radius/Dicke sollte nicht kleiner als 0.65 sein"))
Die Standardstrategien für die Biege-, 180-Grad-Biege- und Z-Biegeprozesse in Creo Elements/Direct Sheet Metal werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Einzugswertberechnung
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet die folgende Entscheidungsstruktur für die Berechnung des Einzugswerts.
Abbildung 8. Entscheidungsstruktur für die Einzugswertberechnung
Die folgende Abbildung veranschaulicht die auf dieser Formel basierende Einzugswert-Standardstrategie.
Abbildung 9. Standardstrategie für die Einzugswertberechnung
Einzugswertberechnung, die unabhängig vom Biegeprozess/-werkzeug ist
Dieser Formeltyp wird verwendet, wenn Biegeprozess- oder Biegewerkzeugdaten nicht verfügbar sind oder für die Einzugswertberechnung nicht erforderlich sind. Dieser Typ wird in der Datei sha_demoshop.lsp als Standardstrategie und in der air_bend_allow-Formel verwendet. Die Eingabeparameter und die dazugehörige Rückgabe sind unten angegeben.
ASCII
sheet_thickness
Materialdicke (mm).
bend_angle
Biegewinkel (Grad). 0 impliziert "keine Biegung".
bend_radius
Radius der Biegung (mm). 0 impliziert "keine Biegung".
sheet_material
Material-Eigenschaftenliste. Folgende Syntax wird verwendet:
Syntax:
(:shopname <shopname> :tabname <sheet mat. table>
:rowkey <material key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "sheet_metals" :ROWKEY
(:MATERIAL "UST 1203" :THICK 1.25))
Rückgabe
property list ( :allowance allowance-value ; [mm] must
:warning-headline message-string ; optional string
:error-type violation-type ; optional key
:error-message message_string ) ; optional string
Mit den optionalen Rückgabeeigenschaften kann ein Fehler gekennzeichnet werden, der z. B. bei der Einzugswertberechnung erkannt wird. Die Fehlerrückmeldung umfasst Folgendes:
Kopfzeilen-Zeichenfolge, die als Kopfzeile im eingeblendeten Fehlerfeld angezeigt wird
Fehlerart, die den Schweregrad des Fehlers und somit die Farbe des eingeblendeten Fehlerfeldes definiert
Zeichenfolge mit weiteren Einzelheiten, die die Fehlerbedingungen beschreibt.
Bei der Fehlerart sollte es sich um eine der Arten handeln, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in einer Arbeitskopie dieser Datei in der Liste *sha-severity* angegeben sind, z. B.:
:DFM_rule_violation
Jede definierte Fehlerart ist einer von drei Farben zugeordnet, die einem bestimmten Schwierigkeitsgrad entsprechen:
:low = gelb
:medium = orange
:high = rot
* 
Sie können die Schwierigkeitsgrad-Zuordnungen an die Anforderungen in Ihrer Organisation anpassen. Beispiele finden Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp.
Ein Beispiel für diese Funktion ist in der Datei sha_demoshop_func.lsp angegeben. Der Name der Funktion lautet Sh_bend_allowance_din. Diese Funktion verwendet nicht den Parameter sheet_material. Näheres dazu siehe:
Formeln für die Einzugswertberechnung
Einzugswertberechnung, die abhängig vom Biegeprozess/-werkzeug ist
Dieser Formeltyp wird verwendet, wenn Biegeprozess- und/oder Biegewerkzeugdaten verfügbar sind und für die Einzugswertberechnung verwendet werden können. Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet diese Methode, wenn :ALLOWANCE_TABLE und/oder :ALLOWANCE_FORMULA in einer Biegeprozesstabelle angegeben sind. In der Datei sha_demoshop.lsp sind die Funktionen linear_interp und air_bend_allow als Beispiel enthalten (wobei die letztere Funktion die zusätzlichen Werkzeugangaben nicht nutzt).
Eine aufgerufene Formel enthält die folgenden Parameter:
ASCII
sheet_thickness
Materialdicke (mm).
bend_angle
Biegewinkel (Grad). 0 impliziert "keine Biegung".
bend_radius
Radius der Biegung (mm). 0 impliziert "keine Biegung".
sheet_material
Material-Eigenschaftenliste. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name>
:rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "sheet_metals"
:ROWKEY (:MATERIAL "UST 1203" :THICK 1.25))
tool_id
Liste der Werkzeugeigenschaften. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name>
:rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "air_bending"
:ROWKEY (:DIE_WIDTH 20.0 :PISTON_RAD 1.6
:PISTON_ANG 0.78539816339744828))
Rückgabe
property list ( :allowance allowance-value ; [mm] must
:warning-headline message-string ; optional string
:error-type violation-type ; optional key
:error-message message_string ) ; optional string
Mit den optionalen Rückgabeeigenschaften kann ein Fehler gekennzeichnet werden, der z. B. bei der Einzugswertberechnung erkannt wird. Die Fehlerrückmeldung umfasst Folgendes:
Kopfzeilen-Zeichenfolge, die als Kopfzeile im eingeblendeten Fehlerfeld angezeigt wird
Fehlerart, die den Schweregrad des Fehlers und somit die Farbe des eingeblendeten Fehlerfeldes definiert
Zeichenfolge mit weiteren Einzelheiten, die die Fehlerbedingungen beschreibt.
Bei der Fehlerart sollte es sich um eine der Arten handeln, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in einer Arbeitskopie dieser Datei in der Liste *sha-severity* angegeben sind, z. B.:
:DFM_rule_violation
Jede definierte Fehlerart ist einer von drei Farben zugeordnet, die einem bestimmten Schwierigkeitsgrad entsprechen:
:low = gelb
:medium = orange
:high = rot
* 
Sie können die Schwierigkeitsgrad-Zuordnungen an die Anforderungen in Ihrer Organisation anpassen. Beispiele finden Sie in der Datei
sha_demoshop_func.lsp.
Ein Beispiel für diese Funktion ist in der Datei sha_demoshop_func.lsp angegeben. Der Name der Funktion lautet air_bend_allow. Diese Funktion verwendet nicht die Werkzeugangaben, sondern ruft die DIN-basierte Einzugswertformel direkt auf. Näheres dazu finden Sie unter Formeln für die Einzugswertberechnung .
Einzugswerttabellen
Wenn :ALLOWANCE_TABLE in einer Biegeprozesstabelle in der Fertigungsstätten-Definitionsdatei angegeben ist (ein Beispiel finden Sie in der Datei sha_demoshop.lsp), verwendet Creo Elements/Direct Sheet Metal die angegebene Tabelle, um die tatsächliche Abwicklungslänge jeder Biegung zu berechnen, die mit dem zugehörigen Biegeprozess erstellt wird.
