Optimale Vorgehensweise für die Verwendung mehrerer Teilestrukturfilter
Optionen-, Konfigurationsspezifikations- und spezialisierte Filter können zusammen verwendet werden, um eine Produktstruktur anzuzeigen, die nur die für die auszuführende Aufgabe relevanten Teile enthält. Sie können diese Filter in beliebiger Reihenfolge festlegen. Es ist jedoch wichtig, die Bedeutung jedes Filters, die Reihenfolge, in der diese angewendet werden sollen, und die Auswirkungen auf die angezeigte Teilestruktur zu verstehen. Die optimale Vorgehensweise zum Filtern sieht folgendermaßen aus:
• Zum Anzeigen einer bestimmten Produktvariante werden Optionsfilter verwendet.
• Zum Anzeigen der gewünschten Arbeitsproduktkonfiguration (Teileversionen) wird ein Konfigurationsspezifikationsfilter verwendet.
• Zum Isolieren einer Untermenge von Teilen, die einen bestimmten Konstruktionskontext darstellen, werden spezialisierte Filter verwendet.
Empfohlene Filterreihenfolge
Das folgende Flussdiagramm und der folgende ausführliche Anwendungsfall veranschaulichen, wie mehrere Filter zusammenarbeiten.
Zu Beginn wird eine konfigurierbare Teilestruktur nach den gewünschten Optionen gefiltert. Nachdem für alle Optionen eine Auswahl getroffen wurde, erhalten Sie eine Standardteilestruktur für eine bestimmte Produktvariante.
Anschließend wird ein Konfigurationsspezifikationsfilter verwendet, um die Teileversionen für die ausgewählten optionalen Module auszuwählen. Beispielsweise kann ein Benutzer alle neuesten Teileversionen mit dem Lebenszyklusstatus "Wird bearbeitet" oder "Freigegeben" anzeigen. Die Konfigurationsspezifikation gibt die übereinstimmenden Teileversionen für die gesamte Baugruppenkonfiguration aus.
Abschließend werden spezialisierte räumliche Filter und Attributfilter verwendet, um die Baugruppenkonfiguration auf jene Teile zu beschränken, die für die durchgeführte Aufgabe relevant sind. Die aufgabenspezifische Struktur wird oft auch als Konstruktionskontext bezeichnet.
In der optionalen Teilestruktur eines Autos können beispielsweise mehrere Filter verwendet werden. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Die Antriebsoption für ein bestimmtes Automodell bietet Wahlmöglichkeiten für Motor und Getriebe. Einem Konstruktionsingenieur wurde die Aufgabe zugewiesen, ausgewählte Komponenten in der Luftfilterbaugruppe für den optionalen 8-Zylinder-Motor zu ändern. Diese Aufgabe wirkt sich nur auf bestimmte Teile im Lufteinlasssystem aus. Der Konstrukteur nutzt die folgenden Teilestrukturfilter, um nur die Teile anzuzeigen, die für die Aufgabe relevant sind:
Schritt 1 – Optionenfilter
Der Konstrukteur öffnet die Teilestruktur für die konfigurierbare Antriebsbaugruppe innerhalb der übergeordneten Produktstruktur des Autos und wählt die Option für den 8-Zylinder-Motor und das Getriebe aus. In der folgenden Abbildung werden der Motor und die Antriebsbaugruppe nach Anwendung des Optionenfilters dargestellt:
Schritt 2 – Konfigurationsspezifikation
Der Konstrukteur arbeitet bei einer Reihe von Motorkonstruktionsprojekten mit anderen Personen zusammen. Für ihn ist wichtig, dass er alle neuesten Änderungen der anderen Mitarbeiter zusammen mit den Teilen sieht, die er selbst ändert. Außerdem muss der Konstrukteur die Teile im Lufteinlasssystem sehen, die sich in der Nähe des Luftfilters befinden und unverändert bleiben, damit die neue Konstruktion diese vorhandenen Teile nicht beeinträchtigt. Der Konstrukteur legt einen Konfigurationsspezifikationsfilter fest, durch den die neusten Teileversionen mit dem Lebenszyklusstatus "Wird bearbeitet" (in dem Änderungen vorgenommen werden) und die neuesten Teileversionen mit dem Lebenszyklusstatus "Freigegeben" (in dem keine Änderungen vorgenommen werden) angezeigt werden.
Schritt 3 – Spezialisierte Filter
Die Bearbeitung der Komponenten des Lufteinlasssystems ist für den Konstrukteur schwierig, wenn gleichzeitig alle anderen Motor- und Getriebeteile angezeigt werden. Der Konstrukteur kann einen räumlichen Filter nutzen, um die Teilestruktur einzuschränken und das Getriebe sowie die Antriebswelle auszublenden. Hierzu wählt der Konstrukteur den Motorblock in der Teilestruktur aus und definiert einen Umgebungsfilter, um nur die dem Motor zugeordneten Teile anzuzeigen. Der Umgebungsfilter gibt alle Teile mit Geometrie zurück, die einen Rahmen um den Motorblock und eine angegebene Umgebungsentfernung von 0,5 Metern schneidet.
Nachdem Anwendung des Umgebungsfilters werden nur die Motorteile angezeigt. Die Teilestruktur enthält jedoch deutlich mehr Teile, als der Konstrukteur für die Aufgabe benötigt.
Das Lufteinlasssystem umfasst die Luftfilterbaugruppe und die Ansaugstutzen. Diese Teile werden mit einem angepassten Attribut namens "System" mit dem Wert "Lufteinlass" beschriftet. Der Konstrukteur fügt einen Attributfilter hinzu, um nur die Teile anzuzeigen, deren Attribut "System" auf "Lufteinlass" festgelegt ist. Die nach Anwendung des Attributfilters verbleibenden Teile sind unten dargestellt:
Jetzt kann der Konstrukteur einen CAD-Workspace mit den angezeigten Komponenten öffnen. Durch die spezialisierten Filter wurde die Motor- und Antriebsmodulkonfiguration auf eine Untermenge der Teile reduziert, die für die Aufgabe des Konstrukteurs relevant sind.
Die Kombination von Filtern kann benannt und für die spätere Verwendung sowie zur gemeinsamen Nutzung mit anderen Mitgliedern des Entwicklungsteams im System gespeichert werden. Weitere Informationen finden Sie unter
Strukturfilter speichern und wiederverwenden.