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So führen Sie eine Casting-Sitzung durch
Eine typische Casting-Sitzung kann die folgenden Schritte umfassen:
1. Gussmodell erzeugen oder abrufen. Zum Erzeugen eines neuen Gussmodells muss zuerst ein Konstruktionsmodell erstellt werden, welches das zu fertigende Bauteil darstellt. Dieses Konstruktionsmodell muss dann dem Gussmodell hinzugefügt oder als Teil darin erzeugt werden. Nachdem das Konstruktionsmodell dem Gussmodell hinzugefügt wurde, wird es durch ein Referenzmodell (eine Kopie des gleichen Modells) ersetzt.
2. Optimale Öffnungsrichtung für das Referenzmodell festlegen (d.h. die Richtung, in der die Form mit der geringsten Ausformschräge geöffnet wird). Sie können die optimale Öffnungsrichtung ermitteln, indem Sie eine Ausformschrägenprüfung auf dem Referenzmodell durchführen. Dazu wird eine Bezugsebene, Kante, Achse, Kurve oder ein Koordinatensystem als Referenz zur Bestimmung der Öffnungsrichtung verwendet.
3. Bereiche bestimmen, die weiter abgeschrägt werden müssen.
4. Formblock als Teil des Gussmodells hinzufügen oder erzeugen.
5. Silhouettenkurve auf dem Referenzmodell erzeugen. Diese Silhouettenkurve ist ein Guss-KE, das dazu verwendet wird, die Lage der Trennflächen auf dem Referenzmodell zu bestimmen.
6. Trennfläche auf dem Referenzmodell erzeugen.
7. Notwendige Ausformschrägen und Rundungen zu den Flächen des Referenzmodells hinzufügen. Bevor Sie den Referenzmodellflächen tangentiale Schrägen hinzufügen können, müssen zuerst die Schrägenlinien erzeugt werden.
8. Schwindung auf dem Referenzmodell einstellen. Sie können sowohl eine isotrope oder anisotrope Schwindung für das gesamte Modell definieren, als auch unterschiedliche Schwindungsfaktoren für die einzelnen Bemaßungen festlegen.
9. Beliebige im Referenzmodell zu erzeugenden Bohrungen auffüllen.
10. Sandkerne und Kernmarken konstruieren, die für die Erzeugung von Hohlräumen innerhalb des Rohlings benötigt werden.
11. Zuläufe, Verteiler und Angüsse zum Gussmodell hinzufügen. Diese werden dem Gussmodell als Baugruppen-KEs hinzugefügt und werden beim Erzeugen des Gussteils und bei der Ermittlung der Formöffnung berücksichtigt.
12. Formblock in einzelne durch die Trennflächen definierte Formkomponenten auftrennen.
13. Formvolumina aus dem Formblock zum Erzeugen von Formkomponenten extrahieren. Nach dem Extrahieren sind die Formkomponenten vollständig funktionale Teile. Sie können z.B. im Teilemodus geöffnet, in Zeichnungen verwendet oder mit NC-Fertigung bearbeitet werden.
14. Legen Sie die Schritte für die Formöffnung fest. Prüfen Sie die Kollision mit statischen Teilen vor jedem Schritt. Ändern Sie gegebenenfalls das Gussmodell.
15. Füllen Sie die Formkavität, um einen Rohling zu erzeugen. Der Rohling wird automatisch erzeugt, indem das negative Gussvolumen der Formblockkavität mit den Zuläufen und Verteilern im Gussmodell zusammengeführt wird.
16. Überprüfen der Wanddicke und Form des Rohlings. Ändern Sie gegebenenfalls das Gussmodell.
17. Nach Abschluss der Casting Sitzung können Sie die Formkomponenten zur Bearbeitung im Fertigungsmodus aufrufen.
Während des Spritzgussprozesses können Änderungen am Konstruktionsmodell auftreten. Diese Änderungen wirken sich auf alle Teilbereiche der Konstruktion aus, wie beispielsweise auf Konstruktionszeichnungen, Finite-Elemente-Modelle, Baugruppenmodelle, Sandkerne oder Gussinformationen.