Allgemeine Einführung: ECAD-Datenbanken importieren
Platinen-Baugruppendateien und Bibliotheksdateien
Der Importvorgang benötigt zwei Referenzdateien: die Platinendatei und eine Bibliotheksdatei. Die Platinendatei enthält Informationen über Platinenumriss, Dicke, Ein- und Ausschlussbereiche und die Platzierungspositionen sämtlicher Teile. Die Bibliotheksdatei enthält die Umriss- und Höheninformationen für alle Teile, die in der Platinendatei referenziert sind.
Im IDF-Format hat die Platinendatei die Erweiterung .emn, während die Bibliotheksdatei die Erweiterung .emp verwendet. Proprietäre Formate von anderen Händlern besitzen eigene Dateierweiterungungen. Während des Imports werden Sie zur Eingabe des Speicherorts für diese beiden Dateien aufgefordert.
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• Wenn Sie eine Konsolenbaugruppe importieren und zur Eingabe der Bibliotheksdatei aufgefordert werden, geben Sie anstatt der Datei *.emp die Platinendatei (*.emn) an.
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IDX-Dateien importieren
Sie können eine EDMD-Datei (*.idx) in Creo Parametric importieren. Durch den Import einer IDX-Datei wird eine neue ECAD-Baugruppe erzeugt. Die Platine kann Komponenten auf der Ober- oder Unterseite enthalten. Ein Platinenumriss ist erforderlich, und Sie können Bohrungsfilter festlegen. Eine Benachrichtigungs- und Protokolldatei mit Importinformationen wird erzeugt. Eingebettete Bohrungen (Bohrungen, die als Teil der Komponente selbst erzeugt wurden) in Xpedition werden in Creo importiert und verhalten sich wie normale Bohrungen.
Der Platinenumriss wird durch das ECAD-Werkzeug definiert und während des Importiervorgangs nicht geändert. Was wie eine gerade durchgehende Linie oder ein stufenloser Bogen aussieht, kann aus mehreren einzelnen Segmenten bestehen. Dies wird offensichtlich, wenn Sie die Definition des Platinenumrisses bearbeiten oder neue flexible planare Laschen erzeugen.
Automatische oder teilweise Erzeugung einer Baugruppe beim Import
Wenn Sie eine IDF-Datei importieren, müssen Sie Folgendes beachten:
• Sie können die komplette Datenbank, einschließlich der Platine, sämtlicher platzierten Komponenten und Ein- und Ausschlussbereiche, in einer automatischen Folge importieren, so dass eine fertige Platinenbaugruppe erzeugt wird. Wenn Sie die automatische Folge wählen, werden Sie aufgefordert, die benötigten Bibliotheksdateien für die Teile oder die Standardbemaßungen einzugeben.
• Sie können die Platine und die Teile jedoch auch getrennt importieren und sie anschließend wie gewohnt zusammensetzen.
Wenn Sie eine Konstruktion in
Creo Parametric importieren, wird standardmäßig der ECAD-Paketname verwendet, entweder um eine Komponente mithilfe der XYZ-Daten in der Austauschdatei zu erzeugen oder um Platinenkomponenten aus einer gemeinsamen Bibliothek einzubauen. Wenn keine
hint.map-Datei verwendet wird und die Austauschdatei Komponenten, die einen gemeinsamen Paketnamen haben (beispielsweise 0603), und eindeutige Teilenummern für verschiedene Größen enthält, müssen Sie die
ecad_comp_naming_convention-Konfigurationsoption definieren, um sicherzustellen, dass die Bibliothekskomponenten genau eingebaut oder Komponenten mithilfe von XYZ-Informationen in der Austauschdatei automatisch erzeugt werden.
Während des Imports ohne eine hint.map-Datei versucht die Anwendung, übereinstimmende Komponenten in Sitzung, im Arbeitsverzeichnis oder in den Suchpfaden zu finden. Wenn eine übereinstimmende Komponente gefunden wird, wird sie eingebaut. Wenn keine übereinstimmende Komponente gefunden wird, werden der Umriss und die z-Informationen, die in der Importdatei enthalten sind, verwendet, um eine neue Teiledatei zu erzeugen.
