Dialogfenster Bohrstrategie (Drilling Strategy)
Der Abschnitt "Methode für Bohren/Senken/Reiben" (Holemaking Method) im Dialogfenster Bohrstrategie (Drilling Strategy) enthält die folgenden Optionen:
Zyklustyp (Cycle Type)
• Bohren (Drill) – Dient zum Bohren eines Lochs. Abhängig von der aktivierten Option unter Zyklusmodifikator (Cycle Modifier) wird die folgende Anweisung in die NC-Datei ausgegeben:
◦ Standard — CYCLE / DRILL
◦ Tief (Deep) – CYCLE / DEEP
◦ Spänebrechen (Break Chip) – CYCLE / BRKCHP
◦ Mehrstufenbohren (Web) – CYCLE / THRU (für mehrere Platten)
• Gewindebohrer (Tap) – Dient zum Gewindebohren. Expert Machinist unterstützt die Gewindeausgabe nach ISO-Norm. Die Anweisung CYCLE / TAP wird in die NC-Datei ausgegeben.
• Reiben (Ream) – Erzeugt eine Bohrung mit hoher Oberflächengüte. Die Anweisung CYCLE / REAM wird in die NC-Datei ausgegeben.
• Bohrung (Bore) – Dient zur Erzeugung eines geschlichteten Bohrungsdurchmessers mit hoher Genauigkeit. Die Anweisung CYCLE / BORE wird in die NC-Datei ausgegeben.
• Stirnsenken (Spotface) — Bohrt mit optionaler Verweilzeit bei Erreichen der Endtiefe, um eine saubere Oberfläche auf dem Boden der Bohrung sicherzustellen. Die Anweisung CYCLE / FACE wird in die NC-Datei ausgegeben.
• Kegelsenken (Countersink) – Bohrt eine Fase für eine Senkschraube. Die Anweisung CYCLE / CSINK wird in die NC-Datei ausgegeben. Wählen Sie eine der folgenden Optionen unter Zyklusmodifikator (Cycle Modifier):
◦ Kegelsenken (Countersink) — Geben Sie den gewünschten Durchmesser in das Textfeld Kegelsenken (Countersink) ein. Der Kegelsenkerdurchmesser entspricht dem Enddurchmesser der Bohrung nach dem Bohren, gemessen auf der Oberseite der Fase. Der Werkzeugparameter SPITZEN_WINKEL legt den Fasenwinkel fest.
◦ Kanten brechen (Edge Break) — Geben Sie den gewünschten Wert in das Textfeld Kanten brechen (Edge Break) ein. Der Werkzeugparameter SPITZEN_WINKEL legt den Fasenwinkel fest.
◦ Automatische Fase (Auto Chamfer) — Mit dieser Option lassen Sie alle Fasen ermitteln, deren Winkel dem SPITZEN_WINKEL des aktuellen Werkzeugs entspricht; darüber hinaus werden die notwendigen Berechnungen für die Bohrung auf der Grundlage der Fasengeometrie vorgenommen.
Zyklustiefe (Cycle Depth)
Mit diesen Optionen wird die Bohrtiefe definiert:
• Automatisch (Auto) – Die Bohrtiefe wird automatisch durch Referenzieren der Bohrungsgeometrie ermittelt. Ist die gewählte Achse mehreren koaxialen Bohrungs-KEs zugeordnet, wird die maximale Tiefe gewählt, solange das Werkzeug in den Bohrungsdurchmesser passt (siehe nachstehende Abbildung).
• Durch alle (Thru All) — Durchgangsbohrung durch den gesamten Rohling hindurch erstellen. Falls Sie eine Durchbruchlänge in der Registerkarte Schnittsteuerung (Cut Control) des Dialogfensters Bohreigenschaften (Drilling Properties) festgelegt haben, wird dieser Wert bei der Berechnung der Tiefe berücksichtigt.
• Konstant (Constant) — Bis zur angegebenen Tiefe bohren. Geben Sie die gewünschte Bohrtiefe in das entsprechende Textfeld ein.
