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Konstruktion planen
Sie können sofort mit der Konstruktion von Modellen in Creo beginnen, und angesichts der üblichen Produkt-Deadlines ist diese Möglichkeit verführerisch. Konstruktionen von dauerhaftem Wert erhalten Sie jedoch nur, wenn Sie Produkte erzeugen, die sich den fortlaufenden, vom Markt diktierten Konstruktionsänderungen anpassen können. Die Konstruktionen müssen flexibel sein. Flexibilität ist der Schlüssel zu einer benutzerfreundlichen und stabilen Produktkonstruktion, die der Konstruktionsabsicht langfristig gerecht wird. Diese Flexibilität können Sie durch Planung erzielen.
Zum Planen der Konstruktion müssen Sie sich zunächst einen umfassenden Überblick über das Modell verschaffen. Dies bedeutet, dass Sie sich mit der Gesamtfunktion, der Form und dem Einbauprinzip des Produkts vertraut machen müssen. Diese Kenntnisse schließen folgende Punkte ein:
Allgemeine Größe
Grundlegende Modelleigenschaften
Einbaumöglichkeiten des Modells
Ungefähre Anzahl von Komponenten in der Baugruppe
Fertigungsmöglichkeiten des Modells
Konstruktionsansätze
Auch die besten Pläne sind niemals perfekt. Sie können jedoch viele zukünftige Modellierungsprobleme umgehen, indem Sie sich schon vor Beginn der Konstruktion mit dem Modell befassen. Die folgenden zwei Konstruktionsansätze können Ihnen bei der Auswahl der Planungsstrategie behilflich sein:
Top-Down-Konstruktion: Sie analysieren das Produkt beginnend beim fertigen Produkt und arbeiten sich nach unten vor. Sie beginnen mit der Master-Baugruppe und zerlegen diese in Baugruppen und Unterbaugruppen. Identifizieren Sie anschließend die Hauptbaugruppenkomponenten und die zugehörigen Schlüssel-KEs. Zum Schluss überprüfen Sie die Beziehungen innerhalb und zwischen Baugruppen und beurteilen, wie das Produkt eingebaut wird. Anhand dieser Informationen können Sie eine Konstruktion planen und die übergeordnete Konstruktionsabsicht in den Modellen umsetzen. Unternehmen, deren Produkte häufigen Konstruktionsänderungen unterliegen, und Unternehmen, die verschiedenartige Produkte entwickeln, arbeiten in der Regel nach der Top-Down-Konstruktionsmethode.
Bottom-Up-Konstruktion: Sie analysieren das Produkt beginnend bei der untersten Komponentenebene und arbeiten sich nach oben bis zur Master-Baugruppe vor. Für eine erfolgreiche Bottom-Up-Konstruktion sind grundlegende Kenntnisse der Master-Baugruppe erforderlich. Bei Bottom-Up-Konstruktionen steht die Konstruktionsabsicht nicht vollständig im Vordergrund. Obwohl das Endergebnis identisch sein kann wie bei Verwendung des Top-Down-Ansatzes, erhöht sich hier das Risiko von Konstruktionskonflikten und -fehlern, die die Flexibilität der Konstruktion beeinträchtigen. Die Bottom-Up-Konstruktion wird heutzutage in der Konstruktionsindustrie am häufigsten verwendet. Unternehmen, die ähnliche oder während ihres Lebenszyklus nur selten geänderte Produkte entwickeln, verwenden den Bottom-Up-Ansatz.