Parameter für das Bohren/Senken/Reiben

Die folgenden Parameter werden speziell in NC-Folgen für Bohren/Reiben/Senken benutzt. Sie sind dort unter einer Überschrift zu finden, die dem Namen des Zweigs entspricht, während Sie die Parameter einstellen.

Eine Beschreibung der gängigen Fertigungsparameter, die für alle NC-Folgentypen verfügbar sind, finden Sie unter dem Thema "Gängige Parameter für NC-Folgen". Über die Verknüpfung unter "Siehe auch" erhalten Sie Zugriff auf dieses Thema.

• Sie müssen allen Parametern mit der Voreinstellung –1 einen Wert zuweisen (d.h. die Voreinstellung wird nicht vom Programm eingestellt).

• Die Längeneinheiten für die NC-Folgen-Parameter sind (wenn anwendbar) mit den Längeneinheiten des Werkstücks identisch.

Es gibt mehrere Algorithmen zur automatischen Erzeugung des Werkzeugwegs beim Bohren:

• TYP_1 – Durch Inkrementierung der y-Koordinate und Vor- und Zurückgehen in x-Richtung. In der folgenden Illustration ist dieser Verfahrwegtyp im linken Bild gezeigt.

• TYP_SPIRALFÖRMIG – Im Uhrzeigersinn, angefangen mit der Bohrung, die dem Koordinatensystem am nächsten ist. In der folgenden Illustration wird dieser Verfahrwegtyp im mittleren Bild gezeigt.

• TYP_EINE_RICHTUNG – Durch Inkrementieren der X-Koordinaten und Dekrementieren der Y-Koordinaten. In der folgenden Abbildung wird dieser Verfahrwegtyp im rechten Bild dargestellt.

• AUSWAHL_REIHENFOLGE – Die Bohrungen werden in der gleichen Reihenfolge gebohrt, in der sie ausgewählt wurden. Werden mit einem Mausklick mehrere Bohrungen gewählt (z.B. Auswahl mit dem Befehl Alle Bohrungen (All Holes) oder Muster (Pattern)), werden diese Bohrungen wie in TYP_1 (TYPE_1) behandelt. Anschließend wird mit dem Bohren in der AUSWAHL_REIHENFOLGE (PICK_ORDER) fortgefahren.

• KÜRZEST (Voreinstellung) – Das Programm bestimmt, bei welcher Reihenfolge der Bohrungen der Zeitbedarf für die Bearbeitungsbewegung am kürzesten ist.

ORIENT_ABTAST_TYP (ORIENT_SCAN_TYPE)

Bestimmt für das 5-Achsen-Bohren/Reiben/Senken in einem einzigen Schritt, wie der Parameter VERFAHRWEG_TYP angewendet wird.

• JA (YES) – Bohrungen mit einer gemeinsamen Achsenorientierung werden gruppiert und VERFAHRWEG_TYP wird auf jede Gruppe angewendet.

SCHNITT_RICHTUNG (CUT_DIRECTION)

Ermöglicht Ihnen, die Bearbeitungsreihenfolge der Bohrungen umzukehren. Die Werte lauten: STANDARD (Voreinstellung) oder RÜCKWÄRTS (REVERSE). RÜCKWÄRTS bewirkt, dass das Programm bei der letzten Bohrung beginnt und zur ersten Bohrung zurückgeht. Diese Funktion ist dann hilfreich, wenn Sie mehrere NC-Folgen auf einem großen Bohrsatz erzeugen müssen: Durch den Wechsel der Werkzeugwegrichtung für nachfolgende NC-Folgen können Sie Zeit beim Neupositionieren des Werkzeugs sparen. Wenn Sie den Werkzeugweg mit der Funktion zum Anpassen erzeugt haben, wirkt sich SCHNITT_RICHTUNG auf die verwendeten Skizzensegmente aus, jedoch nicht auf die Verbindungssegmente.

ZYKLUS_FORMAT (CYCLE_FORMAT)

Legt das Ausgabeformat der CLDATA-Befehle für die Bohrfolge fest. Die Voreinstellung für alle neu erzeugten Bohrfolgen lautet COUPLET. Der andere Befehl lautet FIXED (dies ist die Voreinstellung für NC-Folgen, die vor Version 12.0 erzeugt wurden). Nicht anwendbar auf die Zyklen PLANSENKEN, REIBEN und SPÄNEBRECHEN (diese werden stets im Format COUPLET ausgegeben).

ZYKLUS_AUSGABE (CYCLE_OUTPUT)

Gibt die Bohrreihenfolge für einen automatisch erzeugten Werkzeugweg an, wenn mehrere Bohrsätze in der NC-Folge enthalten sind:

• NACH_BOHRUNG (Voreinstellung) – Der Algorithmus VERFAHRWEG_TYP wird auf alle gewählten Bohrungen angewendet, ohne Rücksicht darauf, welchem Bohrsatz sie angehören. Dies führt zu einem kürzeren Werkzeugweg zwischen den Bohrungen.

