Rohrverlegung und Rohrleitungssysteme
Rohrverlegung ist ein optionales Creo Parametric Modul auf der Registerkarte Anwendungen (Applications), nachdem Sie eine Baugruppe erzeugt oder geöffnet haben. Mit Rohrverlegung können Sie Rohrsysteme in 3D für Creo Parametric Baugruppen generieren. Rohrleitungssysteme können entweder im spezifikationsgesteuerten oder im nicht-spezifikationsgesteuerten Konstruktionsmodus erzeugt werden.
Ein typisches Rohrsystem besteht aus Rohrleitungen, Formstücken und Rohrzubehör.
• Eine Rohrleitung besteht aus Leitungssegmenten und Formstücken. Ein Leitungssegment kann aus einem oder mehreren aufeinander folgenden Teilstücken bestehen: aus geraden Rohrstücken mit Biegungen oder Gehrungsschnitten oder aus flexiblen Schläuchen zwischen den Formstücken. Pro/PIPING erzeugt eine Unterbrechung, wenn Sie ein Eckenformstück erzeugen oder ein internes Formstück in eine Rohrleitung einsetzen.
• Ein Formstück kann ein Teil oder eine Baugruppe sein.
• Apparaturen werden durch Baugruppenkomponenten mit vordefinierten Anschlüssen dargestellt; mit ihnen sind die Rohre verbunden.
Piping Arbeitsumgebung anpassen
Sie können Ihre Piping Arbeitsumgebung mit verschiedenen Werkzeugen an Ihre speziellen Anforderungen anpassen:
• Zum Erzeugen einer speziellen Version der Rohrleitungsbaugruppe, die nur die zum Rohrlegen benötigten Komponenten enthält, können Sie eine Vereinfachte Darstellung verwenden.
Mit vereinfachten Darstellungen können Sie die Zeit für das Regenerieren, Aufrufen und Darstellen verkürzen, wodurch ein effizienteres Arbeiten ermöglicht wird. In vereinfachten Darstellungen können Sie angeben, welche Bauteile einer Baugruppe das Programm in einer Sitzung aufrufen und darstellen soll und damit eine übersichtlichere Ansicht Ihres Modells erzeugen.
Mit dem Befehl Nach Regel (By Rule) können Sie bestimmte Rohrleitungskörper und Formstücke aus einer vereinfachten Darstellung ausschließen. Hierzu legen Sie einen Parameter fest, und anschließend blenden Sie alle Komponenten aus, die für diesen Parameter einen bestimmten Wert besitzen.
Sie können Baugruppen-KEs zwar nicht ausschließen, aber Sie können einfach alle Rohrverlegungs-KEs nach Typ auf einer Ebene platzieren.
• Mit den intelligenten Konstruktionsfunktionen können Sie einen gut strukturierten Entwurf erstellen, der spezielle Hilfsprogramme für die Erzeugung von Komponenten verwendet sowie Skelettmodelle, kopierte Geometrie- und Bezugsreferenzen beinhaltet.
• Mit der Referenzsteuerung und den Analyseprogrammen können Sie das komplexe Netz von Abhängigkeiten (Referenzen) einsehen und verwalten, das durch die Erzeugung von KEs in einem Entwurf entsteht.
• Mit den Einstellungen für die Darstellung und Umgebung können Sie für Komponenten in einer Baugruppe verschiedene Ansichtsmodi (Darstellungsmodi) einstellen. Sie können den Komponenten die Darstellungsmodi Drahtmodell, Verdeckte Kanten, Sichtbare Kanten, Schattiert oder Ausgeblendet zuweisen.
• Der Rohrleitungssystem-Baum bietet eine intuitive Darstellung eines Rohrleitungsprojekts auf Leitungsebene. Sie können die Darstellungsmodi "Zeigen/Ausblenden" oder "Mittellinie/Volumenkörper" und "Leitungen hervorheben" verwenden. Auf diese Darstellungsmodi greifen Sie über die vollständig anpassbare Rohrleitungsoberfläche zu.
Konstruktionsmodi in der Rohrverlegung
Mit Piping können Sie komplexe Rohrleitungssysteme basierend auf dem von Ihnen gewählten Konstruktionsmodus erzeugen. Der Rohrlegen-Konstruktionsmodus wird mit der Konfigurationsoption piping_design_method eingestellt. Die folgenden Konstruktionsmodi stehen zur Verfügung:
• Nicht spezifikationsgesteuert – Erzeugt Rohrleitungssysteme mit Hilfe von manuellen Aufgaben. Alle Leitungsdatensätze müssen manuell erzeugt und einer verlegten Rohrleitung zugeordnet werden. Alle Formteile müssen manuell eingefügt werden. Im nicht spezifikationsgesteuerten Konstruktionsmodus können keine projektspezifischen Daten zur Leitungsmodellierung verwendet werden. Darüber hinaus unterstützt dieser Konstruktionsmodus keine Kompatibilitätsprüfungen wie z.B. Erfassung von nicht übereinstimmenden Größen, Endtypen usw.
• Spezifikationsgesteuert – Erzeugt Rohrleitungssysteme basierend auf einer vordefinierten Spezifikationsdatenbank. Die Platzierung von Formstücken, Änderungen an Rohrleitungen und Konstruktionsregelprüfungen werden automatisch ausgeführt. Beachten Sie, dass Sie die Projektdatendateien für die Spezifikationsdatenbank einrichten müssen, um spezifikationsgesteuerte Rohrleitungssysteme modellieren zu können.
• Benutzerdefiniert (User-Driven) – Ermöglicht Ihnen den Wechsel zwischen dem nicht spezifikationsgesteuerten Modus und dem spezifikationsgesteuerten Modus. Zudem können Sie die Leitungsbaugruppen während der Konstruktion jederzeit konvertieren. Aktivieren oder deaktivieren Sie die Option Spezifikationsgesteuert (Spec Driven) in der Gruppe Setup (Setup), um den Rohrverlegungskonstruktionsmodus für das Projekt einzustellen und die Rohrleitungsbaugruppen für den ausgewählten Modus zu konvertieren.
So greifen Sie auf die Konstruktionsmodi der Rohrverlegung zu
1. Konfigurieren Sie die Creo Parametric Sitzung für den spezifikationsgesteuerten, nicht spezifikationsgesteuerten oder benutzergesteuerten Rohrverlegungs-Konstruktionsmodus.
2. Erzeugen oder öffnen Sie eine Rohrleitungsbaugruppe.
3. Wählen Sie die Befehlsfolge > . Die Registerkarte Rohrverlegung (Piping) wird geöffnet. Wenn Sie den benutzergesteuerten Modus verwenden, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Spezifikationsgesteuert (Spec Driven) in der Gruppe Setup (Setup), um auf den spezifikationsgesteuerten Konstruktionsmodus zuzugreifen. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Spezifikationsgesteuert (Spec Driven), um auf den nicht spezifikationsgesteuerten Konstruktionsmodus zuzugreifen.