Für den Gesenkbiegeprozess (der ein separates Werkzeug für jeden Biegewinkel verwendet) können Sie einen spezifischen Einzugswert zur Tabelle bend_form_allow für jede einzelne Material-/Werkzeugkombination in der bzw. den Fertigungsstätten-Definitionsdatei(en) hinzufügen. Für die anderen Prozesse (die frei wählbare Biegewinkel verwenden) werden die Einzugswerte durch Berechnungsformeln definiert.
Die Datei sha_demoshop.lsp enthält z. b. die Tabelle bend_form_allow für den Gesenkbiegeprozess. Der standardmäßig enthaltene Inhalt dieser Tabelle wird unten angezeigt.
(sha-define-shop-table "bend_form_allow"
:TABLE-TITLE "Bend Forming Allowances"
:COLUMNS
; material key tool key
(:MATERIAL :THICK :ANGLE :RADIUS :ALLOWANCE)
:UNITS
(nil :mm :deg :mm :mm)
:CONTENTS
(
;; Zincor 1.00
("UST 1203" 1.00 90.0 0.4 -1.65)
("UST 1203" 1.00 90.0 1.6 -2.10)
("UST 1203" 1.00 90.0 2.4 -2.40)
;; Zincor 1.25
("UST 1203" 1.25 90.0 0.4 -1.95)
("UST 1203" 1.25 90.0 1.6 -2.35)
("UST 1203" 1.25 90.0 2.4 -2.70)
;; Zincor 1.50
("UST 1203" 1.50 90.0 0.4 -2.35)
("UST 1203" 1.50 90.0 1.6 -2.70)
("UST 1203" 1.50 90.0 2.4 -3.21)
;; Aluminum 1.00
("AA 5052" 1.00 90.0 0.4 -1.75)
("AA 5052" 1.00 90.0 1.6 -2.10)
("AA 5052" 1.00 90.0 2.4 -2.45)
;; Aluminum 1.60
("AA 5052" 1.60 45.0 0.4 -1.35)
("AA 5052" 1.60 90.0 0.4 -2.55)
("AA 5052" 1.60 90.0 0.6 -2.61)
("AA 5052" 1.60 90.0 0.8 -2.67)
("AA 5052" 1.60 90.0 1.6 -2.90)
("AA 5052" 1.60 90.0 2.4 -3.25)
)
:KEY
(:MATERIAL :THICK :ANGLE :RADIUS)
)
Sie können diese Einzugswerttabelle bearbeiten, indem Sie vorhandene Werte ändern oder empirische Einzugswertmessungen aus Ihren Testobjekten hinzufügen. Der folgende Textblock ist ein Beispiel eines benutzerdefinierten Einzugswerttabellen-Abschnitts für Aluminium mit einer Dicke von 2 mm.
;; Aluminum 2.00
("AA 5057" 2.00 45.0 0.5 -2.56)
("AA 5057" 2.00 90.0 3.2 -4.21)
In diesem Beispiel sind die folgenden Einzugswerte impliziert: Bei einem Biegewinkel von 45 Grad und einem Biegeradius von 0,5 mm beträgt der Einzugswert -2,56 mm. Bei einem Biegewinkel von 90 Grad und einem Biegeradius von 3,2 mm beträgt der Einzugswert -4,21 mm.
Welche Formel wird für die einzelnen Prozesse verwendet?
In der Beispieldatei sha_demoshop.lsp werden standardmäßig die folgenden Zeiger auf Einzugswertformeln (definiert in der Datei sha_demoshop_func.lsp file) für die fünf vordefinierten Biegeprozesse angegeben:
Biegeprozess
Formelaufruf
Gesenkbiegen
Keine - verwendet den Tabellenzugriff auf Einzugswerte
Freies Biegen
air_bend_allow - Formel in sha_demoshop_func.lsp
Schwenkbiegen
linear_interp - Formel in sha_demoshop_func.lsp
3Pkt-Biegen
air_bend_allow - zeigt zusätzlich auf eine Einzugswerttabelle, die von der Formel interpoliert wird
Rollen
roll_bending_allow_din - auf einem k-Faktor basierende Formel zum Festlegen des Einzugswerts
Kegel-Biegen
cone_bending_allow_din – Formel, um den Einzugswert für konische Biegungen anzugeben
Die Anweisung air_bend_allow ruft die tatsächliche Einzugswertformel auf. In der Datei sha_demoshop_func.lsp wird mit air_bend_allow die DIN-basierte Einzugswertformel (Sh_bend_allowance_din) aufgerufen. Zwei mögliche Alternativen (Funktionsaufrufe für Sh_bend_allowance_K_fact und linear_interp) werden durch vorangestellte Semikolons auskommentiert.
Die Funktion linear_interp verwendet eine lineare Interpolationsformel. Diese Formel greift auf eine Einzugswerttabelle zu, um die Werte durch lineare Interpolation zu berechnen. Der Name dieser Einzugswerttabelle wird aus dem :ALLOWANCE_TABLE-Eintrag für das angegebene Biegewerkzeug abgeleitet. Die Werkzeug-ID des Biegewerkzeugs ist einer der Parameter, die an die Formel übergeben werden. Dadurch wird impliziert, dass ein Biegeprozess, der die Formel linear_interp verwendet, sowohl den :ALLOWANCE_FORMULA-Eintrag als auch den :ALLOWANCE_TABLE-Eintrag aufweisen sollte.
In der Datei sha_demoshop_func.lsp wird mit roll_bending_allow_din die allgemeine DIN-basierte Einzugswertformel aufgerufen. Das bedeutet, dass der k-Faktor der DIN-Norm folgen sollte und dass der Wert also zwischen 0 und 2 liegen sollte.
Beispiel: Formel ändern, die in der Funktion "air_bend_allow" verwendet wird
Wenn die Formel air_bend_allow statt der DIN-basierten Einzugswertformel eine der beiden anderen Alternativen verwenden soll (standardmäßig auskommentiert), gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Setzen Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in Ihrer Arbeitskopie dieser Datei ein Semikolon vor den Funktionsaufruf, den Sie deaktivieren möchten. Wenn Sie z. B. den Funktionsaufruf der DIN-basierten Einzugswertformel deaktivieren möchten, fügen Sie Semikolons wie nachfolgend gezeigt hinzu, um sie auszukommentieren.
; (sh_bend_allowance_din :sheet_thickness sheet_thickness ;
:bend_radius bend_radius ;
:bend_angle bend_angle ;
:sheet_material sheet_material ;
:tool_id tool_id)
(Sh_bend_allowance_K_fact :sheet_thickness sheet_thickness
:bend_radius bend_radius
:bend_angle bend_angle
:sheet_material sheet_material
:tool_id tool_id)
Infolge dieser Änderung verwendet jeder Biegeprozess, der die in der Anweisung :ALLOWANCE_FORMULA angegebene Funktion air_bend_allow verwendet, die Formel mit dem festen k-Faktor statt der DIN-basierten Einzugswertformel.