Automatische Teileerzeugung
Beim Einlesen der Teilelisten und der Platzierungsdaten werden die Teile anhand der zweidimensionalen Teile-Umrisse in dreidimensionale Formen extrudiert. Falls Sie in der Konfigurationsdatei config.pro keine Voreinstellungen festgelegt haben, werden Sie beim Import aufgefordert, die Höhe oder das Koordinatensystem für das zu erzeugende Teil einzugeben. Alternativ referenzieren Sie eine Bibliothek mit benutzerdefinierten Teilen aus Creo Parametric. Diese Teile sind detaillierter als einfache Extrusionen.
Die einzelnen Teile werden jeweils als separate .prt-Datei im Arbeitsverzeichnis gespeichert, wenn Sie diese dreidimensional anlegen und zur Baugruppe hinzufügen. Der ursprüngliche Komponentenname, z.B. SN74ALS133N, wird der Dateiname. Für die einzelnen Referenz-Designatoren wird jeweils eine .prt-Datei erzeugt. Alle Referenz-Designatoren werden im Modellbaum aufgeführt.
Benutzerdefiniertes Austauschen eines Teils
Wenn Sie Teile nicht automatisch von Creo Parametric erstellen lassen möchten, können Sie eine Bibliothek mit präziser geformten benutzerdefinierten Teilen erstellen und diese beim PCB-Import referenzieren. Sie können die ASCII-Zuordnungsdatei ecad_hint.map verwenden, um die benutzerdefinierten Teile als Ersatz für die automatisch erstellten Teile zu referenzieren.
Automatische Folienzuordnung
Wenn die Option ecad_comp_layer_map in den Einstellungen auf yes eingestellt ist, erzeugt die Importroutine für jeden Komponentennamen eine neue Folie und platziert jeden neu erzeugten Referenz-Designator auf der jeweiligen Folie.
Wenn Sie eine ecad_hint.map-Datei referenzieren, können Sie der Datei Zeilen hinzufügen, um direkt Folien zu erzeugen und Teilefolien zuzuordnen.
Zusätzlich unterstützte Objekte für den IDF-Import/-Export
Außer der Platine und den elektrischen Komponenten importiert ECAD gemäß der IDF 3.0-Richtlinie auch die folgenden Objekte:
• Konsolenumriss – Die Step-und-Repeat-Konsole für die Fertigung und darauf befestigte Platinen. Der Konsolenumriss ist in einer optionalen separaten Konsolendatei beschrieben, die eine oder mehrere in separaten Dateien beschriebene Platinenbaugruppen referenzieren kann. Alle auf der Konsole platzierten Komponenten werden in einer Bibliotheksdatei referenziert.
• Anderer Umriss – Profilformen nicht elektrischer Teile, die keinen Referenz-Designator besitzen, z.B. ein Wärmeschild.
• Bohrungen – Bohrlöcher und geometrielose Bohrungen.
• Ein- und Ausschlussbereiche – Separate Umrisse können angeben, an welchen Stellen Teile, Verlegungen oder Bewegungen platziert werden dürfen und an welchen nicht.
Ausführliche Informationen über die Konventionen der IDF-Importdatei finden Sie in der IDF-Spezifikation (Intermediate Format Specification) Version 3.0.
Unterstützte Objekte für den IDF-Import/-Export
Außer der Platine und den elektrischen Komponenten importiert ECAD gemäß der IDX 3.0-Richtlinie auch die folgenden Objekte:
• Platine – Die Platine ist eine separate Teiledatei in einer ECAD-Baugruppe.
• Bohrungen – Bohrlöcher und geometrielose Bohrungen.
• Bereiche – Separate Umrisse können angeben, an welchen Stellen Teile, Verlegungen, Bewegungen oder benutzerdefinierte Bereiche platziert werden dürfen und an welchen nicht.
• Biegungen – Für Export unterstützt.
Notizen, Konsole und "Anderer Umriss (Other outline)" werden von IDX nicht unterstützt.