Allgemeine Einführung: Konstruktionsmodelle
Ein Form- oder Spritzgussmodell stellt in der Regel die endgültige Version eines Produkts in den Augen des Konstrukteurs dar. Normalerweise enthält die Konstruktionsteil-Geometrie alle erforderlichen Elemente, die für die Funktion des Produkts erforderlich sind. Die Elemente für das Spritzguss- oder Gussverfahren sind für gewöhnlich nicht enthalten. In der Regel ist das Konstruktionsteil nicht geschrumpft und enthält nicht alle erforderlichen Verrundungen und Schrägen. Dafür kann es aber Geometrie-Elemente enthalten, die die Bearbeitung nach dem Guss erfordern.
Die Konstruktionsteil-Geometrie ist eine Quelle für die Referenzbauteil-Geometrie von Spritzguss- oder Gussteilen. Die Beziehung zwischen dem Konstruktionsteil und dem Referenzteil ist abhängig von der Methode, die zur Erzeugung des Referenzteils gewählt wurde.
Beim Einbau eines Referenzteils können Sie alle Geometrie- und KE-Informationen vom Konstruktionsteil auf das Referenzteil vererben. Die Vererbung ermöglicht die assoziative Übertragung von Geometrie- und KE-Daten in einer Richtung von einem Konstruktionsteil zu einem Referenzteil. Bei einem Vererbungs-KE sind Geometrie und Daten zunächst identisch mit dem Teil, von dem es abgeleitet wird. Sie können die Geometrie- und KE-Daten angeben, die Sie für das vererbte KE ändern möchten, ohne das Originalteil zu ändern. Die Vererbung bietet mehr Freiheit beim Ändern des Referenzteils, ohne das Konstruktionsteil zu ändern.
Sie können auch die Konstruktionsteil-Geometrie in das Referenzteil kopieren (Zusammenführen mit Referenz). In diesem Fall werden nur die Geometrie und die Folien aus dem Konstruktionsteil kopiert. Sie können für das Referenzteil Schwindung anwenden, 2D-Elemente oder Rundungen und andere KEs erzeugen. Keine dieser Änderungen wirkt sich auf das Konstruktionsmodell aus. Alle Veränderungen im Konstruktionsmodell hingegen wirken sich automatisch auf das Referenzteil aus.
Alternativ können sie ein Konstruktionsteil als Spritzguss- oder Guss-Referenzteil ausweisen. In diesem Fall handelt es sich um die gleichen Modelle.
Durch die Verwendung der Geometrie eines Referenzmodells entsteht in allen Fällen eine parametrische Beziehung zwischen dem Konstruktionsmodell und den Spritzguss- bzw. Gusskomponenten. Durch diese Beziehung werden bei jeder Änderung des Konstruktionsmodells alle zugeordneten Spritzguss- bzw. Gusskomponenten entsprechend aktualisiert.