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Folge selektiv eigenständiger Exemplare definieren
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, innerhalb von verschachtelten Unterbaugruppen rekursive selektive Exemplare zu erstellen. Dazu gehört die Erstellung einer Folge selektiver Exemplare von Unterbaugruppen, die mit einer anderen Unterbaugruppe oder aber einem Teil endet. Dies ist immer dann erforderlich, wenn mit selektiven Exemplaren untergeordneter Komponenten gearbeitet werden soll, da die einzelnen Komponenten jeweils zum Inhalt der zugehörigen übergeordneten Baugruppe gehören, und dieser Inhalt in einer gemeinsam verwalteten Baugruppenstruktur immer eindeutig (nur einmal gespeichert) ist.
Das Festlegen der Folge selektiver Exemplare kann durch Auswählen der einzelnen Unterbaugruppen in der zugehörigen Reihenfolge erfolgen. (Beachten Sie, dass diese Folge innerhalb der Baugruppenstruktur von oben nach unten definiert werden muss). Alternativ können Sie die Folge automatisch definieren, indem Sie eine Endkomponente und die Baugruppe angeben, von der sie getrennt werden soll (d.h. den Kontext); Creo Elements/Direct Modeling erstellt dann die erforderliche Folge selektiver Exemplare zwischen diesen Elementen.
Im obengenannten Modellbeispiel wäre es demnach möglich, die Farbe der beiden Kolbenringe nur eines Kolbens zu ändern. Dazu sind die Kolbenringe des zugehörigen Zylinders als selektive Exemplare zu definieren. Dies kann entweder manuell durch Auswählen des betreffenden Kolbens und anschließendes Auswählen der Kolbenringe oder automatisch durch Auswählen der Kolbenringe und des zugehörigen Zylinders (Kontext = "erste" Baugruppe) erfolgen. Im zweiten Fall erstellt Creo Elements/Direct Modeling die erforderliche Folge. Abbildung zeigt die geänderten Kolbenringe.
Selektive Exemplare von Kolbenringen innerhalb der Baugruppe
Es ist zu beachten, dass innerhalb einer gemeinsam verwalteten Baugruppenstruktur beim Definieren untergeordneter selektiv eigenständiger Exemplare immer auch der Kontext (ab der "ersten" zugehörigen übergeordneten Baugruppenebene) angegeben werden muss. Im oben genannten Modellbeispiel wäre es demnach nicht möglich, die Kolbenringe als selektive Exemplare nur mit Bezug auf den übergeordneten Kolben zu definieren. Da der Inhalt des gemeinsam verwalteten Kolbens ebenso wie der Inhalt der Kolbenringe nur einmal zusammen unter dem Zylinder gespeichert ist, muss darüber hinaus auch der Kolben mit Bezug auf den übergeordneten Zylinder als selektives Exemplar definiert werden. Als Standardkontext wird von Creo Elements/Direct Modeling automatisch die "erste" Baugruppenebene angenommen.
Selektive Exemplare von schreibgeschützten Baugruppen
Alle exemplarspezifischen Merkmale eines selektiven Komponentenexemplars sind im Exemplar der übergeordneten gemeinsam verwalteten Baugruppe gespeichert, in der das Komponentenexemplar definiert wurde. So ist es auch möglich, selektive Exemplare von Komponenten zu definieren, die zu Baugruppen gehören, auf welche nur Lesezugriff besteht. Die exemplarspezifischen Merkmale sind in dem Exemplar enthalten, das beim Arbeiten mit den Inhaltsdaten (nur Lesezugriff) erzeugt wurde.
Zweck des Arbeitens mit selektiv eigenständigen Exemplaren
Innerhalb einer gemeinsam verwalteten Baugruppenstruktur bietet das Arbeiten mit selektiv eigenständigen Exemplaren die Möglichkeit, die gemeinsame Verwaltung der einzelnen Exemplare teilweise aufzuheben, beispielsweise um bestimmte Komponentenexemplare anders anzuordnen als die zugehörigen gleichartigen Exemplare. In den meisten Fällen erfolgt dies erst, nachdem die Konstruktion der Baugruppen abgeschlossen ist, sodass keine weiteren Änderungen (weder an der Baugruppenstruktur noch an den Komponenten selbst) mehr zu erwarten sind. So können bei Baugruppen, die bewegliche Teile enthalten, verschiedene Baugruppenkomponenten auch dann als identisch geführt werden (beispielsweise in einer Stückliste), wenn sie in Abhängigkeit vom Baugruppenkontext verschiedene Positionen einnehmen.
Die Verwendung von selektiv eigenständigen Exemplaren kann unter Umständen auch sinnvoll sein, wenn dabei keine Baugruppen gemeinsam verwaltet werden sollen. Komponenten aus Baugruppen, auf die lediglich Lesezugriff besteht, können dann z. B. an einen bestimmten Kontext angepasst werden, ohne dass der Baugruppenkontext geändert werden muss.