Mit Verschieben ist es möglich, ein Flächenteil vollständig um einen bestimmten Abstand zu versetzen. Die Vorgehensweise ist die Gleiche wie beim Verdicken. Die ursprünglichen Flächen werden jedoch beim Verschieben nicht beibehalten und die Seitenoberflächen logischerweise auch nicht mit den ursprünglichen Flächen verbunden.

Für die Angabe des Abstands sind positive und negative Werte zulässig. Bei positiven Werten erfolgt das Verschieben des Flächenteils in Richtung der Flächennormalen.

Die Berechnung der Abstandskurven an den Rändern zwischen den benachbarten Flächen kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen. Beim standardmäßig eingesetzten Verfahren (Rechtwinkl) wird dazu der Schnitt zwischen den Verschiebeoberflächen und den Oberflächen, die rechtwinklig (orthogonal) zur Originalkante verlaufen, verwendet. Dabei können gelegentlich unerwünschte Kanten entstehen (insbesondere beim Verschieben von dreieckigen Flächen; siehe die Abbildung). Zur Vermeidung dieser korrekten, aber unerwünschten Kanten steht ein alternatives Verfahren zur Berechnung der Abstandskurven zur Verfügung. Dabei werden die Abstandskurven so erstellt, dass sie sich genau an den Eckpunkten zweier offener Kanten treffen.

Die folgende Abbildung zeigt einen Vergleich zwischen dem Verschieben eines Flächenteils nach dem standardmäßigen Orthogonalverfahren (1) und nach dem alternativen Verfahren (2). Dabei wird deutlich, dass die beim Verschieben nach dem Orthogonalverfahren entstehende Kante (3) beim Verschieben nach dem alternativen Verfahren nicht entsteht. Stattdessen ist beim alternativen Verfahren der Eckpunkt (4) als die Position festgelegt, an der sich die beiden offenen Kanten treffen. Zur Verdeutlichung dienen die Ausgangs- und Ergebnisflächenteile. 

Im ursprünglichen Flächenteil enthaltene verrundete Kanten werden im verschobenen Flächenteil nicht beibehalten, sondern sind dort generische Flächen, die nicht mehr als Verrundungen geändert werden können.