Dynamische Positionierung mit Optionen und Varianten
Die dynamische Visualisierung bietet zusammen mit den erweiterten konfigurierbaren Produkten und Modulen einen strategischen Satz von Funktionen, die Sie zum Erstellen von konfigurationsgesteuerten Lieferbestandteilen verwenden können. Mit der Funktion zur dynamischen Positionierung kann Windchill die Positionierungslogik der Baugruppe erfassen und sie zum Visualisieren und Erstellen von CAD-Varianten für das konfigurierte Produkt verwenden. Somit müssen diese überladenen Informationen nicht mehr im CAD-Modell und in der Produktstruktur verwaltet werden, um dieselben konfigurationsgesteuerten Lieferbestandteile wie vorher zu erstellen.
Die Positionierungsarchitektur hilft, die Konfigurationslogik zu erfassen, die zum Einbauen eines konfigurierbaren Produkts verwendet wird. Die Positionierungsarchitektur legt die räumliche Beziehung zwischen konfigurierbaren Modulen in einem konfigurierbaren Produkt fest. Eine Schnittstelle verbindet die konfigurierbaren Eltern- und Kind-Module und definiert die Logik für die relative Positionierung anhand von Locatorn. Ein Locator stellt eine konzeptionelle Position dar, die für ein konfigurierbares Modul definiert ist. Diese innerhalb der Positionierungsarchitektur verwendeten konzeptionellen Locator werden einem Koordinatensystem zugeordnet, das aus der CAD-Konstruktion stammt. Die resultierende Position der konfigurierbaren Module in einem konfigurierbaren Produkt wird berechnet, indem die Locator der konfigurierbaren Eltern- und Kind-Module einer Schnittstelle ausgerichtet werden.
Die folgenden Benutzeroberflächen sind in Windchill verfügbar, um diese Funktion nutzen zu können:
• Architektur-Editor: Ermöglicht es Ihnen, die Positionierungsarchitektur für ein konfigurierbares Produkt zu definieren. Diese kann durch Auswählen der Aktion
Im Architektur-Editor öffnen im Menü
Aktionen des konfigurierbaren Produkts aufgerufen werden. Weitere Informationen finden Sie unter
Positionierungsarchitektur im Architektur-Editor verwalten.
• Registerkarte
Locators: Ermöglicht es Ihnen, Locator für ein konfigurierbares Teil zu definieren und diesen Koordinatensystemen zuzuordnen, die in Darstellungen von Modulvarianten definiert sind. Diese Registerkarte ist im Teilestruktur-Browser verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter
Locator-Definitionen auf der Registerkarte "Locators" verwalten.
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Die Aktion Im Architektur-Editor öffnen und die Registerkarte Locators sind nur verfügbar, wenn die Einstellung Konfigurierbare Modulunterstützung aktiviert ist.
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Nachdem Sie die Positionierungsarchitektur definiert haben, positioniert die Anwendung beim Anzeigen eines konfigurierten Produkts auf der Registerkarte Visualisierung automatisch die konfigurierbaren Module entsprechend der definierten Positionierungsarchitektur. Sie können das resultierende positionierte Produkt für die weitere Konstruktionsanalyse und die Downstream-Arbeit in einer CAD-Sitzung öffnen.
Workflow der dynamischen Positionierung
Das folgende Diagramm veranschaulicht den typischen Workflow für die dynamische Positionierung:
Terminologie
Nachfolgend finden Sie für die dynamische Positionierung verwendete Schlüsselbegriffe:
• Positionierungsarchitektur: Die Positionierungsarchitektur ist ein Graph, der durch Knoten und Konnektoren von konfigurierbaren Modul definiert wird, der die Konfigurationslogik erfasst und der beschreibt, wie Komponenten eines konfigurierbaren Produkts eingebaut werden.
• Schnittstelle: Eine Schnittstelle definiert eine Beziehung, die zum Einbauen von konfigurierbaren Kind-Modulen in konfigurierbare Eltern-Module verwendet werden kann, die innerhalb der Positionierungsarchitektur definiert sind. Zugewiesene Ausdrücke werden verwendet, um die Locator auszuwählen, die beim Erstellen eines konfigurierten Produkts verwendet werden müssen.
• Locator: Ein Locator stellt eine konzeptionelle Position dar, die für ein konfigurierbares Modul definiert ist und die zum Einbauen konfigurierbarer Kind- und Eltern-Module verwendet wird. Locators werden für jede Modulvariante im konfigurierbaren Modul Koordinatensystemen zugeordnet. Diese Koordinatensysteme stammen aus der CAD-Konstruktion. Weitere Informationen finden Sie im
Creo View Hilfe-Center im Thema
Converting the Locator for the Platform Structure Visualization. Durch das Festlegen dieser Zuordnung zwischen dem Locator des konfigurierbaren Moduls und dem Koordinatensystem in jeder Modulvariante kann
Windchill die Positionierungsarchitektur dazu verwendet werden, die Position für jede Modulvariante so zu berechnen, dass die Modulvarianten austauschbar sind.
Weitere Informationen zu den Schlüsselbegriffen im Zusammenhang mit Optionen und Varianten finden Sie unter
In Optionen und Varianten verwendete Terminologie.
Ein Beispiel für ein konfigurierbares Produkt, z.B. ein LKW, der ein für mehrere Längen konfiguriertes Chassis und einen mit mehreren Lösungen konfigurierten Kraftstofftank enthält, der an mehreren Positionen am Chassis eingebaut werden kann.
Der Einbaupunkt zwischen dem Chassis und dem Kraftstofftank wird durch eine Schnittstelle dargestellt.
Die Schnittstelle verwendet Locators, um zu beschreiben, wo der Kraftstofftank eingebaut werden kann. In dem Beispiel unten kann der Kraftstofftank links oder rechts montiert sowie in den Positionen "Driver Front", "Driver Mid" oder "Driver Rear" auf dem Chassis positioniert werden. Die Auswahl der zu verwendenden Positionen erfolgt durch Zuweisen von Ausdrücken zu den Locators.
Die Locators werden den in den Konstruktionen für jedes Chassis und jede Kraftstofftank-Option vorhandenen Koordinatensystemen zugeordnet:
Wenn Sie ein konfiguriertes Produkt auf der Registerkarte Visualisierung anzeigen, können Sie jetzt die Positionierung des Kraftstofftanks anzeigen, die basierend auf der Positionierungsarchitektur berechnet wurde: