Richtlinien für Zentrifugallasten
• Zentrifugallasten sind Körperlasten, die im nativen Modus und im FEM-Modus von Structure verfügbar sind. Sie simulieren die Rotation eines starren Körpers in Ihrem Modell. Bei der Definition einer Zentrifugallast können Sie die Winkelgeschwindigkeit bzw. die Winkelbeschleunigung angeben. Für jede dieser Lastgrößen müssen Sie die Komponenten, zwei Richtungspunkte und den Betrag oder den Richtungsvektor und den Betrag definieren. Die resultierende Körperlasten wirken in Richtungen, die den Richtungen der zentripetalen und tangentialen Beschleunigung entgegengesetzt sind.
• Bei Modellen vom Typ 2D-Achsensymmetrie geben Sie keine Richtung für die Winkelgeschwindigkeit an, weil die Rotationsachse immer die y-Achse des referenzierten Koordinatensystems des Modells vom Typ 2D-Achsensymmetrie ist. Sie müssen nur den Betrag der Winkelgeschwindigkeit angeben. Bei Modellen vom Typ 2D-Achsensymmetrie ist keine Winkelbeschleunigung verfügbar.
• Bei Modellen vom Typ "2D Ebener Dehnungszustand" (2D Plane Strain) und "2D Ebener Spannungszustand" (2D Plain Stress) ist nur die Option Richt-Pkte und -Betrag (Dir Points & Mag) verfügbar. Füllen Sie die Felder Von (From) und Betrag (Magnitude) aus. Die Rotationsachse und der Winkelbeschleunigungsvektor verlaufen durch diese Achsposition und sind senkrecht zu der xy-Ebene des GKS. Die Software bestimmt anhand der Rechte-Hand-Regel die Richtung der Rotation um die Achse und die Richtung der Beschleunigung.
• Zur Festlegung der Rotationsrichtung wendet das Programm die Rechte-Hand-Regel an, d.h., es bestimmt das Vorzeichen der Geschwindigkeit.
• Pro Lastsatz können Sie nur eine Zentrifugallast definieren.
• Sie können keine resultierende Zentrifugallast überprüfen.
• Wenn Sie eine Modalanalyse mit Vorspannung für ein Modell mit einer Zentrifugallast durchführen, berechnet Creo Simulate geänderte Schwingungsmoden, um die Auswirkungen der Relativbewegungen am Umfang des Modells zu berücksichtigen. Hierbei handelt es sich um einen Effekt, der auch als Drehdämpfung bekannt ist.
• Wenn Sie mehrere Lastsätze für eine Analyse auswählen und eine Lastsatzskalierung angeben, wenn Sie die Analyseergebnisse anzeigen, werden alle Lasten im Satz linear skaliert – selbst die Zentrifugallasten. Wenn Sie beispielsweise eine Zentrifugallast skalieren möchten, um eine Verdoppelung der Winkelgeschwindigkeit wiederzugeben, sollten Sie den Lastsatz um den Faktor vier skalieren, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass eine Zentrifugallast vom Quadrat der Winkelgeschwindigkeit abhängt. Wenn andere Lasten im Satz enthalten sind, sollten Sie die Zentrifugallast in einem eigenen Satz isolieren, damit Sie sie
unabhängig skalieren können.
• Bei Analysen starker Verformungen, die Zentrifugallasten enthalten, skalieren die Ergebnisse die Kraftlast, nicht aber Geschwindigkeit und Beschleunigung. Die Auswirkungen dieser Tatsache werden deutlich, wenn Sie die Ergebnisse einer Analyse, die eine Zentrifugallast enthält, mit denen einer Analyse, die eine skalierte Version derselben Last enthält, vergleichen. Auf linearer Ebene ist die Skalierung der Ergebnisse korrekt, auf nichtlinearer Ebene können die Ergebnisse ungenau sein.