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Creo NC Konzepte
Konstruktionsmodelle
Das Creo Konstruktionsmodell, das das fertige Produkt darstellt, dient als Basis für alle Fertigungsoperationen. KEs, Flächen und Kanten werden im Konstruktionsmodell als Referenz für jeden Werkzeugweg ausgewählt. Durch Referenzieren der Geometrie des Konstruktionsmodells wird eine parametrische Beziehung zwischen Konstruktionsmodell und Werkstück festgelegt. Diese Verbindung bewirkt, dass bei einer Änderung des Konstruktionsmodells auch alle entsprechenden Fertigungsoperationen aktualisiert werden, so dass die Änderung deutlich wird.
Bauteile, Baugruppen und Blechteile können als Konstruktionsmodelle benutzt werden.
Die folgende Abbildung zeigt als Beispiel eines Konstruktionsmodells ein Ventilgehäuse.
1. Zu bohrende Löcher
2. Zu fräsende Flächen
Werkstück
Das Werkstück stellt das Rohmaterial dar, das bearbeitet werden soll. Seine Verwendung in Creo NC ist optional. Die Verwendung eines Werkstücks hat die folgenden Vorteile:
Automatische Definition von Bearbeitungsumfängen bei der Erzeugung von NC-Folgen.
Dynamische Simulation der Materialentfernung und Hinterschnittkontrolle.
Prozessdokumentation durch Festhalten der Werte des abgetragenen Materials.
Das Werkstück kann jede Form von Rohmaterial darstellen; Stangen- und Stabmaterial oder z.B. ein Gussstück. Es kann einfach erstellt werden, indem das Konstruktionsmodell kopiert wird und die Maße geändert werden oder KEs gelöscht oder unterdrückt werden, um das reale Werkstück zu repräsentieren.
Die folgende Abbildung zeigt das Konstruktionsmodell eines Gussstücks.
1. Entfernte Bohrungen – nicht im Guss enthalten
2. Bemaßungen vergrößert, um eine Materialentfernung zu ermöglichen
3. Bemaßungen verkleinert, um eine Materialentfernung zu ermöglichen
Verfügen Sie über eine ASSEMBLY Lizenz, kann das Werkstück auch direkt im Fertigungsmodus durch Referenzieren von Geometrie des Konstruktionsmodells erzeugt werden.
Als Creo Bauteil kann das Werkstück wie jedes andere bearbeitet werden: Es kann als Variante einer Teilefamilie vorhanden sein und geändert oder umdefiniert werden.
Fertigungsmodell
Ein gewöhnliches Fertigungsmodell besteht aus einem Konstruktionsmodell (das auch "Referenzmodell" genannt wird, da es als Referenz zur Erzeugung von NC-Folgen dient) und einem Werkstück, die eingebaut werden. Während der Fertigungsprozess entwickelt wird, kann die Simulation der Materialentfernung am Werkstück durchgeführt werden. Im Allgemeinen sollte die Geometrie des Werkstücks am Ende des Fertigungsprozesses mit der Geometrie des Konstruktionsmodells übereinstimmen. Die Materialentfernung ist jedoch ein optionaler Schritt. Die folgende Illustration zeigt ein Fertigungsmodell, wobei das Referenzteil (schwarz dargestellt) innerhalb des Werkstücks (grün dargestellt) eingebaut ist.
Wenn Sie keine Simulation der Materialentfernung wollen, müssen Sie auch keine Geometrie für das Werkstück definieren. Daher ist die Mindestkonfiguration einer Fertigungsbaugruppe ein Referenzmodell.
Je nach Fertigungsanforderungen kann das Fertigungsmodell eine Baugruppe beliebiger Komplexität sein und eine beliebige Anzahl von unabhängigen Referenzmodellen und Werkstücken enthalten. Es kann auch andere Komponenten enthalten, die Teil der Fertigungsbaugruppe sind, aber keinen direkten Einfluss auf den Prozess der Materialentfernung haben (z.B. Drehtische oder Spannpratzen).
Das vollständige Fertigungsmodell besteht gewöhnlich aus den folgenden getrennten Dateien:
dem Fertigungsmodell: fertigungsname.asm
dem Referenmodell: dateiname.prt
dem Werkstück (optional): dateiname.prt
Bei einer komplexeren Baugruppenkonfiguration können auch zusätzliche Teile- und Baugruppendateien in das Fertigungsmodell aufgenommen werden. Die Konfiguration des Fertigungsmodells wird im Modellbaum dargestellt.
Bauteil- und Baugruppenbearbeitung
In früheren Versionen von Creo NC konnten zwei separate Typen von Fertigungsmodellen erzeugt werden:
Teilbearbeitung (Part machining) – Geht von der Annahme aus, dass das Fertigungsmodell ein Referenzteil und ein Werkstück (auch ein Teil) enthält.
Baugruppenbearbeitung (Assembly machining) – Macht keine Annahmen über die Konfiguration des Fertigungsmodells. Das Fertigungsmodell kann eine Baugruppe beliebiger Komplexität sein.
Zurzeit basieren alle Operation in Creo NC auf Baugruppenbearbeitung. Sie können jedoch in früheren Versionen erzeugte Legacy-Teilbearbeitungsmodelle abrufen und mit ihnen arbeiten. Bestimmte Bearbeitungstechniken sind bei der Teilbearbeitung etwas anders. Auf diese Unterschiede wird in den jeweiligen Abschnitten der Dokumentation verwiesen.
Der Hauptunterschied zwischen Teil- und Baugruppenbearbeitung besteht darin, dass in der Teilbearbeitung alle Komponenten des Fertigungsprozesse (Operationen, Arbeitszellen oder NC-Folgen) KEs sind, die zum Werkstück gehören. In der Baugruppenbearbeitung sind dies dagegen Baugruppen-KEs, die der Fertigungsbaugruppe angehören.