Teile skalieren

Dieser Vorgang wird als Skalieren bezeichnet. In Creo Elements/Direct Modeling können Sie die Größe eines Teils oder einer Baugruppe isotropically (isotrop) oder anisotropically (anisotrop) vergrößern oder verkleinern. Während des Skaliervorgangs zeigt Creo Elements/Direct Modeling die Skalierachsen Px, Py und Pz an, damit Sie die Richtung und den Mittelpunkt für das Skalieren angeben können.

Sie können angeben, ob ganze Körper oder benutzerdefinierte Formelemente, wie z. B. Versteifungsrippen, skaliert werden sollen. Es ist außerdem möglich, ganze Körper zu skalieren und dabei vom Benutzer definierte zylindrische oder kegelige Flächen vom Skaliervorgang auszunehmen. Die ausgewählten Zylinder/Kegel behalten ihren Radius und ihre Achsenrichtung bei, bewegen sich jedoch mit dem Skalieren ihrer tragenden Flächen mit. Bestehende Verrundungen können auf Wunsch auch beibehalten werden.

Durch isotropes Skalieren eines Teils können Sie dessen Volumen sowie seine Position innerhalb des globalen Koordinatensystems verändern. Ein Skalierungsfaktor von mehr als 1 vergrößert das Volumen und den Abstand zwischen dem Teil und dem Ursprung des globalen Koordinatensystems. Ein Skalierungsfaktor zwischen 0 und 1 verkleinert das Volumen und den Abstand zwischen dem Teil und dem Ursprung des globalen Koordinatensystems.

Wenn die skalierten Teile bei eingeschalteter Teileprüfung beschädigt werden, wird automatisch die Auflösung angepasst. Anschließend werden die Teile neu geprüft. Wenn das Teil als gültig ermittelt wird, muss der Benutzer die Details der Auflösungsänderungen bestätigen oder anzeigen.

Bei den Werten -0.5 und +2.0 verdoppelt sich die Größe des Teils, bei den Werten +0.5 und -2.0 wird die Größe des Teils halbiert.

Durch anisotropes Skalieren wird das Schrumpfen von Kunststoffformteilen simuliert (wenn Kunststoffformteile abkühlen, schrumpfen sie anisotrop). In Creo Elements/Direct Modeling können Skalierungsfaktoren in X-, Y- und Z-Richtung angegeben werden, um dieses Schrumpfen zu kompensieren.

Skalieren Sie das Teil oder die Fläche mit Werten im Bereich von 0 bis 1. Bei einem Skalierungsfaktor von 0.9 wird das Teil oder die Fläche um 10 % verkleinert.

Das folgende Beispiel zeigt, was passiert, wenn ein Teil mit dem Faktor 0.8 und ausschließlich in Y-Richtung skaliert wird. Die Wandstärke in X-Richtung (10) bleibt gleich, während sie in Y-Richtung durch den Skalierungsfaktor verkleinert (8) wird. Ein Teil mit dem gleichen Faktor in alle Richtungen zu skalieren, entspricht dem isotropen Skalieren.

5. Verwenden Sie bei ausgewählter Option Flächen die Auswahlfunktion, um die zu skalierenden Flächen auszuwählen.

6. Klicken Sie ggf. auf Verrund neu, und gehen Sie die Verrundungen an, die nach der Skalierung wieder ihren ursprünglichen Verrundungsradius erhalten sollen. (Ein Sonderfall ist die Verwendung der Option Verrund Øschnittl skalieren; siehe unten.) Andernfalls werden die Verrundungen zusammen mit den Flächen oder Teilen skaliert.

7. Aktivieren Sie Verrund Øschnittl skalieren, wenn die bei Verrund neu ausgewählten Verrundungen mit dem Durchschnittswert der Skalierungsfaktoren in X-, Y- und Z-Richtung skaliert werden sollen. (Dies bedeutet, dass die ursprünglichen Verrundungsradien nicht beibehalten werden.) Das Ermitteln der Skalierungswerte für Verrundungen erfolgt bei dieser Option nach der Formel (X+Y+Z) / 3.