• NACH_BOHRUNGSSATZ – Der Algorithmus VERFAHRWEG_TYP wird auf die Bohrungen in jedem Bohrsatz einzeln angewendet. Dadurch wird die Größe der CLDATA-Datei etwas reduziert, da jedem Bohrsatz nur eine Anweisung CYCLE / ... und CYCLE / OFF zugeordnet ist, anstatt den Zyklus bei jeder Bewegung des Werkzeugs zu einer Bohrung in einem anderen Bohrsatz ein- und auszuschalten.

Der Wert des Parameters ÜBERLAUF wird zur z-Tiefe in den CYCLE-Anweisungen hinzugefügt, die den mit dem Befehl Durch alle (Thru All) vorgenommenen Bohrungen und den mit der Tiefenoption Automatisch (Auto) erstellten Durchgangsbohrungen zugeordnet sind. Sie können ihn für Werteingabe-Bohrungen verwenden, sofern Sie beim Definieren eines Bohrsatzes die Option Durchbruchlänge verwenden (Use breakout distance)wählen. Die Standardeinstellung ist 0.

PRÜFFLÄCH_AUFMASS (CHK_SRF_STOCK_ALLOW)

Ermöglicht die Angabe eines Aufmaßes, das bei der Flächenprüfung verwendet werden soll. Die Voreinstellung ist ein Gedankenstrich (-), d.h. ignorieren. Dieser Parameter ist für alle 3-Achsen-Bohrfolgen mit Ausnahme von Rückwärtsbohren verfügbar.

Tiefeninkremente für jeden Bohrlauf. Der Standardwert ist 0. Wenn Sie Tieflochbohren wählen, müssen Sie einen Wert für TIEFLOCH_ZUSTELLUNG (PECK_DEPTH) angeben, der nicht Null ist. Für Kegelsenkbohrungen nicht verfügbar.

Wird nur für Gewindebohrzyklen verwendet (anstelle des Parameters SCHNITT_VORSCHUB), um die Vorschubgeschwindigkeit einzustellen. Die Standardeinstellung ist nicht festgelegt (wird als "–1" angezeigt).

TPI (Voreinstellung), MMPU, IPU. Nur für Gewindebohrzyklen anwendbar. Ermöglicht alternative Steigungen.

FLEX_GWD_FAKTOR (FLOAT_TAP_FACTOR)

Nur für Gewindebohrzyklen anwendbar. Die Vorschubgeschwindigkeit ergibt sich als Produkt aus dem Wert von GEWINDE_VORSCH und FLEX_GWD_FAKTOR. Der Standardwert ist 1.

Die Drehzahl der Maschinenspindel (RPM). Die Standardeinstellung ist nicht festgelegt (wird als "–1" angezeigt).

DREHZAHL_RÜCKBEWEGUNG

Die Geschwindigkeit, mit der sich Spindel der Maschine während der Rückbewegung dreht. Dieser Parameter trifft auf Folgen vom Typ Fest (Fixed) und Gewindeschneiden (Tapping) zu.

AN (Voreinstellung), AUS.

SPINDEL_DREHRICHTUNG

Die Spindeldrehrichtung. CW (Standardeinstellung; im Uhrzeigersinn), CCW (gegen den Uhrzeigersinn).

KEIN_BEREICH (Voreinstellung), NIEDRIG, MITTEL, HOCH, NUMMER. Wird ein anderer Wert als KEIN_BEREICH (NO_RANGE) eingestellt, wird der Wert in dem Befehl SPINDL in der CL-Datei eingeschlossen (z.B. "RANGE, LOW"). Ist der Wert auf NUMMER (NUMBER) eingestellt, wird der Wert des Parameters BEREICH_NUMM (RANGE_NUMBER) im Befehl SPINDL verwendet (z.B. "RANGE, 4" wobei 4 dem Wert des Parameters BEREICH_NUMM entspricht).

Wird im Befehl SPINDL ausgegeben, wenn SPINDEL_BEREICH auf NUMMER eingestellt wurde. Die Standardeinstellung ist 0.

Wird ein anderer Wert als "-" (Standard) eingestellt, wird das Attribut MAXRPM in den Befehl SPINDL eingefügt.

GESCHWINDIGKEIT_KONTROLLE

KONST_UPM (konstante Umdrehungen pro Minute), KONST_SFM (konstante Vorschubrate in Fuß pro Minute), KONST_SMM (konstante Vorschubrate in Meter pro Minute).

Die Voreinstellung für GESCHWINDIGKEIT_KONTROLLE lautet KONST_UPM. Mit KONST_SFM und KONST_SMM können Sie die Vorschubrate für die Kontaktfläche zwischen Werkzeug und Werkstück steuern, um eine gute Oberflächenqualität zu erzielen.

Dauer der Bewegungspause bei Erreichen der Endtiefe. Die Voreinstellung lautet "–", also ohne Pause. Nicht für Gewindebohr- und Tieflochzyklen anwendbar.

SEKUNDEN (Voreinstellung) oder REV.

