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Importieren
Was bedeutet es eigentlich, eine Datei zu "importieren"? Ist das Öffnen einer Datei immer ein Import?
In der Regel speichert jedes Programm seine Daten in einem eigenen Format. Damit hat es die Möglichkeit, neben allgemein verwendbaren Informationen auch besondere Eigenschaften dieser Daten zu sichern.
Im Falle von Arbortext IsoDraw ist dies auch so. Neben den reinen Geometriedaten, z.B. Anfangs- und Endpunkt einer Linie, werden noch zusätzliche Informationen gespeichert, die für Arbortext IsoDraw wichtig sind. Hierzu gehören z.B. die Attribute eines Elements wie Stift, Stil oder Schatten, aber auch Daten, die nur für Arbortext IsoDraw eine Bedeutung haben, z.B. die Tiefe eines Gewindes. Da es das Element Gewinde in anderen Programmen in dieser Form nicht gibt, muss Arbortext IsoDraw ein eigenes Format schreiben, um später dieses Element auch wieder als Gewinde erkennen zu können.
Beim Öffnen einer eigenen Datei in Arbortext IsoDraw, wie vorstehend beschrieben, geöffnet, so findet kein Importverfahren statt. Die in der Datei enthaltenen Informationen sind genauso vorhanden, wie Arbortext IsoDraw sie braucht.
Anders sieht es aus, wenn eine Datei eines anderen Programms geöffnet wird, z. B. Adobe Illustrator. Für dieses Programm gilt das Gleiche wie für Arbortext IsoDraw: Die Daten werden entsprechend seiner eigenen Struktur gespeichert. Nun verwendet Adobe Illustrator aber keine Ellipsen oder Gewinde als Elemente, sondern Bézierpfade. Daher sind in einer Illustrator-Datei nur Angaben über Bézierpfade zu finden, die natürlich von Adobe Illustrator selbst sehr einfach und schnell gelesen werden können.
Anhand dieser sehr vereinfachten Beschreibung können Sie erkennen, dass die Dateien von Arbortext IsoDraw und Adobe Illustrator grundsätzlich verschieden sind. Wenn Arbortext IsoDraw nun trotzdem eine Illustrator-Datei einlesen kann, so muss diese Datei in das Arbortext IsoDraw Format umgewandelt werden: Deshalb wird sie importiert.
Verluste bei der Übertragung
Der Import einer Datei ist somit nichts anderes als ein Übersetzungsvorgang. Dieser Vorgang kann durchaus mit dem Übersetzen eines Texts in eine andere Sprache verglichen werden. Auch hier lassen sich oft nicht alle Details vollständig übertragen, z. B. idiomatische Redewendungen. Meist gibt es aber eine Möglichkeit, den Sinn dieser Redewendung durch andere Worte auszudrücken.
Beim Import von Zeichnungsdaten ist es ähnlich. Viele Daten lassen sich vollständig übertragen, doch bleibt fast immer ein Rest übrig, der programmspezifische Details enthält. Diese können dann nur "sinngemäß" übersetzt werden.
Diese "sinngemäße" Übersetzung verursacht aber immer Verluste. Dies kann bedeuten, dass Eigenschaften eines Objekts beim Transfer verloren gehen. So kann beispielsweise ein Gewinde aus Arbortext IsoDraw in Adobe Illustrator nur als eine Gruppe von Bézierpfaden dargestellt werden. Das Festlegen der Gewindetiefe oder des Durchmessers ist in Adobe Illustrator nicht mehr so möglich wie in Arbortext IsoDraw.
Noch gravierender sind die Unterschiede, wenn sich ein Element nicht adäquat umwandeln lässt. So enthält HPGL keine Befehle, um Kurven darzustellen, d. h., jede Kurve muss in eine Folge von kurzen, geraden Linienstücken umgewandelt werden.
Sinngemäß gelten diese Erläuterungen natürlich auch für den Export einer Zeichnung in ein anderes Format. In Arbortext IsoDraw gibt es eine ganze Reihe von Elementen und Attributen, die in anderen Programmen nicht unterstützt werden. Auch hier kann nur "das kleinste mögliche Übel" gewählt werden, wenn die Datei umgewandelt wird.
Die Qualität eines Filters lässt sich daran messen, wie sorgfältig die einzelnen Attribute umgesetzt werden. In vielen Fällen begnügt man sich damit, nur die reinen Geometriedaten zu übersetzen, doch ist meist mehr möglich. Man sollte jedoch nicht vergessen: Es ist nicht immer die Schuld des Filters, wenn Verluste auftreten.