8. Klicken Sie ggf. auf Ausschließen, um kegelförmige oder zylindrische Flächen vom Skaliervorgang auszunehmen. Die Option Verrund Øschnittl skalieren kann nicht in Verbindung mit der Option Ausschließen verwendet werden. Diese bewirkt, dass Zylinder nicht skaliert, sondern nur innerhalb ihrer tragenden Fläche bewegt werden.

9. Klicken Sie ggf. auf Teilursprung, und geben Sie einen neuen Ursprungspunkt für das Skalieren an.

10. Standardmäßig erfolgt die Eingabe der Skalierungsfaktoren manuell (siehe unten). Es besteht jedoch die Möglichkeit, eigene vordefinierte Skalierungsfaktoren aus der Liste mit den Standardwerten Std-Werte auszuwählen (Benutzerdefiniert ist die standardmäßige manuelle Option). Das Ermitteln der jeweiligen Skalierungsart (Isotrop oder Anisotrop) erfolgt automatisch. Die Art der Skalierung sowie die verwendeten Skalierungsfaktoren werden im Menü Skalieren angezeigt.

Sie können Sätze von Skalierungsfaktoren in einer Anpassungsdatei festlegen. Diese befindet sich im Installationsverzeichnis von Creo Elements/Direct Modeling:

◦ Klicken Sie auf Isotrop, und geben Sie unter Skalieren einen Skalierungsfaktor ein, um das Teil isotrop zu skalieren (Standard). (Beispiel: Bei einem Wert von 2 verdoppelt sich die Größe des Teils, und bei einem Wert von 0,5 wird die Größe des Teils halbiert.)

1. Geben Sie einen Wert unter Skalierungsfaktoren ein. (Wenn Sie beispielsweise in das Feld Y-Skalier den Wert "9" eingeben, wird die Y-Richtung um 10 % reduziert.) Die zulässigen Skalierungsfaktoren liegen zwischen 0,5 und 2,0 sowie zwischen -2,0 und -0,5.

12. Aktivieren Sie Verrundungsattr. behalten, wenn das gesamte Teil ohne eine Neuverrundung skaliert werden soll. Dabei ergibt sich unter Beibehaltung der Verrundungsangaben bei den Rundungen ein zunehmend elliptischer Charakter. Diese Option kann daher nur bei Skalierungen von weniger als 10 % eingesetzt werden.

◦ Klicken Sie auf Weiter, um das Teil ohne Schließen des Dialogfelds zu skalieren. Creo Elements/Direct Modeling greift dann auf die Informationen (Skalierungsfaktor) zurück, die Sie für den ersten Skaliervorgang verwendet haben. Sie können verschiedene Teile angeben oder den Skalierungsfaktor ändern.

In den folgenden Situationen wird das Modell beschädigt:

• Wenn eine Fläche, die an eine verrundete Fläche angrenzt, vom Skaliervorgang ausgenommen wird, muss die verrundete Fläche mit Verrundung behalten bearbeitet werden.

• Wenn eine Fläche für das Skalieren ausgewählt wird, die tangential an einer Fläche anliegt, die nicht skaliert werden soll, wird das Modell beschädigt. (Handelt es sich bei der vom Skaliervorgang ausgenommenen Fläche um eine verrundete Fläche, sollte die Option Verrundung neu verwendet werden.)

• Bei Auswahl der Option "Verrundung neu" versucht das System, die Verrundung mithilfe derselben Verrundungsoptionen neu zu erzeugen. Mitunter ist dies jedoch nicht möglich. Wenn die Verrundung mit der Option "RollanScharf" oder "RollanGlatt" erstellt wurde, wird die Verrundung u. U. ohne diese Optionen neu erzeugt.