Beispiel: Formel direkt angeben
Wenn ein angegebener Biegeprozess eine der in der Datei sha_demoshop_func.lsp enthaltenen vordefinierten Einzugswertformeln verwenden soll, können Sie einen direkten Aufruf dieser Formel festlegen. Wenn z. B. der Gesenkbiegeprozess die Formel mit dem festen k-Faktor verwenden soll, ändern Sie die Anweisung :ALLOWANCE_FORMULA für diesen Prozess wie nachfolgend gezeigt.
:ALLOWANCE_FORMULA Sh_bend_allowance_K_fact
Wenn der Gesenkbiegeprozess stattdessen die Formel mit der linearen Interpolation verwenden soll, ändern Sie die Anweisung :ALLOWANCE_FORMULA für diesen Prozess, und geben Sie die zugehörige Tabelle für die lineare Interpolation wie nachfolgend gezeigt an.
:ALLOWANCE_FORMULA linear_interp
:ALLOWANCE_TABLE "general_allowances"
* 
Das funktioniert nur, weil die prozessunabhängigen Funktionen (Sh_bend_allowance_K_factor und linear_interp) die längere prozessabhängige Parameterliste aufgrund der Anweisung "&allow-other-keys" akzeptieren. Diese spezielle LISP-Anweisung überspringt einfach den Parameter tool ID, der in der Parameterliste der Funktionsdefinition enthalten ist.
Berechnung des 180-Grad-Einzugswerts
In Creo Elements/Direct Sheet Metal wird berücksichtigt, dass sich Einzugswerte für 180-Grad-Biegungen aufgrund des Zwei-Stufen-Mechanismus, mit dem 180-Grad-Biegungen erstellt werden, von normalen Biegungseinzugswerten unterscheiden.
Der Einzugswert für 180-Grad-Biegungen ist definitionsgemäß die Differenz zwischen der Länge der beiden Laschen und der Abwicklungslänge des Blechteils. Diese Beziehung wird in der folgenden Abbildung veranschaulicht.
Abbildung 10. Berechnung des 180-Grad-Einzugswerts
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet die folgende Entscheidungsstruktur für die Berechnung des Einzugswerts für 180-Grad-Biegungen.
Abbildung 11. Entscheidungsstruktur für die Berechnung des Einzugswerts für 180-Grad-Biegungen
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet die folgende Standardstrategie für die Berechnung des Einzugswerts für 180-Grad-Biegungen.
Abbildung 12. Standardstrategie für die Berechnung des Einzugswerts für 180-Grad-Biegungen
Einzugswertberechnung, die unabhängig vom 180-Grad-Biegeprozess/-werkzeug ist
Dieser Formeltyp wird verwendet, wenn 180-Grad-Biegeprozess- oder 180-Grad-Biegewerkzeugdaten nicht verfügbar sind oder für die Berechnung des Einzugswerts für 180-Grad-Biegungen nicht erforderlich sind. Die Eingabeparameter und die dazugehörige Rückgabe sind unten angegeben.
ASCII
sheet_thickness
Materialdicke (mm).
hem_dist
Abstand zwischen den Laschen der 180-Grad-Biegung (mm). 0 impliziert "sich berührende Laschen".
sheet_material
Material-Eigenschaftenliste. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material tablename>
:rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "sheet_metals"
:ROWKEY (:MATERIAL "UST 1203" :THICK 1.25))
Rückgabe
property list ( :allowance allowance-value ; [mm] must
:warning-headline message-string ; optional string
:error-type violation-type ; optional key
:error-message message_string ) ; optional string
Mit den optionalen Rückgabeeigenschaften kann ein Fehler gekennzeichnet werden, der z. B. bei der Einzugswertberechnung erkannt wird. Die Fehlerrückmeldung umfasst Folgendes:
Kopfzeilen-Zeichenfolge, die als Kopfzeile im eingeblendeten Fehlerfeld angezeigt wird
Fehlerart, die den Schweregrad des Fehlers und somit die Farbe des eingeblendeten Fehlerfeldes definiert
Zeichenfolge mit weiteren Einzelheiten, die die Fehlerbedingungen beschreibt.
Bei der Fehlerart sollte es sich um eine der Arten handeln, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in einer Arbeitskopie dieser Datei in der Liste *sha-severity* angegeben sind, z. B.:
:DFM_rule_violation
Jede definierte Fehlerart ist einer von drei Farben zugeordnet, die einem bestimmten Schwierigkeitsgrad entsprechen:
:low = gelb
:medium = orange
:high = rot
* 
Sie können die Schwierigkeitsgrad-Zuordnungen an die Anforderungen in Ihrer Organisation anpassen. Beispiele finden Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp.
Einzugswertberechnung, die abhängig vom 180-Grad-Biegeprozess/-werkzeug ist
Dieser Formeltyp wird verwendet, wenn 180-Grad-Biegeprozess- und/oder 180-Grad-Biegewerkzeugdaten verfügbar sind und für die Berechnung des Einzugswerts für 180-Grad-Biegungen verwendet werden können. Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet diese Methode, wenn :ALLOWANCE_TABLE und/oder :ALLOWANCE_FORMULA in einer 180-Grad-Biegeprozesstabelle angegeben sind. Die Einzugswertformel für 180-Grad-Biegungen verwendet die folgenden Parameter:
ASCII
sheet_thickness
Materialdicke (mm).
hem_dist
Abstand zwischen den Laschen der 180-Grad-Biegung (mm). 0 impliziert "sich berührende Laschen".
sheet_material
Material-Eigenschaftenliste. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name>
:rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "sheet_metals" :ROWKEY (:MATERIAL "UST 1203" :THICK 1.25))
tool_id
Liste der Werkzeugeigenschaften. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name>
:rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "hems" :ROWKEY (:HEM_DIST 1.25))
Rückgabe
property list ( :allowance allowance-value ; [mm] must
:warning-headline message-string ; optional string
:error-type violation-type ; optional key
:error-message message_string ) ; optional string
Mit den optionalen Rückgabeeigenschaften kann ein Fehler gekennzeichnet werden, der z. B. bei der Einzugswertberechnung erkannt wird. Die Fehlerrückmeldung umfasst Folgendes:
Kopfzeilen-Zeichenfolge, die als Kopfzeile im eingeblendeten Fehlerfeld angezeigt wird
Fehlerart, die den Schweregrad des Fehlers und somit die Farbe des eingeblendeten Fehlerfeldes definiert
Zeichenfolge mit weiteren Einzelheiten, die die Fehlerbedingungen beschreibt.