Gemessene Tiefe (Measured Depth)
Mit diesen Optionen wird das Verfahren zur Messung der Bohrtiefe relativ zum Werkzeug definiert:
• Werkzeugflanke (Tool Shoulder) — Die Bohrtiefe wird relativ zur Flanke des Werkzeugs gemessen.
• Werkzeugspitze (Tool Tip) — Die Bohrtiefe wird relativ zur Spitze des Werkzeugs gemessen.
In der folgenden Abbildung zeigt das Bild auf der linken Seite eine Bohrung unter Verwendung von WkzgFlanke (Tool Shoulder), und das Bild auf der rechten Seite zeigt eine Bohrung unter Verwendung von Werkzeugspitze (Tool Tip). In beiden Bildern zeigt 1 den Umriss des gebohrten Lochs und 2 den Umriss des Werkzeugs auf endgültiger Bohrtiefe.
Versatzwert (Offset Value) — Geben Sie den Versatzwert für das Werkzeug ein.
Register — Geben Sie die Werkzeugversatz-Registernummer ein.
Bohrungsreihenfolge (Hole Order)
Mit diesen Optionen wird die Reihenfolge für die Bearbeitung der Bohrungen definiert:
• Kürzeste/r (Shortest) (Vorgabe) — Hiermit lassen Sie die Reihenfolge für die Bohrungen ermitteln, bei der der geringste Zeitbedarf für die Bearbeitungsbewegung vorliegt.
• Eine Richtung (One Direction) — Die Bohrungen werden relativ zum Programm-Nullpunkt-Koordinatensystem abgetastet. Hierbei wird die x-Koordinate inkrementiert und die y-Koordinate dekrementiert. In der folgenden Abbildung ist dieser Verfahrwegtyp im linken Bild gezeigt.
• Hin & her (Back & Forth) — Die Bohrungen werden relativ zum Programm-Nullpunkt-Koordinatensystem abgetastet. Hierbei wird die y-Koordinate inkrementiert, und in x-Richtung erfolgt eine Vor- und Zurückbewegung. In der folgenden Illustration wird dieser Verfahrwegtyp im mittleren Bild gezeigt.
• Spiralförmig (Spiral) — Die Bohrungen werden im Uhrzeigersinn abgetastet, beginnend mit der Bohrung, die dem Programm-Nullpunkt-Koordinatensystem am nächsten liegt. In der folgenden Abbildung ist dieser Verfahrwegtyp im rechten Bild gezeigt.
Startbohrung (Start Hole) — Hiermit können Sie die erste zu bearbeitende Bohrung auswählen, falls Sie die Option Kürzeste/r (Shortest) oder Spiralförmig (Spiral) unter Bohrungsreihenfolge (Hole Order) festgelegt haben.
Mit der Schaltfläche Bohreigenschaften (Drilling Properties) öffnen Sie das Dialogfenster Bohreigenschaften (Drilling Properties), in dem Sie den Werkzeugweg auf untergeordneter Ebene steuern können (beispielsweise Spindel- und Kühlmittel-Anweisungen, Drehzahlen, Vorschübe, Abstände, Anfahren/Wegfahren, Schnittsteuerung). Mit den Optionen im Register Schnittsteuerung (Cut Control) passen Sie die Bohrtiefe an:
• Durchgangsbohrungen (Through Holes) — Tiefe für Durch-Bohrungen anpassen. Geben Sie den Wert in das Textfeld rechts ein.
• Sacklöcher (Blind Holes) — Tiefe für Sacklöcher anpassen. Geben Sie den Wert in das Textfeld rechts ein.
Der Abschnitt "Optionen" (Options) im Dialogfenster Bohrstrategie (Drilling Strategy) enthält die folgende Option:
Spannelementversatz verwenden (Use Fixture Offset) – Ermöglicht Ihnen das Speichern des Spannelementversatzes in einem Register der Maschine. Geben Sie den Spannelementversatz-Registerwert in das Textfeld rechts ein. Mit dieser Option werden die Anweisungen SET/OFSETL in die NC-Ausgabe aufgenommen.