Hinweise zu DIN ISO-Standardreferenzen
Damit die Konstruktionen korrekt interpretiert werden können, ist es wichtig, dass die Konstruktionsdaten Referenzen zu den anwendbaren Standards enthalten. Für Konstruktionen, die auf der deutschen Ausgabe des ISO GPS-Standards (
Geometrische Produktspezifikation) basieren, sind möglicherweise die folgenden Standardreferenzen erforderlich. Die spezifische Revision jedes Standards hängt von der ausgewählten Revision des primären ISO GPS-Standards (ISO 1101) ab.
• DIN EN ISO 1101 – Dies ist der primäre ISO GPS-Standard (deutsche Ausgabe). Er ruft
geometrische Toleranzen und eine Reihe zugehöriger ISO GPS- und Zeichnungsstandards auf.
• DIN ISO 2768-1 – Ruft allgemeine Längen- und Winkeltoleranzen auf.
◦ Die Toleranzklasse für allgemeine Linear- und Winkeltoleranzen (f, m, c oder v) kann angegeben werden.
• DIN EN ISO 22081 – Ruft Toleranzen für Längen- und Winkel-KEs der Größen- und Profiltoleranz auf, wenn sie nicht einzeln angegeben werden.
• DIN ISO 16792 – Ruft den Standard für Verfahren der digitalen Produktdefinition auf.
• DIN EN ISO 286 – Erforderlich, wenn das Konstruktionsmodell tabellengesteuerte Toleranzen enthält; ruft das ISO-Toleranzsystem für Längenmaße auf.
• DIN EN ISO 10579 – Erforderlich für nicht starre Teile.
Darüber hinaus ist eine Notation erforderlich, die die Maßeinheiten für das
Modell angibt.
DIN-Standards werden unten aufgeführt; hierbei steht # für die Standardnummer und JJJJ-MM für das Veröffentlichungsdatum.
• DIN #:JJJJ-MM wird für deutsche Standards mit hauptsächlich inländischer Bedeutung verwendet oder solche, die als erster Schritt in Richtung des internationalen Status konzipiert sind.
• DIN EN #:JJJJ-MM wird für die deutsche Ausgabe von europäischen Standards verwendet.
• DIN ISO #:JJJJ-MM wird für die deutsche Ausgabe von ISO-Standards verwendet.
• DIN EN ISO #:JJJJ-MM wird verwendet, wenn der Standard auch als europäischer Standard übernommen wurde.
Was häufig zu Verwirrungen führt ist die Frage, welche ISO-Standards für das
Konstruktionsmodell gelten, und welche Versionen der einzelnen anwendbaren Standards die richtigen sind. Ursache hierfür sind Probleme mit der Art und Weise, wie ISO-Standards entwickelt werden:
• ISO-Standards sind kurze, einzelne Dokumente.
• Die Versionen von ISO-Standards werden nicht synchronisiert.
ISO-Standards sind in viele Einzelthemen-Standards unterteilt. Ein unabhängiger ISO-Standard befasst sich mit dem Profil, ein anderer behandelt Lagetoleranzen, ein weiterer Bezüge usw. Das Ergebnis ist eine Sammlung von kleinen Standards, die synchronisiert werden müssen, um in der Industrie von Nutzen zu sein. Es ist jedoch sehr schwierig, dafür zu sorgen, alle diese einzelnen ISO-Standards immer synchron sind. Wenn sich ein Standard ändert, kann er Ausdrücke definieren, verwenden oder ersetzen, die auch in einem anderen ISO-Standard verwendet werden. Um die Situation noch weiter zu verkomplizieren, referenzieren Standards andere Standards, die zurückgezogen wurden. Der Benutzer kann deshalb nicht genau feststellen, welche Standards tatsächlich für das Konstruktionsmodell gelten.
In den Standards selbst ist die vage Angabe der anwendbaren Standards zulässig. In manchen Fällen muss ein Standard direkt im Konstruktionsmodell angegeben werden (z.B. ISO 8015). In anderen Fällen werden Standards durch einen anderen Standard aufgerufen, der im Konstruktionsmodell angegeben ist (z.B. wird ISO 3040 von ISO 128-24 aufgerufen, der von ISO 1101 aufgerufen wird; dieser wiederum wird durch den im Konstruktionsmodell angegebenen Standard ISO 8015 aufgerufen).
Die Unklarheit hinsichtlich der anwendbaren ISO-Standards ist eine der Hauptquellen für Verwirrung und Risiken. Aus diesem Grund generiert GD&T Advisor automatisch Notationen im Konstruktionsmodell, die den Standard und dessen Revisionsdatum angeben, der bzw. das vom Konstruktionsmodell aufgerufen wird.