Beispiel: Lastpfade für vorvernetzte Komponenten erzeugen
Das Erzeugen von Kontakten für die Übertragung von Lasten an vorvernetzten Komponenten innerhalb eines hierarchischen Netzes lässt sich am einfachsten durch eine Betrachtung der entsprechenden Arbeitsschritte nachvollziehen. Das folgende Beispiel veranschaulicht diesen Prozess.
Sie müssen die Reihenfolge der folgenden Schritte beim Arbeiten mit Ihren eigenen Baugruppen nicht genau einhalten, sollten sich aber über die Auswirkungen der einzelnen Vorgänge im Klaren sein und sie im Rahmen Ihres eigenen Prozesses reproduzieren können. Verbindungen können Sie beispielsweise vor oder nach dem Erzeugen von Fixpunkten auf vorvernetzten Komponenten zur obersten Baugruppe hinzufügen. Sie müssen lediglich sicherstellen, dass die Fixpunkte vorhanden sind, bevor Sie die betreffende Komponente vernetzen.
Dieser Beispielprozess beginnt im Teilemodus, wenn es sich bei der vorvernetzten Komponente um ein Bauteil handelt. Handelt es sich jedoch bei der vorvernetzten Komponente um eine Unterbaugruppe, beginnt der Prozess im Baugruppenmodus.
1. Öffnen Sie das Bauteil oder die Unterbaugruppe. Das Bauteil oder die Unterbaugruppe sollte zu Beginn noch nicht vernetzt sein. Wenn eine Vernetzung vorhanden ist,
löschen Sie das Netz.
2. Erzeugen Sie Bezugspunkte an beliebigen Positionen, um Verbindungen zur obersten Baugruppe herzustellen.
Creo Simulate verwendet diese Bezugspunkte zur Bestimmung des Lastpfads. Die Verteilung und Platzierung der Bezugspunkte muss daher sorgfältig erfolgen.
3. Definieren Sie jeden Bezugspunkt als
Fixpunkt-Netzsteuerung, und vernetzen Sie das Modell dann. Durch das resultierende Netz entsteht an jedem Fixpunkt ein Knoten.
4. Öffnen Sie im Baugruppenmodus die oberste Baugruppe. Die in Schritt 3 vernetzte Komponente sollte zusammen mit dem dazugehörigen Netz angezeigt werden.
5. Verbinden Sie alle vorvernetzten Komponenten im Lastpfad mit der obersten Baugruppe, indem Sie Balken, Federn, Kontakte oder starre bzw. gewichtete Verbindungen erzeugen. Verwenden Sie für die vorvernetzten Komponenten einen der in Schritt 3 eingerichteten Fixpunkte. Für die oberen Komponenten verwenden Sie eine beliebige anwendbare Geometrie, etwa – wie in diesem Beispiel dargestellt – das Ende der Idealisierung oder Verbindung:
In diesem Beispiel verbindet eine Feder-Idealisierung den Fixpunkt 3 auf dem vernetzten Bauteil mit dem Bezugspunkt 10 auf dem unvernetzten Bauteil.
6. Vernetzen Sie die oberste Baugruppe. Wenn Mechanica Verbindungen mit bereits vorhandenen Netzen vorfindet, verwendet es die Fixpunkte als Elementknoten und leitet die Balken-, Feder- oder Kontaktverbindungen bzw. die starren oder gewichteten Verbindungen wie nachstehend abgebildet auf die vernetzten Knoten über:
Beachten Sie, dass das Netz des linken Bauteils an allen Fixpunkten entlang der Kante über Knoten verfügt, während die Elemente des linken und rechten Bauteils jeweils nur einen zusammenfallenden Knoten an der Position der Feder besitzen. An diesen beiden Knoten erfolgt die Übertragung der Last.
Das linke Netz ist ein
geerbtes Netz (ein bereits vorhandenes, an die oberste Baugruppe vererbtes Netz), während es sich sowohl beim rechten Netz als auch beim Federelement um Netzbestandteile der obersten Baugruppe handelt.
In leicht abgewandelter Form können mit diesem Prozess auch zwei vorvernetzte Komponenten miteinander verbunden werden. In diesem Fall müssen Sie zuerst die Verbindungsfixpunkte für beide Komponenten erzeugen, bevor Sie die jeweiligen Komponentennetze erzeugen. Sobald beide Komponenten über Netze verfügen, in denen die Fixpunkte berücksichtigt sind, können Sie die Verbindungen in der obersten Baugruppe miteinander vernetzen. In diesem Fall besteht das Baugruppennetz lediglich aus den Elementen, die als Verbindungsidealisierungen dienen.
Wenn Sie die vorstehend erläuterten Schritte und ihre Auswirkungen verstanden haben, können Sie sich einige
Techniken ansehen, die es Ihnen erlauben, bestimmte Resultate zu erzielen und besonderen Situationen zu begegnen.