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Verrundungen ändern: Vorgehensweise und Einschränkungen
Einschränkungen beim Erkennung der Verrundungshierarchie
Beim Ändern von Verrundungen wird die Verrundungshierarchie der ausgewählten und betroffenen Verrundungen von Creo Elements/Direct Modeling erkannt. Nach einer Verrundungsunterdrückung erfolgt eine schrittweise Wiederherstellung der (geänderten) Verrundungen anhand der zuvor ermittelten Verrundungshierarchie. Wenn ein Verrundungsschritt nicht ausgeführt werden kann, wird eine Aufforderung zum Akzeptieren des Teilergebnisses in Creo Elements/Direct Modeling angezeigt. Nach dem Akzeptieren erfolgt in Creo Elements/Direct Modeling eine Rückmeldung über die nicht mehr erzeugbaren Verrundungen.
Wenn beim Ändern untergeordneter Verrundungen (Verrundungen unter einer anderen Verrundung) zusätzliche Kanten entstehen, können die zugehörigen übergeordneten Verrundungen möglicherweise nicht korrekt erzeugt werden. Dies führt zu einem Teilergebnis.
Lokale Änderungen
Durch sogenannte lokale Änderungen besteht die Möglichkeit, die Anzahl der betroffenen Verrundungen zu minimieren. Dies bedeutet, dass nur die direkt durch die Änderungen betroffenen Verrundungen unterdrückt bzw. neu erstellt werden. Es erfolgt also keine Einbeziehung aller mit den betroffenen Verrundungsflächen verbundenen Eckpunktregionen und Verrundungsfolgen. Dadurch ergibt sich in vielen Fällen eine erhebliche Reduzierung der zu ändernden Verrundungen. Diese lokalen Änderungen gelten sowohl bei direkten Verrundungsänderungen als auch bei Modelländerungen unter Verwendung der Funktion "Verrundung neu".
Die durch die Änderung betroffenen Verrundungen sind hervorgehoben (rechtes Bild)
Einschränkungen:
Verrundungen mit variablem Radius können nicht als Begrenzungen verwendet werden.
Verrundungen, die interne Formelemente (wie beispielsweise Erhebungen oder Vertiefungen) können nicht als Begrenzungen verwendet werden.
Lokale Änderungen können nicht zum ändern von nicht veränderbaren Verrundungen verwendet werden.
Benachbarte Flächen neu erstellen
Die Datenstruktur beim Verrunden ermöglicht es, benachbarte Flächen neu zu erstellen, um weitere Verrundungen zu entfernen oder zu ändern. Dabei wird die Fläche mit der ursprünglichen Verrundungsgrenze unter Berücksichtigung der Tangentendaten entlang dieser Verrundungsgrenze erzeugt. Dies ermöglicht das Wiederherstellen der meisten geometrischen Elemente (wie beispielsweise Ebenen, Zylinder und einfacher (gezogener) Freiformgeometrie. Im folgenden Beispiel erfolgte das Erstellen der roten Verrundungsflächen mit der Option "Übergang". Dabei wurden die ursprünglichen benachbarten Flächen der lilafarbenen Verrundungen entfernt. Wenn ein Entfernen der roten Verrundungen erforderlich sein sollte, müssen die benachbarten Flächen der lilafarbenen Verrundungen wieder neu erstellt werden. Andernfalls ist das Volumenmodell ungültig.
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Die neu erstellten Oberflächen werden als linear gezogene Oberflächen erzeugt. Sie können von der ursprünglichen Form des Modells abweichen.
Einschränkungen:
Es können nur benachbarte Flächen von noch vorhandenen Verrundungen neu erstellt werden.
Bei komplexen Oberflächen kann die Form der wiederhergestellten Oberflächen von der ursprünglichen Form abweichen.
Hierarchische Verrundungsunterdrückung (Verrundung neu)
Wenn bei vorhandenen Verrundungshierarchien benachbarte Flächen von Verrundungen entfernt wurden, ist beim Vornehmen von Verrundungen oder Modelländerungen wahrscheinlich eine hierarchische Verrundungsunterdrückung erforderlich. Dies bedeutet, dass das Entfernen der betreffenden Verrundungen in mehreren Schritten erfolgen muss, um die zuvor entfernten zugehörigen benachbarten Flächen wiederherstellen zu können. Diese hierarchischen Sequenzen sind transparent.
Die zweite Verrundungsfolge wurde (hierarchisch) über der ersten Verrundungsfolge vorgenommen.