SPITZEN_STEURPUNKT (TIP_CONTROL_POINT)

Wenn Sie ein Mehrspitzenwerkzeug für die NC-Folge verwenden, können Sie hiermit angeben, welche Spitze als Steuerpunkt zur Berechnung des Werkzeugwegs dienen soll. Die in der Dropdown-Liste verfügbaren Werte entsprechen der Anzahl der Spitzen im aktuell für die NC-Folge ausgewählten Werkzeug.

WKZGWCHSEL_SPTZ_NR (TLCHG_TIP_NUMBER)

Hiermit können Sie für ein Mehrspitzenwerkzeug angeben, welche Spitze als Steuerpunkt für den Wechsel zum Start- und Endpunkt verwendet werden soll, sofern diese in der NC-Folge definiert sind. Die Werte lauten:

BOHREN_KERBWIRKUNGS_ZAHL

Wird verwendet, um den Werkzeugweg zu generieren, wenn der Bohrerdurchmesser größer als der Bohrungsdurchmesser ist. Der Bohrerdurchmesser wird um den angegebenen Faktor reduziert. Der Wert muss kleiner als 1 sein, um einen genauen Werkzeugweg zu generieren.

GEWINDEBOHR_KERBWIRK_ZAHL

Wird verwendet, um den Werkzeugweg zu generieren, wenn der Gewindebohrerdurchmesser größer als der Bohrungsdurchmesser ist. Der Gewindebohrerdurchmesser wird um den angegebenen Faktor reduziert. Der Wert muss kleiner als 1 sein, um einen genauen Werkzeugweg zu generieren.

Der Sicherheitsabstand von der Oberkante der Bohrung, wo EINTRITTS_VORSCHUB endet und SCHNITT_VORSCHUB beginnt. Die Standardeinstellung ist nicht festgelegt (wird als "–1" angezeigt).

Der Sicherheitsabstand von der Oberkante der Bohrung, wo das Werkzeug für 5-Achsen-Bohren platziert wird. Bestimmt auch, wie weit das Werkzeug nach dem Bohren und vor dem Vorschub zur nächsten Bohrung zurückgestellt wird. Die Voreinstellung für POSITIONIERUNGS_ABSTAND lautet "–"; in diesem Fall wird SICHERHEITSABSTAND verwendet. Nur für 5-Achsen-Bohren/Senken/Reiben verfügbar.

Durch diesen Parameter kann das Werkzeug zu einem anderen Punkt zurückfahren als durch SICHERHEITSABSTAND (CLEAR_DIST) definiert. Die Voreinstellung lautet "–", wobei dieser Parameter dann nicht verwendet wird.

Wird die Voreinstellung verwendet, kehrt das Werkzeug zum Sicherheitsabstand (SICHERHEITSABSTAND) zurück, wenn es sich zur nächsten Bohrung bewegt, und die Zyklusanweisung enthält nicht den Befehl RETURN.

Wird der Wert von RÜCKZUGS_ABSTAND auf 0 eingestellt, kehrt das Werkzeug beim Übergang zur nächsten Bohrung zur Rückzugsebene zurück.

Beim 5-Achsen-Bohren/Senken/Reiben kehrt das Tool zu ABSTAND_VERSATZ zurück, bevor es zur nächsten Bohrung geht, wenn RÜCKZUGS_ABSTAND auf 0 festgelegt ist. Der Standardwert für POSITIONIERUNGS_ABSTAND lautet "–"; in diesem Fall wird SICHERHEITSABSTAND verwendet.

Gibt die Entfernung an, um die sich das Werkzeug über den Schnitt zurückzieht, um schnelle Zwischenbewegungen auszuführen. Die Voreinstellung ist "-".

Ermöglicht eine weitere schnelle Vorwärtsbewegung von SICHERHEITSABSTAND zur Oberkante der Bohrung. Die Voreinstellung lautet "–", wobei dieser Parameter dann nicht verwendet wird.

VOLLE_RÜCKZUGS_TIEFE

Bei Einstellung auf einen anderen Wert als 0 (Voreinstellung) bewirkt dieser Parameter den vollen Rückzug aus der Bohrung in einem Spänebrech- (BREAKCHIP-) Zyklus nach einer bestimmten Anzahl von Inkrementschritten. Diese Anzahl wird als Quotient aus VOLLE_RÜCKZUGS_TIEFE / TIEFLOCH_ZUSTELLUNG berechnet.

Ermöglicht Ihnen, die Orientierung zu bestimmen, die ein asymmetrisches Werkzeug vor dem Rückzug aus dem Bohrloch einnimmt. Nur für Plansenkzyklen und Rückwärtssenken anwendbar. Die Voreinstellung lautet "–", wobei dieser Parameter dann nicht verwendet wird.

Ermöglicht Ihnen, die Angabe des Abstand zu bestimmen, den ein asymmetrisches Werkzeug vor dem Rückzug von der Wand der Bohrung einnimmt. Nur für Plansenkzyklen und Rückwärtssenken anwendbar. Die Voreinstellung lautet "–", wobei dieser Parameter dann nicht verwendet wird.