Bei der Fehlerart sollte es sich um eine der Arten handeln, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in einer Arbeitskopie dieser Datei in der Liste *sha-severity* angegeben sind, z. B.:
:DFM_rule_violation
Jede definierte Fehlerart ist einer von drei Farben zugeordnet, die einem bestimmten Schwierigkeitsgrad entsprechen:
:low = gelb
:medium = orange
:high = rot
* 
Sie können die Schwierigkeitsgrad-Zuordnungen an die Anforderungen in Ihrer Organisation anpassen. Beispiele finden Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp.
Einzugswerttabellen für 180-Grad-Biegungen
Aufgrund der Abhängigkeit von Eigenschaften der Werkzeug- und Fertigungsstättenprozesse basiert der Einzugswert für 180-Grad-Biegungen auf empirischen Daten. Das folgende Beispiel zeigt den relevanten Abschnitt einer vordefinierten Einzugswerttabelle für 180-Grad-Biegungen, die in der Datei sha_demoshop.lsp enthalten sind.
(sha-define-shop-table "hem_allow"
:TABLE-TITLE "Hem allowances"
:COLUMNS
; material key tool key
(:MATERIAL :THICK :HEM_DIST :ALLOWANCE)
:UNITS
(nil :mm :mm :mm)
:CONTENTS
(
;; Zincor 1.25
("UST 1203" 1.25 0.001 -0.70)
("UST 1203" 1.25 1.25 -0.20)
)
:KEY
(:MATERIAL :THICK :HEM_DIST)
)
Für Zincor mit einer Dicke von 1,25 mm impliziert diese Tabelle, dass einem 180-Grad-Biegewerkzeug für 1,25 mm ein Einzugswert von -0,20 mm zugeordnet ist.
Sie können diese Tabelle bearbeiten, indem Sie die vorhandenen Werte ändern oder benutzerdefinierte Werte zu den Einzugswerttabellen hinzufügen, die auf empirischen Einzugswertmessungen aus Ihren Testobjekten basieren.
Berechnung des Z-Biegungs-Einzugswerts
In Creo Elements/Direct Sheet Metal wird berücksichtigt, dass sich Einzugswerte für Z-Biegungen aufgrund des Mechanismus, mit dem Z-Biegungen erstellt werden, von normalen Biegungseinzugswerten unterscheiden. In Creo Elements/Direct Sheet Metal wird die Z-Biegung durch zwei verbundene Biegezonen dargestellt. Wenn die Z-Biegung kleiner oder gleich der Blechdicke ist, werden spezielle Radiusberechnungen verwendet.
Der Einzugswert für Z-Biegungen ist definitionsgemäß die Differenz zwischen der Länge der ursprünglichen Blechabwicklung und dem erstellten Blechteil, das die Abwicklung enthält. Diese Beziehung und die geometrische Darstellung, die in Creo Elements/Direct Modeling verwendet wird, werden in der folgenden Abbildung veranschaulicht.
Abbildung 13. Berechnung des Z-Biegungs-Einzugswerts
Obwohl die Z-Biegung zwei angrenzenden, jedoch entgegengesetzt gerichteten Biegungen ähnelt, muss sie mit einem speziellen Werkzeug in einem einzelnen Schritt erzeugt werden, da normale Biegewerkzeuge einen Abstand ungleich Null zwischen zwei Biegungen erfordern. Dieses spezielle Werkzeug zum Erstellen von Z-Biegungen erzeugt spezifische Dehnungserscheinungen in und zwischen den beiden Biegezonen.
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet die folgende Entscheidungsstruktur für die Berechnung des Einzugswerts für Z-Biegungen.
Abbildung 14. Entscheidungsstruktur für die Berechnung des Einzugswerts für Z-Biegungen
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet die folgende Standardstrategie für die Berechnung des Einzugswerts für Z-Biegungen.
Abbildung 15. Standardstrategie für die Berechnung des Einzugswerts für Z-Biegungen
Prozess-/toolunabhängige Berechnung des Einzugswerts
Dieser Formeltyp wird verwendet, wenn Z-Biegeprozess- oder Z-Biegewerkzeugdaten nicht verfügbar sind oder für die Berechnung des Einzugswerts für Z-Biegungen nicht erforderlich sind. Die Eingabeparameter und die dazugehörige Rückgabe sind unten angegeben.
ASCII
sheet_thickness
Materialdicke (mm).
offset_height
Höhe der Z-Biegung (mm). 0 impliziert "kein Versatz".
sheet_material
Material-Eigenschaftenliste. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name> :rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "sheet_metals" :ROWKEY (:MATERIAL "UST 1203" :THICK 1.25))
Rückgabe
property list ( :allowance allowance-value ; [mm] must
:warning-headline message-string ; optional string
:error-type violation-type ; optional key
:error-message message_string ) ; optional string
Mit den optionalen Rückgabeeigenschaften kann ein Fehler gekennzeichnet werden, der z. B. bei der Einzugswertberechnung erkannt wird. Die Fehlerrückmeldung umfasst Folgendes:
Kopfzeilen-Zeichenfolge, die als Kopfzeile im eingeblendeten Fehlerfeld angezeigt wird
Fehlerart, die den Schweregrad des Fehlers und somit die Farbe des eingeblendeten Fehlerfeldes definiert
Zeichenfolge mit weiteren Einzelheiten, die die Fehlerbedingungen beschreibt.
Bei der Fehlerart sollte es sich um eine der Arten handeln, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in einer Arbeitskopie dieser Datei in der Liste *sha-severity* angegeben sind, z. B.:
:DFM_rule_violation
Jede definierte Fehlerart ist einer von drei Farben zugeordnet, die einem bestimmten Schwierigkeitsgrad entsprechen:
:low = gelb
:medium = orange
:high = rot
* 
Sie können die Schwierigkeitsgrad-Zuordnungen an die Anforderungen in Ihrer Organisation anpassen. Beispiele finden Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp.
Ein Beispiel für diese Funktion ist in der Datei sha_demoshop_func.lsp angegeben. Der Name der Funktion lautet Sh_offset_allowance. Die zugehörige Formel wird aus den empirischen Einzugswerten für Z-Biegungen abgeleitet, die in der Tabelle "offset_allow" in der Datei sha_demoshop.lsp angezeigt werden. Bei dieser Formel wird nicht zwischen Materialarten (z. B. Stahl und Aluminium) unterschieden. Die Formel beschreibt eine kubische Kurve, in der die Einzugswerte im Vergleich zur Z-Biegehöhe dargestellt werden, bis die Z-Biegehöhe der doppelten Dicke des Blechmaterials entspricht. Bei größeren Werten für die Z-Biegehöhe entspricht der Einzugswert der Summe der Z-Biegehöhe und einer speziellen Konstanten. Der Fehler, der sich bei diesem Ansatz ergibt, kann für die in der Datei sha_demoshop.lsp festgelegten Bedingungen auf unter 0,1 mm gehalten werden.
