1D- im Vergleich zu 2D- und 3D-Problemen
Mit EZ Tolerance Analysis können Sie eindimensionale (1D-) Stapelprobleme lösen, nicht jedoch die zwei- oder dreidimensionalen (2D- oder 3D-) Stapelprobleme. Wenn der definierte Stapel nicht eindimensional ist, wird jedoch in den meisten Fällen eine Warnung angezeigt.
Eindimensionale Probleme
• Bei einem 1D-Toleranzstapel-Problem sind der analysierte kritische Abstand und alle Bemaßungen, die zur Variation dieses Abstands beitragen, gleichgerichtet.
• Die lineare Variation der Flächen vor und zurück in Richtung des Stapels wird berücksichtigt.
• Die Winkelvariation der Flächen relativ zueinander wird nicht berücksichtigt, und die Auswirkungen dieser Variation werden größtenteils ignoriert; die Analyse bleibt eindimensional. Wenn jedoch erhebliche Unterschiede in der Größe der am Stapel beteiligten Flächen vorliegen, kann die Winkelvariation bei einigen der kleineren Flächen größere Auswirkungen auf die Kanten der größeren Flächen haben.
• Wenn größere Flächen der Orientierung der kleineren Flächen folgen, bewegen sie sich in Richtung der Analyse weiter vor und zurück, als die einfache Translation der Flächen zulassen würde. In diesen Fällen wird eine Warnmeldung angezeigt.
• Bei einem 1D-Problem ist die Sensitivität des gesamten Stapelabstands für jede beitragende Standardbemaßung in der Regel 1.0 oder -1.0. Die Sensitivität für Größenbemaßungen wie Durchmesser oder Breite kann 0.5 oder -0.5 betragen.
Bei einem 2D-Toleranzstapel-Problem werden der analysierte Abstand und alle Bemaßungen, die zur Variation dieses Abstands beitragen, in einer einzelnen Ebene dargestellt. Bei einem 3D-Toleranzstapel-Problem können Bemaßungen zur Variation in jeder Richtung beitragen. Bei beiden werden normalerweise komplexe trigonometrische Berechnungen durchgeführt, um die Sensitivität der Messung für jede Bemaßung in der Baugruppe zu bestimmen.
Defizite von 1D-Analysen
EZ Tolerance Analysis gibt eine Warnung aus, wenn es von Vorteil sein kann, die definierten 1D-Stapelprobleme mit einer 2D- oder 3D-Toleranzstapel-Methode auszuwerten. EZ Tolerance Analysis weist auf Szenarien hin, in denen die Rotationsvariation, die in der 1D-Methode nicht enthalten ist, durch die zulässigen Toleranzgrenzwerte möglicherweise wesentlich größere Auswirkungen hat als die entsprechende Translationsvariation derselben Fläche. Obwohl solche Effekte nicht in die Berechnungen einbezogen werden, werden Sie über solche Fälle benachrichtigt. Sie können dann den Schweregrad der Anforderung bewerten und bestimmen, ob weitere Untersuchungen mit einem 3D-Toleranzwerkzeug wie CETOL 6σ erforderlich sind.
Obwohl nicht alle derartigen Fälle erkannt werden, sind nachfolgend die Szenarien aufgeführt, in denen Benachrichtigungen angezeigt werden:
• Wenn die Flächen, die den kritischen Stapelabstand definieren, sich nicht überlappen.
• Wenn einige der Einbaubedingungen zwischen Teilen außerhalb der Abdeckung für die Flächen liegen, die für den kritischen Stapelabstand ausgewählt wurden.
• Wenn die Flächen, die die Teile aufeinander beschränken, deutlich kleiner sind als die Fläche, die an der Stapelabstandsdefinition beteiligt ist.
• Wenn ein Teil mit einem Muster aus zwei oder mehr Verbindungselementen angesetzt ist und die Messrichtung in der Ebene der gegenüberliegenden Flächen zu einer Fläche außerhalb des Musters liegt.
EZ Tolerance Analysis kennzeichnet möglicherweise Stapel, die eigentlich mit einer 1D-Methode modelliert werden können. Dies tritt am häufigsten auf, wenn mehrere äquivalente Einbaubedingungen zwischen Teilen in der Baugruppe vorhanden sind. Ein Beispiel hierfür wäre eine Welle, die an jedem Ende in ein Lager eingebaut ist, oder eine Buchse oder Leiterplatte, die mit mehreren Verbindungselementen an mehreren Abstandshalterungen befestigt ist. Diese Stapel werden gekennzeichnet, weil die 1D-Stapeldefinition die Erzeugung einer einzelnen Bemaßungsschleife durch die Teile umfasst und die anderen Bedingungen, die zur Stabilisierung des Teils in der Baugruppe beitragen, nicht in der Stapeldefinition enthalten sind. Das Kennzeichen ist eine Warnmeldung, dass die Beziehung zwischen den Teilen berücksichtigt und überlegt werden sollte, ob die Modellierung mit einem fortschrittlicheren Werkzeug wie CETOL 6σ erforderlich ist.