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Eckenbedingungstypen
Eckenbedingungen werden verwendet, um Hinterschneidungen scharfer konvexer Ecken zu vermeiden und um notwendige Verrundungen und Fasen während der Bearbeitung schnell und einfach hinzuzufügen. Sie können Eckenbedingungen für Leitkurvenfräsen, Bereichsdrehen, Profildrehen und Einstechdrehen angeben. Eckenbedingungen werden bei der Leitkurvenbearbeitung auf Geometrie angewendet, während sie beim Drehen auf Schnittbewegungen angewendet werden.
Für das Drehen und Leitkurvenfräsen sind die folgenden Arten von Eckenbedingungen zulässig:
Spitz (Sharp) – Eine Ecke ohne Fase und ohne Eckenradius.
Verrundung (Fillet) – Eine Verrundung, die sowohl an konkaven als auch an konvexen Ecken hinzugefügt werden kann. Der Radius der Verrundung wird je nach Eckentyp durch die Werte Konkaver Radius (Concave Radius) oder Konvexer Radius (Convex Radius) definiert.
Beachten Sie die folgenden Punkte zu konvexen und konkaven Verrundungen beim Leitkurvenfräsen:
Konvexe Verrundungen – Die Ecken des Werkzeugweg bleiben scharf, solange der konkave Radius kleiner oder gleich der Hälfte des Werkzeugdurchmessers ist. Wenn der konkave Radius den Werkzeugdurchmesser übersteigt, ist der Radius gleich KONKAV_RADIUS (CONCAVE_RADIUS) – 0,5 * WKZG_DURCHMESSER (CUTTER_DIAM). Diese Änderung des Radius ist an den Ecken auf dem Werkzeugweg deutlich sichtbar.
Konkave Verrundungen – Der Radius auf dem Werkzeug entspricht KONKAV_RADIUS (CONCAVE_RADIUS) + 0,5 * WKZG_DURCHMESSER (CUTTER_DIAM)
Fase (Chamfer) – Eine Fase, die sowohl an konkaven als auch an konvexen Ecken hinzugefügt werden kann. Die Fasengröße wird durch den Wert Fasenbemaßung (Chamfer Dimension) bestimmt, der die abgetragene Strecke auf jeder Seite der Ecke angibt. Die Fasen auf dem Werkzeugweg basieren auf den folgenden Parametern:
Die Fasenlänge.
Der Eckentyp, entweder konkav oder konvex.
Der Winkel, der durch Wände in der Ecke gebildet wird.
Schleife (Loop) – Diese Bedingung ist nur beim Leitkurvenfräsen anwendbar. Die Bedingung ist nur für konvexe Ecken gültig, und der Radius wird mit Konvexer Radius (Convex Radius) angegeben.
Gerade (Straight) – Diese Bedingung ist nur beim Leitkurvenfräsen anwendbar und erzeugt eine Parallelogrammeckenbedingung für konvexe Ecken, um eine scharfe Kante beizubehalten. Die Schnittlänge wird mit Eckenlänge (Corner Length) definiert, und der Winkel des Parallelogramms wird mit Eckwinkel (Corner Angle) angegeben.
Die folgende Abbildung stellt die Eckenbedingungstypen dar.
Das Schema links zeigt die Eckenbedingung für Verrundungen an, wobei R = Konvexer Radius (Convex Radius). Das Schema rechts zeigt die Eckenbedingung für Fasen an, wobei d = Fasenbemaßung (Chamfer Dimension). In beiden Schemata gilt:
1. Referenzteil
2. Werkzeugweg
Beim Bereichsdrehen berücksichtigen sowohl die Schrupp- als auch die Profilläufe die Eckenbedingung, wie in der folgenden Illustration dargestellt.
1. Teil
2. Faseneckenbedingungen werden hier hinzugefügt
3. Schruppläufe
4. Profillauf