Prozess-/toolabhängige Berechnung des Einzugswerts
Diese Methode wird verwendet, wenn Z-Biegeprozess- und/oder Z-Biegewerkzeugdaten verfügbar sind und für die Berechnung des Einzugswerts für Z-Biegungen verwendet werden können. Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet diese Methode, wenn :ALLOWANCE TABLE und/oder :ALLOWANCE_FORMULA in einer Z-Biegeprozesstabelle angegeben sind. Die Einzugswertformel für Z-Biegungen verwendet die folgenden Parameter:
ASCII
sheet_thickness
Materialdicke (mm).
offset_height
Höhe der Z-Biegung (mm). 0 impliziert "kein Versatz".
sheet_material
Material-Eigenschaftenliste. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name> :rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "sheet_metals" :ROWKEY (:MATERIAL "UST 1203" :THICK 1.25))
tool_id
Liste der Werkzeugeigenschaften. Folgende Syntax wird verwendet:
(:shopname <shopname> :tabname <material table name> :rowkey <material row key property list>)
Beispiel:
(:SHOPNAME "demoshop" :TABNAME "offsets" :ROWKEY (:OFFSET_HEIGHT 2.0))
Rückgabe
property list ( :allowance allowance-value ; [mm] must
:warning-headline message-string ; optional string
:error-type violation-type ; optional key
:error-message message_string ) ; optional string
Mit den optionalen Rückgabeeigenschaften kann ein Fehler gekennzeichnet werden, der z. B. bei der Einzugswertberechnung erkannt wird. Die Fehlerrückmeldung umfasst Folgendes:
Bei der Fehlerart sollte es sich um eine der Arten handeln, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in einer Arbeitskopie dieser Datei in der Liste *sha-severity* angegeben sind, z. B.:
Kopfzeilen-Zeichenfolge, die als Kopfzeile im eingeblendeten Fehlerfeld angezeigt wird
Fehlerart, die den Schweregrad des Fehlers und somit die Farbe des eingeblendeten Fehlerfeldes definiert
Zeichenfolge mit weiteren Einzelheiten, die die Fehlerbedingungen beschreibt.
:DFM_rule_violation
Jede definierte Fehlerart ist einer von drei Farben zugeordnet, die einem bestimmten Schwierigkeitsgrad entsprechen:
:low = gelb
:medium = orange
:high = rot
* 
Sie können die Schwierigkeitsgrad-Zuordnungen an die Anforderungen in Ihrer Organisation anpassen. Beispiele finden Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp.
Einzugswerttabellen für Z-Biegungen
Aufgrund der Abhängigkeit von Eigenschaften der Werkzeug- und Fertigungsstättenprozesse basiert der Einzugswert für Z-Biegungen auf empirischen Daten. Das folgende Beispiel zeigt den relevanten Abschnitt einer vordefinierten Einzugswerttabelle für Z-Biegungen, die in der Datei sha_demoshop.lsp enthalten sind.
(sha-define-shop-table "offset_allow"
:TABLE-TITLE "Offset Allowances"
:COLUMNS
; material key tool key
(:MATERIAL :THICK :OFFSET_HEIGHT :ALLOWANCE)
:UNITS
(nil :mm :mm :mm)
:CONTENTS
(
;; Zincor 1.25
("UST 1203" 1.25 1.0 0.20)
("UST 1203" 1.25 2.0 0.80)
("UST 1203" 1.25 3.0 1.60)
("UST 1203" 1.25 4.0 2.70)
;; Zincor 1.50
("UST 1203" 1.50 1.0 0.10)
("UST 1203" 1.50 2.0 0.50)
("UST 1203" 1.50 3.0 1.20)
("UST 1203" 1.50 4.0 2.30)
;; Aluminum 1.00
("AA 5052" 1.00 1.0 0.20)
("AA 5052" 1.00 2.0 0.90)
("AA 5052" 1.00 3.0 1.98)
("AA 5052" 1.00 4.0 2.90)
;; Aluminum 1.60
("AA 5052" 1.60 1.0 0.10)
("AA 5052" 1.60 2.0 0.65)
("AA 5052" 1.60 3.0 1.30)
("AA 5052" 1.60 4.0 2.30)
)
:KEY
(:MATERIAL :THICK :OFFSET_HEIGHT)
)
Für Zincor mit einer Dicke von 1,25 mm impliziert diese Tabelle z. B., dass eine Z-Biegung mit 1,0 mm einen Einzugswert von -0,2 mm erfordert.
Sie können benutzerdefinierte Werte zu diesen Einzugswerttabellen hinzufügen, die auf empirischen Einzugswertmessungen aus Ihren Testobjekten basieren.
Formeln für die Einzugswertberechnung
In diesem Abschnitt werden die folgenden vordefinierten Formeln erläutert, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp enthalten sind:
DIN-basierte Formel für Einzugswertberechnung
Formel mit festem k-Faktor
Lineare Interpolationsmethode
Formel für Einzugswertberechnung in Rollenprozessen
Formel für Einzugswertberechnung für Kegel-Biegen
DIN-basierte Formel für Einzugswertberechnung
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet standardmäßig eine DIN-basierte Formel als allgemeine Standardmethode für Biegungen, 180-Grad-Biegungen und Z-Biegungen sowie innerhalb der Funktion air_bend_allow und somit implizit in freien Biege- und 3-Punkt-Biegeprozessen. Der Name dieser DIN-basierten Formel lautet:
Sh_bend_allowance_din
Diese Formel wird für das präzise Abwickeln von Teilen verwendet, die ohne Creo Elements/Direct Sheet Metal bzw. ohne ausdrücklich definierte Biege-, 180-Grad-Biege- oder Z-Biegeprozesse erzeugt wurden.
Sie ist in der im Lieferumfang von Creo Elements/Direct Sheet Metal enthaltenen Datei sha_demoshop_func.lsp enthalten und vollständig dokumentiert. Diese Formel berechnet die Position der neutralen Faser (K_factor) als Funktion der Blechdicke (Stärke) und des Biegeradius gemäß der folgenden DIN-Bedingung:
K_factor = 0.65 + 1/2 * lg radius/thickness
DIN-basierte Einzugswertformel anpassen
Um den k-Faktor in der DIN-basierten Formel zur Einzugswertberechnung anzupassen, können Sie eine der folgenden Methoden wählen:
Ersetzen Sie die Koeffizienten 0.65 und 1/2 durch Ihre empirischen Koeffizienten.
Erstellen Sie eine benutzerdefinierte Berechnungsformel, und wenden Sie sie an. Ausführliche Informationen finden Sie unter "Benutzerdefinierte Einzugswertformeln erstellen und anwenden".
