In einer technischen Zeichnung stimmen die tatsächlichen Längen von Linien meist mit der abgebildeten Länge auf der Zeichnung überein. Eine Linie von 100 mm Länge wird also bei einem Zeichnungsmaßstab von 1:1 mit einer Länge von 100 mm dargestellt.

 

In der Isometrie sieht man praktisch keine Linie in der Vorderansicht. Stattdessen werden die Linien, wie beschrieben, in perspektivischen Winkeln dargestellt. Sobald man jedoch nicht mehr gerade auf eine Linie schaut, sieht man nur noch eine perspektivisch verkürzte Darstellung (siehe Abbildung auf der vorherigen Seite). Der Grad der Verkürzung ist abhängig von der Lage der Linie im Raum. In Richtung der Hauptachsen beträgt die Verkürzung gleichmäßig 81 %. Das bedeutet, dass z. B. ein Würfel mit einer Kantenlänge von 100 mm in der Isometrie mit Linien dargestellt wird, die nur 81 mm lang sind (siehe Abbildung auf der nächsten Seite).

Solange Sie in den Hauptachsen zeichnen, sind also grob gesagt alle Maße mal 0,81 zu rechnen. Das Problem ist, dass auf diese Weise fast immer krumme Maße entstehen, die auch noch ausgerechnet werden müssen. Man kann natürlich auch ohne diese Verkürzung zeichnen. Es werden dann die Originalmaße aus der technischen Zeichnung auf die isometrische Zeichnung übertragen. Die fertige Zeichnung ist dann größer als eine echte 1:1-Isometrie, doch die Arbeit wird wesentlich erleichtert. Der Größenunterschied beträgt genau 19 %, um die die verkürzte Version kleiner ist als die unverkürzte, wie dargestellt.

Arbortext IsoDraw bietet Ihnen zwei Möglichkeiten, um die isometrische Verkürzung in der Zeichnung zu berücksichtigen.

Zum einen können Sie das Programm so einstellen, dass Arbortext IsoDraw die Verkürzung beim Zeichnen berücksichtigt. Sie zeichnen z. B. eine Linie von 100 mm Länge. Die dynamische Bemaßung beim Zeichnen der Linie zeigt auch 100 mm an. Tatsächlich ist die Linie aber nur 81 mm lang.

Wenn die Verkürzungsfunktion ausgeschaltet ist, zeichnen Sie ohne Verkürzung. Ist für die Zeichnung aber doch die Version mit Verkürzung gewünscht, skalieren Sie die Zeichnung am Schluss einfach mit dem Faktor 81 %.