Beim Ändern der untergeordneten Verrundungen (lila) oder beim Entfernen beider Verrundungen müssen die zuvor (cyan) entfernten zugehörigen benachbarten Flächen erst wiederhergestellt werden. Andernfalls ist eine Änderung der Verrundungen nicht möglich.
Im folgenden Beispiel ergibt das Versetzen der gelben Fläche automatisch die aufgeführten Bearbeitungsschritte:
1. Übergeordnete Verrundung unterdrücken (grün)
2. Flächen neu erstellen (cyan)
3. Untergeordnete Verrundung unterdrücken (lila)
4. Flächen versetzten (gelb)
5. Untergeordnete Verrundung neu erstellen (lila)
6. Übergeordnete Verrundung neu erstellen (grün).
Konvexe/konkave Eckpunktregionen
Eine Eckpunktregion entsteht normalerweise nur dann, wenn alle in der betreffenden Ecke zusammentreffenden Kanten verrundet werden. In anderen Fällen erfolgt ein Verschneiden der zugehörigen Verrundungsoberflächen. Wenn zwei Kanten, von denen eine konkav und die andere konvex ist, aufeinander treffen, kann dieses Verschneiden nicht durchgeführt werden. In älteren Versionen erschien in diesem Fall eine Fehlermeldung. Ab der neuen Version wird eine Eckpunktregion erzeugt.
Um die gewünschte Form zu erreichen, besteht die Möglichkeit, die zusätzliche Kante mit "Verrundung einfügen" zu verrunden. Dabei entsteht eine Eckpunktregion. Auf diese Art und Weise können Kanten gezielter ausgewählt und verrundet werden. Die konvex/konkave Eckpunktregion eignet sich auch zum zwischenzeitlichen Entfernen von Verrundungen, da sie bei der Berechnung der betroffenen Verrundungen als Begrenzung fungiert.
Einschränkungen: Konvexe/konkave Eckpunktregionen sind nur möglich, wenn genau zwei Kanten einer Ecke, von denen eine konkav und die andere konvex ist, verrundet werden.
Freiformverrundungen (NURBS)
Nicht durch analytische Geometrie darstellbare Verrundungsoberflächen werden jetzt als Freiformoberflächen mit einem exakt kreisförmigen Querschnitt dargestellt. Das bedeutet, dass Freiformverrundungen und analytische Verrundungen nun viel besser zusammen passen. Dadurch ist es einfacher, analytische und B-Spline-Verrundungen beim Schneiden und Wiedervereinigen zusammenzubringen.
Einschränkungen: Verrundung über einer Rippe
Eine Rippe ist ein Formelement, das aus folgenden Elementen besteht:
Zwei Ketten aus entgegengesetzten Seitenflächen (blau)
Einer Kette aus aufliegenden Flächen, die die Seitenflächen verbinden (Magenta)
Begrenzungsflächen (grün)
Ein Schlitz wird auch als (konkave) Rippe betrachtet.
Beim Entfernen oder Ändern von Verrundungen gelten folgende Regeln:
Bei der Verrundung muss es sich um eine Verrundung mit konstantem Radius handeln. (Siehe Beispiel unten.) Verrundungen mit variablem Radius werden nicht berücksichtigt.
Die Kanten sind äquidistant.
Die Seitenflächen sind entweder eben, zylindrisch oder konisch, wobei die Achse orthogonal zu den aufliegenden Flächen verläuft, und die Mittellinie der aufliegenden Flächen sind eben oder zylindrisch.
Die entstehenden Verrundungsoberflächen treffen sich genau an der Mittellinie der aufliegenden Flächen.
Kanten, die entgegengesetzte Flächen verbinden, können nicht gleichzeitig verrundet werden.
Die Größe des Verrundungsradius ist durch die Größe der entgegengesetzten Verrundungen begrenzt.
Beim Verrunden zusätzlicher Kanten aus der Begrenzungsfläche kann die Verrundung aufgrund vorhandener Beschränkungen für Eckpunktregionen möglicherweise nicht erstellt werden.
Verrundungen von vollständigen Rippenverrundungen behindern Änderungen von vollständigen Rippenverrundungen.
Die Höhe einer Rippe wird durch das ändern/Löschen von vollständigen Rippenverrundungen nicht geändert.
Nur Verrundungen, die mit der aktuellen Version von Creo Elements/Direct Modeling erstellt wurden, können entfernt werden. Verrundungen aus den 11.0-Versionen können nicht entfernt werden.
Alle anderen Beschränkungen beim Erstellen/ändern und Löschen von Verrundungen gelten weiter.
Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für eine vollständig verrundete Rippe.