Formel mit festem k-Faktor
Diese Methode ist in den USA weit verbreitet. Sie wird in Creo Elements/Direct Sheet Metal über die folgende Formel implementiert:
Sh_bend_allowance_K_fact
Diese Formel leitet die Position der neutralen Faser (K_factor) ab, indem sie die K_FACTOR-Spalte in den Tabellen mit Materialangaben in Ihrer Fertigungsstätten-Definitionsdatei scannt. Wenn eine solche Spalte nicht gefunden wird, sucht die Formel nach einer K_FACTOR-Spalte in der Fertigungsstätten-Spezifikation. Wenn keine derartige Spalte gefunden wird, verwendet die Formel den standardmäßigen k-Faktor. In der im Lieferumfang von Creo Elements/Direct Sheet Metal enthaltenen Beispieldatei sha_demoshop_func.lsp ist dieser Faktor auf 0.4 festgelegt.
Feste k-Faktor-Formel als fertigungsstättenübergreifende Standardformel verwenden
Wenn Sie diese Formel statt der standardmäßigen Sh_bend_allowance_din-Formel als fertigungsstättenübergreifende Standardmethode verwenden möchten, ersetzen Sie den folgenden Block in der Fertigungsstätten-Definitionsdatei (sha_demoshop.lsp oder in Ihrer Arbeitskopie dieser Datei):
; fall back strategy for allowance values
:ALLOWANCE_FORMULA sh_bend_allowance_din
by:

; fall back strategy for allowance values
:ALLOWANCE_FORMULA sh_bend_allowance_k_fact
Formel mit festem k-Faktor für einen spezifischen Prozess verwenden
Direkt:
Wenn Sie diese Formel auf einen bestimmten Prozess anwenden möchten, legen Sie den :ALLOWANCE_FORMULA-Funktionsaufruf dieses Prozesses auf die Formel sh_bend_allowance_k_fact fest, wie nachfolgend gezeigt wird.
:ALLOWANCE_FORMULA sh_bend_allowance_k_fact
Indirekt:
Wenn :ALLOWANCE_FORMULA eines bestimmten Prozesses auf eine prozessspezifische Einzugswertmethode zeigt, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp definiert ist, müssen Sie den Aufruf auf die Formel sh_bend_allowance_k_fact in dieser Datei aktivieren. In der Datei sha_demoshop.lsp weisen sowohl das Verfahren Freies Biegen als auch 3-Punkt-Biegen auf folgende Standard-Einzugswert-Methode hin:
:ALLOWANCE_FORMULA air_bend_allow
In der Datei sha_demoshop_func.lsp wird für air_bend_allow standardmäßig die erste Einzugswertalternative angegeben: Sh_bend_allowance_din Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn air_bend_allow die Formel mit festem k-Faktor verwenden soll:
1. Setzen Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in Ihrer Arbeitskopie dieser Datei Semikolons vor den Funktionsaufruf der DIN-basierten Einzugswertformel. Der resultierende Textblock wird unten angezeigt.
; (sh_bend_allowance_din :sheet_thickness sheet_thickness ;
:bend_radius bend_radius ;
:bend_angle bend_angle ;
:sheet_material sheet_material ;
:tool_id tool_id)
(Sh_bend_allowance_K_fact :sheet_thickness sheet_thickness
:bend_radius bend_radius
:bend_angle bend_angle
:sheet_material sheet_material
:tool_id tool_id)
Infolge dieser Änderung verwendet jeder Biegeprozess, der die Funktion air_bend_allow in der Anweisung :ALLOWANCE_FORMULA aufruft, die Formel mit dem festen k-Faktor statt der DIN-basierten Einzugswertformel.
Formel mit festem k-Faktor anpassen
Um diese Formel anzupassen, können Sie eine der folgenden Methoden wählen:
K-Faktor-Spalte zur Materialtabelle hinzufügen
K-Faktor in der Formel ändern
K-Faktor-Spalte zur Materialtabelle hinzufügen
Wenn Sie aus Erfahrung wissen, dass unterschiedliche k-Faktoren für die verschiedenen Materialien gelten, können Sie diese k-Faktoren und die Formel mit festem k-Faktor anwenden, indem Sie die folgenden Schritte ausführen:
Fügen Sie eine :K_FACTOR-Spalte in der Materialtabelle in der Fertigungsstätten-Definitionsdatei hinzu.
Geben Sie eine Formel mit festem k-Faktor in der Anweisung in der entsprechenden Biegeprozesstabelle ein.
So fügen Sie eine k-Faktor-Spalte hinzu:
Gehen Sie folgendermaßen vor, um eine K_FACTOR-Spalte in der Materialtabelle in der bzw. den Fertigungsstätten-Definitionsdatei(en) hinzuzufügen:
1. Deklarieren Sie eine :K_FACTOR-Spalte in Abschnitt :COLUMNS der Materialtabelle.
2. Geben Sie K-FACTOR für die :K_FACTOR-Spalte im Abschnitt :COLUMN_NAMES an.
3. Geben Sie im :UNITS-Abschnitt nil an (weil dem k-Faktor keine Einheit zugeordnet ist).
4. Fügen Sie eine :K_FACTOR-Spalte in Abschnitt :CONTENTS der Materialtabelle hinzu.
Das folgende Beispiel zeigt die Materialtabelle "Bleche", die die neu hinzugefügte Spalte :K_FACTOR enthält.
(sha-define-shop-table "sheet_metals"
:TABLE-TITLE "Sheet Metals"
;; :MAT_ID Ident. number/string of the material e.g. "7144-0503"
;; :MATERIAL material description e.g. "UST 1405"
;; :THICK material thickness e.g. 0.88
;; :MIN_BEND_RAD minimum bending radius e.g. 0.4
;; :K_FACTOR fixed k-factor for allowance calc e.g. 0.41
:COLUMNS
(:MAT_ID :MATERIAL :THICK :MIN_BEND_RAD :K_FACTOR)
:COLUMN-NAMES
("Mat Id" "Material" "Thick" "Min Bend Rad" "K-Factor")
:UNITS
(nil nil :mm :mm :nil)
:CONTENTS
(
("8888-0009" "AA 5052" 1.00 0.4 0.38)
("8888-0003" "AA 5052" 1.60 0.4 0.39)
("9999-0477" "UST 1203" 1.00 0.4 0.39)
("9999-0344" "UST 1203" 1.25 0.4 0.41)
("9999-0345" "UST 1203" 1.50 0.4 0.41)
)
:KEY (:MATERIAL :THICK) ; The material key MUST not be changed
; A FLAT-TEXT info is not used
:HELP "sha_sheet_metals"
)
So legen Sie die Formel mit festem k-Faktor fest:
Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Formel mit festem k-Faktor auf einen bestimmten Biegeprozess anzuwenden:
1. Legen Sie unterhalb des Abschnitts :CONTENTS der Biegeprozesstabelle :ALLOWANCE_FORMULA wie folgt fest:
:ALLOWANCE_FORMULA Sh_bend_allowance_K_fact
2. Löschen Sie jede andere Einzugswertformel- und/oder Einzugswerttabellen-Spezifikation aus der Tabelle.
K-Faktor in der Formel ändern
Wenn Sie aus Erfahrung wissen, dass ein anderer fester k-Faktor als 0.4 für die spezifische Fertigungsstättenumgebung besser geeignet ist, können Sie 0.4 durch einen anderen Wert ersetzen. Wenn Sie z.B. den festen K-Faktor 0.42 anwenden möchten, bearbeiten Sie das Argument K_factor wie nachfolgend gezeigt.
(setf K_factor 0.42)
Lineare Interpolationsmethode
Die dritte Methode zum Berechnen des Einzugswerts, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp dokumentiert ist, ist die lineare Interpolationsmethode. Jeder Biegeprozess, der die lineare Interpolationsmethode verwendet, erfordert Folgendes:
Eine :ALLOWANCE_FORMULA-Spalte, in der die aufzurufende Interpolationsformel angegeben wird. Ein gutes Beispiel ist die Einzugswertformel linear_interp, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp definiert ist.
Eine :ALLOWANCE_TABLE-Spalte, die eine separate Einzugswerttabelle mit vorhandenen Einzugswerten angibt, aus denen zusätzliche Werte interpoliert werden. Diese Einzugswerttabelle muss die Materialschlüsselspalten, die Werkzeugschlüsselspalte und (wenn nicht im Werkzeugschlüssel enthalten) eine :ANGLE-Spalte sowie die :ALLOWANCE TABLE-Spalte umfassen. Die :ALLOWANCE TABLE-Spalte muss die letzte Spalte in der Einzugswerttabelle sein. Die Tabelle Bend_fold_allow ist ein gutes Beispiel.
Wenn die linear_interp-Formel keine derartige Tabelle findet, wird die in der Datei sha_demoshop.lsp enthaltene Tabelle "general_allowances" als Standardtabelle verwendet.
Die in der Datei sha_demoshop_func.lsp enthaltene Beispielformel linear_interp führt keine Extrapolation außerhalb des Bereichs der definierten Tabellenwerte durch. Aus diesem Grund sollte eine Einzugswerttabelle normalerweise mit einem Biegewinkel von 0 (keine Biegung) und dem Biegewert 0 beginnen. Sie sollte mit dem maximal zulässigen Biegewinkel für das angegebene Werkzeug enden.
Die Interpolationsformel sucht zunächst nach einer gültigen Kombination aus Blechmaterial und zugehörigem Biegewerkzeug. Die Formel führt anhand dieser Informationen eine Interpolation zwischen den angegebenen Winkeln durch. Die folgenden Funktionen werden zu diesem Zweck verwendet:
Spezielle Funktionen in Creo Elements/Direct Sheet Metal:
sha-get-shop-tab-entry
sha-rowkey-plist-to-generals-string
sha-table-entry-eq
sha-separate-plist
Im Creo Elements/Direct Modeling Integration Kit enthaltene Funktionen:
sd-get-logical-table-number-of-rows
sd-read-logical-table-row
Sie finden ein Beispiel für die lineare Interpolationsmethode in der Tabelle "Schwenkbiegen" in der Datei sha_demoshop.lsp. Der relevante Abschnitt dieser Tabelle wird unten angezeigt.
:ALLOWANCE_FORMULA linear_interp
:ALLOWANCE_TABLE "Bend_fold_allow"
Diese Einträge bedeuten, dass die Einzugswertformel für diesen Prozess linear_interp lautet. Die vorhandenen Werte, die für die Interpolation verwendet werden, stammen aus der Tabelle bend_fold_allow.
Lineare Interpolationsmethode als fertigungsstättenübergreifende Standardmethode verwenden
Wenn Sie diese Methode statt der standardmäßigen Sh_bend_allowance_din-Formel als fertigungsstättenübergreifende Standardmethode verwenden möchten, ersetzen Sie den folgenden Block in der Fertigungsstätten-Definitionsdatei (sha_demoshop.lsp oder in Ihrer Arbeitskopie dieser Datei):
; fall back strategy for allowance values
:ALLOWANCE_FORMULA sh_bend_allowance_din
Durch:
; fall back strategy for allowance values
:ALLOWANCE_FORMULA linear_interp
:ALLOWANCE_TABLE "Bend_fold_allow"
Direkt:
Wenn Sie die lineare Interpolation auf einen bestimmten Prozess anwenden möchten, legen Sie den :ALLOWANCE_FORMULA-Funktionsaufruf dieses Prozesses auf die Formel linear_interp fest, und geben Sie die Tabelle bend_fold_allow an, wie nachfolgend gezeigt.
:ALLOWANCE_FORMULA linear_interp
:ALLOWANCE_TABLE "Bend_fold_allow"
Indirekt:
Wenn :ALLOWANCE_FORMULA eines bestimmten Prozesses eine prozessspezifische Einzugswertmethode festlegt, die in der Datei sha_demoshop_func.lsp definiert ist, müssen Sie den Aufruf der Formel linear_interp und der zugehörigen Tabelle bend_fold_allow in dieser Datei aktivieren und/oder festlegen. In der Datei sha_demoshop.lsp weisen sowohl das Verfahren Freies Biegen als auch 3-Punkt-Biegen auf folgende Standard-Einzugswert-Methode hin:
:ALLOWANCE_FORMULA air_bend_allow
In der Datei sha_demoshop_func.lsp wird für air_bend_allow standardmäßig die erste Einzugswertalternative angegeben: Sh_bend_allowance_din Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn air_bend_allow die lineare Interpolationsmethode verwenden soll:
1. Setzen Sie in der Datei sha_demoshop_func.lsp oder in Ihrer Arbeitskopie dieser Datei Semikolons vor den Funktionsaufruf der DIN-basierten Einzugswertformel. Der resultierende Textblock wird unten angezeigt.
(sh_bend_allowance_din :sheet_thickness sheet_thickness
:bend_radius bend_radius
:bend_angle bend_angle
:sheet_material sheet_material
:tool_id tool_id)
2. Entfernen Sie in der gleichen Datei die Semikolons vor dem Funktionsaufruf der linearen Interpolationsformel, damit der nachfolgend gezeigte Textblock entsteht.
(linear_interp :sheet_thickness sheet_thickness ;
:bend_radius bend_radius ;
:bend_angle bend_angle ;
:sheet_material sheet_material ;
:tool_id tool_id)
Infolge dieser Änderung verwendet jeder Biegeprozess, der die Formel air_bend_allow in der Anweisung :ALLOWANCE_FORMULA aufruft, die Formel mit dem festen k-Faktor statt der DIN-basierten Einzugswertformel.
Formel für Einzugswertberechnung in Rollenprozessen
In Creo Elements/Direct Sheet Metal wird mit der Funktion roll_bending_allow_din der Einzugswert für Biegungen mit Winkeln definiert, die größer als 180 Grad sind. In der Datei sha_demoshop.lsp zeigt der Rollenprozess auf die folgende Einzugswertmethode:
:ALLOWANCE_FORMULA roll_bending_allow_din
Die Funktion roll_bending_allow_din ruft den k-Faktor aus der Werkzeugtabelle ab und verwendet die Formel Sh_calculate_bend_allowance_DIN. Diese Formel wird für Biegungen verwendet, die einen Winkel größer als 180 Grad haben.
Wenn das Werkzeug in der Biegeprozesstabelle nicht verfügbar ist, gilt Folgendes:
1. Wenn es in der Biegeprozesstabelle für das angegebene Material nur ein Werkzeug gibt, ist der k-Faktor dieses Werkzeugs zu verwenden.
2. Wenn der angegebene Radiuswert zwischen zwei Radiuswerten in der Biegeprozesstabelle liegt, wird der k-Faktor interpoliert.
3. Wenn das Material in der Biegeprozesstabelle nicht definiert ist oder der angegebene Radius nicht zwischen dem kleinsten und größten Radiuswert in der Biegeprozesstabelle liegt, wird der k-Faktor folgendermaßen abgerufen:
a. Aus der Materialtabelle
b. Der in der Fertigungsstätte definierte globale k-Faktor
c. Ein k-Faktor von 0.8, wenn alle anderen Methoden zu keinem Ergebnis führen
Formel für Einzugswertberechnung für Kegel-Biegen
Creo Elements/Direct Sheet Metal verwendet die Funktion cone_bending_allow_din, um den Einzugswert für konische Biegungen festzulegen. In der Datei sha_demoshop.lsp zeigt der Kegel-Biegen-Prozess auf die folgende Einzugswertmethode:
:ALLOWANCE_FORMULA cone_bending_allow_din
Außerdem wird die folgende Formel als die Standardformel für das Kegel-Biegen definiert:
:CONE_BEND_FORMULA cone_bending_allow_din
Die Funktion cone_bending_allow_din gibt einen K-Faktor, statt eines Einzugswerts zurück. Die Funktion ruft den K-Faktor aus der Werkzeugtabelle ab.
Wenn das Werkzeug in der Biegeprozesstabelle nicht verfügbar ist, gilt Folgendes:
1. Wenn es in der Biegeprozesstabelle für das angegebene Material nur ein Werkzeug gibt, ist der k-Faktor dieses Werkzeugs zu verwenden.
2. Wenn der angegebene Kegelwinkelwert zwischen zwei Kegelwinkelwerten in der Biegeprozesstabelle liegt, wird der K-Faktor interpoliert.
3. Wenn das Material in der Biegeprozesstabelle nicht definiert ist oder der angegebene Kegelwinkel nicht zwischen dem kleinsten und größten Kegelwinkelwert in der Biegeprozesstabelle liegt, wird der K-Faktor folgendermaßen abgerufen:
a. Aus der Materialtabelle, wenn das Material definiert wird.
b. Der in der Fertigungsstätte definierte globale K-Faktor.
c. Ein K-Faktor von 0.8, wenn alle anderen Methoden zu keinem Ergebnis führen.
Der in der Prozesstabelle definierte K-Faktor und wenn der Standardwert mit der DIN-Norm definiert wird. Entsprechend sollte der Fertigungsstätteneintrag :K-FACTOR-NORM :DIN auf :DIN festgelegt werden. Intern verwendet Creo Elements/Direct Sheet Metal den ANSI-Standard und wandelt die K-Faktor-Werte der Fertigungsstätte entsprechend der oben genannten Einstellung um.
Benutzerdefinierte Einzugswerttabellen und -formeln verwenden
Die Position der neutralen Faser in Bezug zur Dicke des Blechs wird durch eine Reihe von Kriterien gesteuert, u. a.:
Biegeprozess
Materialdicke (Stärke)
Rollrichtung ("Maserung") des Blechmaterialbestands
Materialoberflächen-Eigenschaften
Werkstoff
Dämpfungsmethode (Spannvorrichtungen und Befestigungen)
Biegekraft
Temperatur
Für einen möglichst präzisen Umgang mit dieser Komplexität in Ihrer Fertigungsumgebung empfiehlt es sich, Testobjekte herzustellen und die resultierenden Messungen zu einer Einzugswerttabelle und/oder Einzugswertformel hinzuzufügen. Beispiele für Einzugswerttabellen werden in der im Lieferumfang von Creo Elements/Direct Sheet Metal enthaltenen Datei sha_demoshop.lsp bereitgestellt. Beispielformeln für die Berechnung der resultierenden Länge sind in der Datei sha_demoshop_func.lsp enthalten und vollständig dokumentiert. Der TDB-Administrator kann diese Tabellen und Formeln modifizieren und/oder benutzerdefinierte Tabellen und Formeln definieren und implementieren, damit die Anforderungen Ihres Unternehmens erfüllt sind.
Wenn Sie Ihre eigenen Arbeitskopien dieser Dateien erstellen, um sie anzupassen, geben Sie die neuen Dateien in der Anpassungsdatei (Ihre Arbeitskopie der Standarddatei sha_customize) an. Ausführliche Informationen finden Sie unter Struktur der Technologiedatenbank.
Beispiele für benutzerdefinierte Einzugswerttabellen werden weiter oben in diesem Kapitel beschrieben. Der folgende Abschnitt enthält allgemeine Anweisungen zum Erstellen und Anwenden benutzerdefinierter Einzugswerttabellen.
Benutzerdefinierte Einzugswertformeln erstellen und anwenden
Sie können Ihre eigenen Einzugswertformeln erstellen und anwenden, die auf empirischen Daten aus der Fertigungsumgebung basieren. Die allgemeine Vorgehensweise umfasst folgende Schritte:
1. Erstellen Sie eine Arbeitskopie der im Lieferumfang von Creo Elements/Direct Sheet Metal enthaltenen Beispieldatei sha_demoshop_func.lsp.
2. Machen Sie sich mit den vordefinierten Formeln zum Berechnen des Einzugswerts vertraut, die in dieser Datei dokumentiert sind.
3. Erstellen Sie in Ihrer Arbeitskopie der Datei sha_demoshop_func.lsp eine benutzerdefinierte Einzugswertformel.
4. Geben Sie den Namen dieser Formel in der Fertigungsstätten-Definitionsdatei in der Anweisung :ALLOWANCE_FORMULA an. Beispiele finden Sie in der Datei sha_demoshop.lsp.